2025 Rotwild im Klimawandel

Foto: Hans Lozza, SNP

Pia Anderwald, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Schweizerischen Nationalpark berichtet in der Dezemberausgabe von "Jagd in Bayern" 2025 auf S. 16 ff. vom Rothirsch im Klimawandel, speziell in dem Val Trupchun Tal. So werde aufgrund steigender Temparaturen davon ausgegangen, dass große Pflanzenfresser wie der Rothirsch eine bessere Körperkondition erlangten. Zumindest gelte das für den Winter, da sie dann weniger Körperreserven verbrauchten, wenn im Dezember noch nicht mit Tiefschneelagen zu kämpfen sei. Im Sommer könnten allerdings hohe Temperaturen leicht zu Hitzestress führen, dem die Tiere durch angepasstes Verhalten zu entgehen versuchten. Schmaltiere und Kälber fänden sich z. B. oft auf verbleibenden Schneeflächen und würden sich so abkühlen. Das Val Trupchun Tal zeichnet sich durch kalkhaltigen Boden aus und bietet ein reiches Nahrungsangebot. Hirsche dringen bis in Höhen vor, die ansonsten von Gämsen besiedelt werden. Diese ziehen sich dann auf Geröllfelder zurück, um dem Konkurrenzdruck nicht standhalten zu müssen, was zu entsprechenden Wachstumseinbussen führe. Im Nachbartal Il Fuorn sei es genau umgekehrt: der durch den Dolomit geprägte Untergrund biete dem Gamswild noch genügend Äsung, das Rotwild ziehe sich wegen der besseren Biomasse in tiefere Lagen zurück, sodass es keine Anzeichen von Verdrängungseffekten gäbe.