Foto: Ursula Hoffmann
Da hat doch tatsächlich ein Jäger sich erlaubt, die Bayerischen Staatsforsten zu kritisieren, weil sie "Wald vor Wild" im Sinne des bay. Forstgesetzes ausführen. Dieser jemand ist aber kein Irgendwer, sondern der Salzburger Landesjägermeister Max Mayr Melnhof. In einem Interview mit der Journalistin Ursula Hoffmann, abgedruckt in der Septemberausgabe 2025 von "Jagd in Bayern" S. 9 ff. stellt er sich Fragen zu seiner Rede bei einer Hegeschau in Berchtesgaden vor 150 Teilnehmern. Er prangert an, was jeder weiss, nämlich dass in Bayern in sogenannten Verjüngungs- bzw. Sanierungsflächen die Schonzeiten aufgehoben werden und dort zuviel Gamswild geschossen wird; das Gamswild wird aber in Anhang V FFH-Richtlinie europaweit geschützt, also ist ein notwendiger Erhaltungs-Bestand in jedem Fall zu garantieren. Auch der bayerische Jagdverband ist dafür eingetreten, dass diese Schonzeitaufhebungen für die Gams überprüft werden. Statt ständig das Wild für den Zustand des Waldes verantwortlich zu machen schlägt Mayr Melnhof vor, ein bestimmtes Gebiet für eine Zeit lang im Rahmen der eigentlichen Bestimmungen zu bejagen. Das heißt keine Jagd zur Nachzeit, keine Kirrungen, strikte Beachtung der Schonzeiten. Nach ein paar Jahren soll dann eine Evaluierung zeigen, wie das Revier aussieht.

