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Filmstart: "Auf der Jagd - Wem gehört die Natur?"
Seit gestern wird der Dokumentarfilm "Auf der Jagd - Wem gehört die Natur?" gezeigt. Regisseurin Alice Agneskirchner nimmt den Zuschauer mit in die zum Titel passende Voralpenlandschaft des Tegernsees. Der Film zeigt die Jagd wirklichkeitsnah, unvoreingenommen und ist nicht nur ein filmisches Erlebnis mit beeindruckenden Naturbildern. Er thematisiert die Jagd als gesellschaftliches Phänomen, läßt örtliche Prominenz wie die Herzogin in Bayern, die Wildbiologin Miller sowie den jungen Gastronom Maier zum Kirschner zu Wort kommen. Diese schildern ihre Ansichten zur Jagd unverblühmt, ohne aber die Kritik z. B. an den Bayerischen Staatsforsten auszunehmen, wenn es um den überhöhten Gamsabschuss in sog. Sanierungsflächen zugunsten des Mantras "Wald vor Wild" geht. Alpenländisches Brauchtum, das die Kulisse zum waidgerechten Umgang mit der Kreatur bietet, findet sich wieder in der feierlichen Hubertusmesse, die der Pfarrer angesichts eines 16-Enders mit Hinweis auf die Schöpfung celebriert. Aktuelle überregionale Probleme wie das Wiedervorkommen des Wolfes und Jungholzverbiss durch hohe Schalenwilddichte werden sachlich diskutiert. Der Nachfahre des letzten Berufsjägers von Ludwig Thoma, Hans Halmbacher hält den waidgerechten Schuss auf Wild für ethisch vertretbar angesichts der brutal realistisch gezeigten Massentierschlachtung von Schweinen. Diese steht in deutlichem Kontrast zu Bambi-Vorlesungen im Kreise einer Kinderschar, denen auf diese Weise die Natur vermittelt werden soll. Was noch fehlt sind die Auswirkungen des Massentourismus auf den Bergen, die sich beispielsweise im vermehrten Aufkommen von E-Bikern und Tourengehern zeigen. Aber vielleicht hat der sehenswerte Film ja später noch einen zweiten Teil ...
Schauen Sie sich den Trailer an und gewinnen Sie einen Vorgeschmack auf den Film.