Weit, weiter, am weitesten! Moderne Jagdwerkzeuge ermöglichen heute den Schuss auf mitunter extrem weite Distanzen. Wo ein weidgerechter Schuss in der Praxis seine Grenzen hat, wurde vom WEIDWERK in einem besonderen Test überprüft: "Was unserer Meinung nach jedenfalls zu berücksichtigen bleibt, ist die Einhaltung der Weidgerechtigkeit, die bei extremen Schussdistanzen bei Weitem nicht mehr gegeben ist. Auf der Jagd in der Natur – im Vergleich zur Schießbahn – haben wir keine Windfahnen auf Zwischendistanzen und auch keinen Windmesser, um die große Unbekannte, den „Wind“, einschätzen zu können. Auch die Windströmungsrichtung muss anhand der Bewegung der Vegetation entlang der Geschossflugbahn eruiert werden, was nochmals schwieriger wird, denn einen Probeschuss hat man bei der Jagd nicht. Im Revier haben wir zudem meist keine so ideale Schießauflage wie auf dem Schießstand, und die Schützenleistung wird durch den Jagdstress möglicherweise eingeschränkt. Daher bleibt ein Schuss bis etwa 300 m bei optimalen Bedingungen die wahrscheinlich maximale jagdliche Schießentfernung, die man als guter Schütze – ständiges Training vorausgesetzt – noch verantworten und als weidgerecht ansehen kann. Bewegt man sich in diesem Rahmen, helfen diese topmodernen Jagdwerkzeuge ungemein!"
Lesen Sie den Beitrag von Norbert Steinhauser in der Ausgabe 12/2018 auf S. 35 f.