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Foto: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden

Hannes Jenny, seit drei Jahrzehnten Wildbiologe beim Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, war wesentlich an der Entwicklung des Gamskonzeptes '90 beteiligt. In den 1970er und 1980er Jahren war die Situation beim Gamswild wenig zufriedenstellend. Die Bestandssituation war nicht ausgeglichen, es fehlten Böcke in der Mittel- und Altersklasse. Heute wird vermehrt in die Jugendklasse eingegriffen. Für jeden Jäger gibt es ein Viererkontingent. Bei weitem nicht alle Bündner Jäger gehen auf die Gamsjagd. An den gleichen Tagen-es sind nur 17 Tage Hochjagd-sind auch Reh- und Rotwild sowie Murmel frei. Hat ein Jäger eine weibliche Gams erlegt, darf er ein weiteres Stück männliche Gams erlegen. Sodann gegebenfalls noch ein schwaches Stück. Damit gelingt ein Geschlechterspezifischer Aufbau, Auslesemerkmal ist zudem die Kruckenlänge. Das Ergebnis wird jeweils vorgelegt, es gelten strenge Kontrollen durch die Wildhut. Geschossen wird nach wie vor mit großem Kaliber (10,3) auf höchsten 200 Meter, früher noch ohne Zielfernrohr, wenn man jünger als 50 Jahre war. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen für die Jagd benutzt werden, längst nicht überall sind Parkplätze ausgewiesen, vieles geht nur zu Fuß.

Lesen Sie mehr in der Ausgabe 04/2021 von "Der Anblick" auf S. 14 f.