Graphik: FAZ statiista Datenrecherche Matthias Janson 23.01.23
Das vor einem Jahr an zwei rheinland-pfälzischen Streifenbeamten verübte entsetzliche Verbrechen, das zur Verdeckung gewerbsmäßiger Wilderei begangen wurde, ist Ausgangspunkt einer Recherche des Journalisten Matthias Janson, die in der FAZ vom 23. Januar 2023 veröffentlich wurde: Statussymbol oder Heilmittel - der Handel mit wilden Tieren boomt. Zwar ist in Deutschland nach der Kriminalstatistik der Polizei das Delikt der Jagdwilderei rückläufig, der weltweite illegale Handel mit Wildtieren oder Teilen von ihnen macht aber schätzungsweise 25 % des legalen Marktes aus. An der Spitze steht nach wie vor das Nashorn, ein Verkaufswert von einem Kilogramm entspricht (2016) 100.000 Dollar und ist damit wertvoller als Gold (39.000 Dollar). Die Nachfrage ist groß, da das Horn in der traditionellen Chinesischen Medizin als Heilmittel gilt. Das Washingtoner Artenschutzabkommen ist das wichtigste Rechts- und Regulierungssystem für den Import und Export von lebenden Tieren und Wildtierprodukten. In Deutschland werden im Vergleich zum übrigen Europa die meisten Trophäen eingeführt. Namibia, Südafrika und Kanada sind die wichtigsten Exporteure in die EU. Die CITES-Richtlinien werden kontinuierlich verschärft, so ist beispielsweise der Handel mit Elfenbein seit Anfang 2022 in der EU weitgehend verboten. Die Einfuhr von Trophäen der "Sportjagd" gilt allerdings nicht als kommerzieller Handel. Befürworter der Trophäenjagd rechtfertigen diese mit dem Hinweis darauf, dass die Einnahmen dem Umweltschutz zukämen und gegen die Wilderei verwendet würden. Allein 2018 wurden auf dem afrikanischen Kontinent zwischen 10.000 und 15.000 Elefanten und mehr als 800 Nashörner gewildert.
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