Bild180 Murmata murmata
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Murmeltier, Mankei, Murmandl, auch Munggen genannt sind einige Namen für den geschützten Nager im Alpenbogen. Das Alpenmurmeltier zählt in Österreich und in der Schweiz zum jagbaren Wild und wird aktiv bejagt. In Deutschland unterliegt es dem Jagdrecht, wird aber ganzjährig geschont. Die Population in der Hohen Tatra unter der Bezeichnung Marmota marmota latirostris ist nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie in Europa streng geschützt. Die Jagd auf das Alpenmurmeltier gehört zu den schönsten Facetten der Bergjagd. Neben einem spannenden und körperlich herausfordernden Jagderlebnis bietet das Alpenmurmeltier ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verwertung der Beute, insbesondere das Murmelfett. Das heute nur noch in Gebirgslagen jenseits der Baumgrenze lebende Alpenmurmeltier kam während der pleistozänen Eiszeitalter im europäischen Tiefland von den Pyrenäen bis zur Ukraine vor. Es fehlte dagegen in den mit einer dicken Eisschicht bedeckten Alpen. Mit dem Ende der Eiszeit boten nur noch die hochalpinen Lagen der Alpen dieser Art geeigneten Lebensraum (Eiszeitrelikt). Murmeltiere können bis zu 15 Jahre alt werden. Murmeltiere waren im ausgegehenden 19. Jahrhundert nur noch in den Westalpen weit verbreitet. In den Ostalpen gehörten sie im Winter zu den willkommenen Nahrungsmitteln der Bergbauern, die sie zu den Bodenbestandteilen zählten: Im Herbst wurden die Bauten durch Stecken gekennzeichnet, um die Tiere dann im Winterschlaf unter der Schneedecke ausgraben zu können. Neuansiedlingen verhalfen den Mankei zu einer Wiederbewohnung des alten Lebensraums, der von Weidetieren hinsichtlich des hohen Bewuchses freigehalten werden muss: Übersicht ist das oberste Gebot! Sobald ein Schatten wie der des Adlers über die Almmatten streicht, ertönen von allen Seiten Pfiffe, die die Artgenossen zur Warnung ausstossen. Im nächsten Augenblick verschwinden sie vor ihrem Hauptfeind in ihren Bauten, es dauert einige Zeit, bis sie sich mit dem Kopf wieder heraustrauen. Die Natur hat sie darauf eingestellt: Die Seher sind weit oben angebracht, um einen möglichst schnellen Überblick zu gewährleisten.

Lesen Sie auch das  2015 im Österreichischen Jagd- und Fischerei-Verlag erschienene Büchlein von Hubert Zeiler und Monika Preleuthner sowie die beigefügte Ausgabe 7/2018 der Zeitschrift Jagd in Tirol mit einem Beitrag über die Murmeltierjagd auf S. 35 f. von Barbara Hoflacher. Lesen Sie auch die Abschlussarbeit (Auszug) für den akademischen Jagdwirt von Karlheinz Jehle http://www.vjagd.at/wp-content/uploads/Die-Jagd-auf-das-Murmeltier.pdf