Foto: Illustrierter Film-Kurier Nr. 2568 Der Jäger Von Fall.
Bernd E. Ergert berichtet in der Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes "Jagd in Tirol" 2025, Ausgabe Oktober S. 44 ff. von dem Schriftsteller Ludwig Ganghofer und seinem Roman "Der Jäger von Fall". Motiv und Inhalt dieses Romans, einer immer wieder neu verfilmten Wilderer-Affäre, hat Ganghofer, der ja selbst begeisterter Jäger war, aus dem Tagebuch des Försters und Bauern Riesch entnommen. Riesch lebte in dem Dorf Fall, das Ende der 50-ziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts dem Großprojekt Sylvenstein-Speicher weichen musste. Die Ortsgeschichte überliefert, dass 1483 Herzog Albrecht IV. Bärenjäger und ihre Hunde aus den Tälern Tegernsee und Ettal in dieses wilde Gebirgsgebiet geschickt hat. Zur königlichen Jagd gehörten auch die Forstämter Fall, Vorderriß und Krün. Ganghofer war Sohn eines Forstmeisters und promovierte nach dem Studium der Literatur in Leipzig. Von seinem Vater bekam er 1880 die Jagderlaubnis zur ersten Gamsjagd als Belohnung für die bestandene Promotion geschenkt. Später pachtete Ganghofer die Gaistal-Jagd, ein Hochwildrevier zwischen Leutasch und Ehrwald. Hier stand sein berühmtes Jagdhaus Hubertus, das für seine Jagdfreunde Ludwig Thoma und Hugo von Hoffnungsthal begehrter Aufenthaltsort wurde. 1920 starb Ganghofer und wurde auf dem Friedhof von Rottach-Egern begraben.

