Datei:Ausritt zur Parforce Jagd - Georg Koch.jpg
Georg Koch, gemalt 1857/Der Anblick 12/2022

B. Gießwald schildert in der Jagdzeitschrift "Der Anblick" Heft 12/2022 auf S. 38 f. die Parforcejagd zu Pferde. Sie hatte ihre Blütezeit im Mittelalter, wo die Fürstenhöfe sich noch Meuten von über 100 Hunden halten konnten. In erster Linie kam es dabei auf das geschulte Personal an, sodann auf das Gelände und die Baulichkeiten, in denen nach der Jagd Hof gehalten werden konnte. Dazu gehörten kunstvoll gestaltete Landschaftsparks mit meist sternförmig angelegten Schneisen, die breit genug für die Jagd zu Pferde waren und Jagdschlösser, Pavillons miteinander verbanden. War die Fährte eines Hirsches gefunden, verfolgte ihn der Leithund und gab so der Meute die entsprechende Richtung vor. Heute wird die Parforcejagd noch in Frankreich gepflegt. Labour hat 2005 dem britischen Empire dieses Vergnügen des Landedelmanns vergällt. Auch in Deutschland war nach 1936 durch das Jagdgesetz das Ende der Parforcejagd bestimmt, lediglich als sportliches Reiten auf der künstlichen Fährte wird es heute noch als Schleppjagd ausgeübt. Tradition und Kulturgut dieser Jagdart fliesst also in sportlichen Wettkampf ein.