Foto: HALALI - Heft 02/2022
"Il filosofo a caccia"- Der Philosoph auf der Jagd, so könnte man den aristokratisch wirkenden Hund bezeichnen, meint Angelika Glock in ihrem Beitrag für "Halali" Heft Februar-April 2022 auf S. 102 f. Es ist die wahrscheinlich älteste Vorstehhundrasse Europas. Nordafrikanische Windhunde sind seine Vorfahren, schon bei Dante Alighieri im 13. Jahrhundert findet er Erwähnung. Die Fürstenhäuser wie die Medici schätzten ihn wegen seiner Jagdqualitäten. Im 19. Jahrhundert wurde der leichtfüßigere Bracco Piemontese mit den orangefarbenen Abzeichen hinzugezüchtet, bis heute gibt es beide Typen, der schwerere kann bis zu 40 kg wiegen. Charakteristisch ist sein raumgreifender Trab, auch "Trotto" genannt, der als eigener Arbeitsstandard in der Zucht gilt. Typisch für diesen Trab ist die lange Schwebezeit aller vier Gliedmaßen, die Hinterpfote geht dabei deutlich über die Vorderpfote hinaus, was ihm eine ungeheuere Geschmeidigkeit verleiht. Im Gegensatz zu den englischen Vorstehhunden zieht er bis unmittelbar an das Wild, "filata" nennen das die Italiener. Dabei zeigt er ein "Denkergesicht", als wenn er einen mentalen Prozess der Erkennung des Wildes verarbeiten müsste. Seine olfaktorische Leistung zeigt er insbesondere bei der Verlorensuche, die er stets mit Ruhe und Konzentration durchführt.