Der Rotmilan (Milvus milvus) hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland. Etwa die Hälfte des weltweiten Bestands brütet bei uns.

Foto: FAZ Feuilleton 15. Januar 2022

Für den Rotmilan wird es eng: Im Naturschutz geht es nicht um einzelne Tiere, sondern um Bestände. Im Feuilleton der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 15. Januar 2022 berichtet Kai Spanke auf S. 9 von der Debatte in der aktuellen Energiewende, wonach die Aufmerksamkeit über den Tod eines Wildtiers schwindet, wenn nicht seine ganze Art bedroht ist. Als Beispiel: Als das 2019 einzig übrig gebliebene Sumatra-Nashorn Malaysias verstarb, haben auch deutsche Medien darüber berichtet. Bei Mitgliedern einer Art, die noch weit entfernt ist vom Aussterben wie dem Rotmilan kräht kein Hahn! Spielt es bei der Debatte über die Energiewende also keine Rolle mehr, das Kollateralschäden bei Vögeln, deren Spezies nicht bedroht ist, durch Windräder entstehen? Ist das überragende Interesse an erneuerbaren Energien so groß, dass andere Schutzgüter - wie der Artenschutz - zurückstehen müssen? So heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium, "sobald ein Rotmilan auftaucht in  einem Planungsgebiet, kann dort im Prinzip nicht mehr gebaut werden. Das muss man ändern, denn es geht im Naturschutz ja eigentlich um den Bestand und nicht zwingend um das einzelne Tier (so der neue Staatssekretär von Minister Habeck Sven Giegold im Dezember 2021)."

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