Foto: Astrid Bellen - Gerfalke
In Deutschland ist es im Gegensatz zu Österreich seit 2015 verboten, Greifvogel-Hybride zu züchten. Dabei handelt es sich um Kreuzungen unterschiedlicher Greifvogelarten, zum Beispiel der heimischen Wander- und Sakerfalen mit dem Gerfalen. Hybride werden vorwiegend für Abnehmer in arabischen Staaten gezüchtet und dorthin exporitert. Gelangen sie bei Freiflugübungen in die Natur, können sie Bestand und Wiederansiedlung der heimischen Greifvogelarten, insbesondere der Wanderfalken, gefährden. Sie können erwiesenermaßen Vögel heimischer Arten aus ihren Revieren verdrängen und deren Brut damit vernichten. Das Thema Hybriden scheint in den letzten Jahren etwas aus dem Blickfeld der europäischen Falknerszene geraten zu sein. Hybriden in freier Wildbahn, beispielsweise aus einer Verbindung zwischen Wander- und Präriefalke sind in den 1980er Jahren von Dr. Manfred Heidenreich, dem Verfasser des bekannten Fachbuchs "Greifvögel-Krankheiten-Haltung-Zucht (2013) beschrieben worden. Bei Wanderfalken sollen natürliche Verpaarungen zwischen den Unterarten weit verbreitet sein. Mebs und Schmidt berichten in ihrem Standardwerk über erfolgreiche Wildverpaarungen von Steinadlern mit Kaiseradlern in Spanien.
Lesen Sie mehr über das Pro und Kontra einer Hybridzucht in dem Artikel von Burkhard Vondrasek in der Zeitschrift DER FALKNER Ausgabe September 2018 S. 50 f.