Foto: Jagd in Tirol
Rudi Reiner berichtet in "Jagd in Tirol" Ausgabe Oktober 2022 S. 10 ff. über die Auswirkungen des Klimawandels, die durch den Lebensraum des Gamswildes in Waldlandschaften im Hinblick auf Körpergewicht, Wachstum und Reproduktion gemildert werden können. Wildpretgewichte von Gämsen aus alpinen Beständen liegen nämlich bei hohen Frühlings- und Sommertemperaturen um bis zu 10% unter den Werten nach kühlen Frühlingen oder Sommern. In reinen Waldgebieten hingegen hatten die Temperaturen in den Studien der letzten Jahre keinen Einfluss auf die Wildpretgewichte. Wälder scheinen als Puffer gegen die Auswirkungen steigender Temperaturen auf alpines Schalenwild zu wirken. Gamsgeißen in Waldgebieten reproduzieren früher als in alpinen Lebensräumen. Letztere haben demnach ihre Lebensreproduktionsleistung erst in höherem Alter erreicht als ihre Artgenossen in reinen Waldgebieten. Die Bejagung von Gamswild sollte deshalb die verschiedenen Lebensraumtypen berücksichtigen. Eine zurückhaltende Bejagung ist vor allem in alpinen Lebensräumen wichtig, da die Zuwachsraten, wie gezeigt, in Regionen mit geringem Waldanteil schon jetzt geringer sind und sich bei fortschreitendem Klimawandel noch verstärken können.
Lesen Sie in JAGD_OKTOBER_2022_LQ.pdf (tjv.at)