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Foto: Archiv des Verfassers

In der Verhaltensforschung ist das Paarungssystem bei Huftieren von zentraler Bedeutung für die Partnerwahl, wie Hubert Zeiler in seinem Beitrag für den "Anblick" September 2022 auf S. 14 f. erläutert. Unabhängig vom jeweiligen Kulturkreis, in dem etwa die Jagd zur Brunft- bzw. Paarungszeit als unwaidmännisch gilt, ist das Thema Partnerwahl und die sich ergebenden Folgen für die genetische Vielfalt immerwieder von hohem wissenschaftlichen Interesse. Für einen gesunden Wildbestand ist eben die Vermeidung von Inzucht bzw. sind die immer wieder neu verteilten Gene von entscheidender Bedeutung. Paarungssysteme dürfen aber nicht nur vom männlichen Standpunkt aus gesehen werden. Also zum Beispiel bei Rehböcken, die ein gutes, d. h. großflächiges Territorium verteidigen, das mit einem guten Nahrungsangebot die weiblichen Tiere anlocken kann. Im Vergleich mit dem Rothirsch, der oft weite Strecken zum Kahlwild zurücklegt, ist das System beim Rehwild konservativ. Beim Rotwild gibt es eher Unterschiede zwischen erfolglosen und Erfolg versprechenden Hirschen. Aber auch Hirschtiere unternehmen Ausflüge zu anderen Brunftrudeln. Nicht nur Hirsche sind in Bewegung. Wechseln Tiere zwischen Hirschen, so kann dieses Verhalten zur Vermeidung von Inzucht dienen.