Bildergebnis für Integrales RotwildmanagementFoto: T. Kranabitl, G. Gressmann www.anblick.at 

Integrales Rotwildmanagement: Im Rahmen dieses Forschungsprojektes untersuchten Wissenschaftler wie Hackländer und Arnold, ob Freizeitnutzung und Rotwild im selben Revier möglich ist. Die Kapruner Gletscherbahnen als Partner des Gutes Fischhorn hatten sich bereit erklärt, an dem Rotwildbesenderungsprojekt ihren Anteil zu übernehmen. Die Aktion fand an der Grenze zum Nationalpark Hohe Tauern in der Nähe des Kitzsteinhorns statt, denn dieses Trogtal war wegen seiner Geländeeigenschaften besonders geeignet. Die Freizeitnutzung in diesem Bereich konzentriert sich auf die über der Waldgrenze liegenden Alm- und Gletscherflächen. Zugänge werden durch Aufstiegshilfen, Wanderwege und Forststraßen zu einem gewissen Grad kanalisiert. Die meist sehr steilen Waldbereiche abseits der Wege, also die störungsärmeren Bereiche können aufgrund der angesprochenen natürlichen Besucherlenkung von den Wildtieren auch im Nahbereich des Tourismus als Lebensraum ganztägig genutzt werden. Die besenderten Tiere haben in der Tat die touristisch intensiv genutzten Bereiche in nur sehr geringem Ausmaß aufgesucht, obwohl dieses Gebiet durchaus potentieller Rotwildlebensraum ist. Wenn sich einzelne Tiere in diesen Bereich vorwagten, dann ausschließlich nachts. Das Rotwild passt sich also an. Bewegen sich Erholungssuchende ausschließlich auf Wanderwegen, kann sich das Rotwild auf diese Beunruhigung einigermaßen einstellen. Wie die Ergebnisse aus diesem Projekt zeigen, ist der Tourismus auch im alpinen Bereich wildökologisch durchaus vertretbar, solange ausreichend große Flächen störungsfrei dem Wild zur Verfügung stehen. Allerdings ist intensive Aufklärungsarbeit von Nöten. Viele Menschen sind sich ihrer Auswirkungen des Freizeitverhaltens nicht bewußt.

Lesen Sie auch den Artikel in "Der Anblick" Ausgabe Februar 2021 S. 12 f.