Foto: Deutsche Wildtier Stiftung
In den Alpen werden 130.000 ha Sanierungsflächen scharf bejagt, für 30.000 ha gibt es keine Schonzeit. Das soll jetzt durch eine Neuauflage der Verordnung zur Aufhebung der Schonzeiten, speziell in den Überwinterungsgebieten des Gamswildes in Bayern, verlängert werden. Dem Krickelwild, das als FFH-Art in Europa eine besondere Aufmerksamkeit genießt, geht es, entgegen mancher Beteuerungen der Bayerischen Staatsforsten nicht gut, so schreibt es Chefredakteur Heiko Hornung von WILD und Hund in seinem Leitartikel in der neuesten Ausgabe 23/2016 auf S. 3. Ein gleichbleibend hohes Streckenniveau von 4000 Stück wird auf staatlichen Flächen erlegt. Mehr als die Hälfte der erlegten Gams hat nicht das Fortpflanzungsalter von 4 bis 5 Jahren erreicht. Reife Böcke mit 8 und Geißen mit 12 Jahren kommen so nicht zustande! Obwohl von der EU gefordert, gibt es keine Bestandszählungen in den seit 30 Jahren laufenden Bergwaldsanierungsflächen. Ebenso findet eine Anrechnung der hohen Winterverluste auf den Abschußplan nicht statt, da dieser schon im März festgelegt wird, wenn die Winterverluste unter der Schneedecke, speziell bei den Kitzen, noch nicht sichtbar sind. "Wald vor Wild" soll das alles rechtfertigen!
Lesen Sie auch den Artikel von Dr. Christine Miller in der o. g. Ausgabe von WuH auf S. 14 f.