Foto: Schwärzler(1), Jagd in Tirol 03/2024
Einen interessanten Beitrag zum Thema "Wildverbiss, kann er nützlich sein?" findet man in der März-Ausgabe von "Jagd in Tirol" Heft 03/2024 auf S. 32 f. Der Autor Stefan Fellinger räumt mit der generellen Meinung auf, Wildverbiss sei ökologisch und insbesondere forstwirtschaftlich immer von Schaden. Es könne nämlich auch durchaus sein, dass Wildverbiss keine Auswirkungen auf die Baumartmischung habe. Er verweist auf eine Studie von Nopp-Mayr et. al. aus 2023, wonach im Höllengebirge nach 30 Jahren in einer gezäunten Jungwuchsfläche es keinen Unterschied zu der benachbarten ungeschützten Fläche gegeben habe. Dem Wild sei sogar eine positive Mischungsregelung zugekommen, indem jene Arten bevorzugt verbissen werden, die sich zahlreicher und rascher vermehren, die also ökologisch gegenüber anderen Arten konkurrenzfkräftiger sind und diese ohne Verbiss leichter verdrängen könnten. Diesen Entwicklungsprozess durch den Wildverbiss an Pioniergehölzen könne man auch als "Läuterungsarbeiten gratis bestellt" bezeichnen. Unter deren Schutz wachsen dann Schlusswaldbaumarten wie Tanne, Buche und Fichte heran, die unter den gegebenen Bedingungen das Endstadium der Vegetationsentwicklung darstellen.