Foto: Der Anblick 9/22
Florian Kunz weist in der Septemberausgabe 2022 von "Der Anblick" auf S. 20 f. auf die Folgen zu kleiner Rotwildpopulationen hin, die genetisch verarmen, wenn sie sich nicht mit anderen- aus welchen Gründen auch immer- verpaaren können. Unter normalen, nicht inzuchtbelasteten Umständen kann die Vererbung einer nachteiligen Variante von dem unbelasteten anderen Elternteil kompensiert werden. Das gilt aber nicht, wenn beide Elternteile nahe verwandt sind. Ausgeprägte Inzuchtmerkmale sind beispielsweise beim Rotwild bekannt durch verkürzte Unterkiefer. Die Überlebenswahrscheinlichkeit dürfte geringer sein, wenn dadurch die Nahrungsaufnahme eingeschränkt wird. Weitere Ausprägung dieses Phänomens sind beispielsweise verdrehte Gesichtsschädel. Hohe Kosten sind damit verbunden, will man durch Aussetzung etwa die Problematik angehen. Moderne Managementstrategien zur Vernetzung solcher Populationen können sinnvoll sein.