Unser Gamswild Teil 2 - Publikationen zur Jagdkunde | Jagdmuseum und  Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz

Foto: Joanneum Schloss Stainz

Aus den Ostalpen ist das gelegentliche Auftreten von Kohlgämsen bekannt. Hubert Zeiler berichtet in der Ausgabe 07/2021 der Zeitschrift Der Anblick auf S.6 f. über die genetisch verankerte Farbvariante, eine sogenannte melanistische Mutante. Kohlgams haben weder Zügel noch helle Überaugenflecken, die Innenseite der Ohrmuscheln sind wie die Stirn hell gefärbt. Vorkommen zwischen Schladminger und Rottenmanner Tauern sind schon länger bekannt, Kohlgams kommen auch bis Großarl im Westen vor. Kohlgeißen können durchaus normal gefärbte Kitze setzen als auch melanistisch dunkle. Die dunkle Färbung dient dem Schutz vor UV-Strahlen. Die Ergebnisse einer italienischen Studie von Luca Corlatti zeigen, dass der Kontrast der Gesichtszeichnung bei schwächeren Stücken geringer ausfällt. Auch bei Rehwild sind schwarze Stücke bekannt, insbesonder in Niedersachsen. Melanismus tritt jedenfalls häufiger als Albinismus auf. Die übliche Fellfarbe, agouti, also wildfarben leitet sich von südamerikanischen Nagetieren ab. Die Fellfarbe baut auf Pigmenten auf, sie sind besonders beim Gamswild gut zu beobachten. Mittelalte Gams sind meist intensiv gefärbt, ältere verlieren an Intensität, pigmentlose Haare wirken eher grau.