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Das Château de Marolles war als Chasse Présentielle  Rückzugsort für die französischen Staatsoberhäupter. Hier gingen Pompidou und Giscard d´Estaing auf die Jagd von getriebenen Fasanen. Das traditionsreiche Jagdschloss liegt in der südlichen Touraine, in der Nähe von Amboise. Das im 7. Jahrhundert auf romanischen Grund errichtete Château erwarb nach wechselvoller Geschichte der Pariser Fernand Raoul-Duval 1863, legte große Flächen trocken und schuf so die Grundlage für ein stattliches landwirtschaftliches Anwesen. Innovative Techniken wie Windräder, die die Wasserversorgung garantierten, ließen eine Fasanenzucht entstehen, die die Jagd auf getriebene Vögel revolutionierte. Tausende Vögel lebten auf ebenen Flächen mit südlicher Ausrichtung, um auch im Winter einen Schutz zu haben. Faisanderies kamen bei der europäischen Aristokratie in Mode, nicht nur in England, sondern auch in Frankreich, später auch in Deutschland. Fasanengärten dienten als Zeichen der Macht und des Wohlstandes. Auf Marolles wurde ein Dach der Cour Eiffel errichtet, um die Strecke im Schlosshof im Trockenen legen zu können. Niemand anderes war der Erbauer als der berühmte Erfinder des Pariser Stahlskelettbaus. Legendäre Jagdgesellschaften mit Gästen aus dem Élysée-Palast pflegten die Jagd auf die Vögel, "die wie eine Woge hoch oben über den Bäumen hervorbrachen und den Himmel über den Jägern unten im Tal verdunkelten".

Lesen Sie mehr von der Autorin Gabriele Metz, indem Sie die Ausgabe 01/2019 des Jagdmagazins Halali auf S. 134 f. durchblättern https://www.halali-magazin.de/aktuellesheft/durchblaettern