75 Schwarzwild Maisfeld 

Bewegungsjagden kommen immer mehr in Mode. Überhöhten Schalenwildbeständen, beispielsweise an Schwarzwild, kommt man im Wege der Einzeljagd nicht mehr nach. Weil sie so gefährlich sind, gelten nicht nur für die Schützen, sondern auch aus Gründen des Tierschutzes wichtige Regeln. Lesen Sie hierzu einen Beitrag des Deutschen Jagdverbandes, der aktuell veröffentlicht wurde: 

Herbstzeit ist Erntezeit: Nicht zur Pilzsammler sind in dieser Zeit im Wald unterwegs, sondern auch Jäger. Die Hauptjagdsaison hat begonnen. Der Deutsche Jagdverband bittet Waldbesucher, auf Warnschilder zu achten.

(Berlin, 24. Oktober 2016) In der Hauptjagdsaison von Oktober bis Januar erlegen Jäger einen Großteil der Rehe, Hirsche und Wildschweine. Damit sollen Schäden in Wald und Feld reduziert werden. "Die Bewegungsjagden im Herbst ermöglichen einen effektiven Eingriff in den Wildbestand und tragen maßgeblich zur Erfüllung des Abschussplanes bei. Doch Sicherheit geht vor, Personen oder Nutztiere dürfen auf keinen Fall gefährdet werden", sagt Hans-Heinrich Jordan, Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbands (DJV). Die großräumigen Drückjagden können mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Reiter, Jogger und Spaziergänger sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Warnschilder und Absperrbänder unbedingt beachten und das Jagdgebiet meiden. 

Auf Sicherheit wird im Jagdbetrieb in Ausbildung und Praxis allergrößter Wert gelegt. Um Jagdteilnehmer und Unbeteiligte vor Gefahren zu schützen, gelten strenge Regeln: Beispielsweise darf der Jäger nur schießen, wenn er Wildart, Geschlecht und Alter eindeutig erkennt. Zudem muss sicherer Kugelfang gewährleistet sein! Das heißt, es darf nur geschossen werden, wenn die Kugel nach dem Durchschlagen des Wildkörpers im Boden versinkt. Ein Schuss auf Kuppen, Richtung Straße, Siedlung oder Personen ist strengstens verboten.

Die Teilnehmer einer Jagd sind an ihrer Warnkleidung zu erkennen. Außerdem sind Jagdhunde mit signalfarbenen Westen ausgestattet, die sie weithin sichtbar machen. Während der Jagd können Hunde oder Wildtiere in Waldnähe unvermittelt am Straßenrand auftauchen und die Straße queren. Der DJV ruft daher Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksichtnahme auf: vorübergehende Geschwindigkeitsbeschränkungen und Hinweisschilder sollten unbedingt beachtet werden.

Mit Bewegungsjagden können Jägerinnen und Jäger Pflanzenfresser effektiv regulieren und hochwertiges Fleisch liefern. Wildtiere sollen durch Treiber und Hunde langsam in Bewegung gebracht werden, damit Jäger genügend Zeit haben, das Wild genau zu erkennen und tierschutzgerecht zu erlegen. Rehe, Hirsche und Wildschweine vermehren sich in unserer Kulturlandschaft aufgrund der guten Nahrungssituation stark. Ohne Jagd würden hohe Schäden in Land- und Forstwirtschaft entstehen.