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Foto: Der Anblick 06/2017 

Muntjaks zum Jagdwild erheben

In England und Wales sind Muntjaks eine Plage und werden wie Schädlinge verfolgt. Sie haben sich dort etabliert und erreichen Dichten von bis zu 120 Tieren pro 100 Hektar. Umgerechnet auf das Körpergewicht entspricht das etwa 50 Stück Rehwild pro 100 Hektar – mit entsprechenden ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. 

Während die Jagd auf Rehwild durch dessen Status als Jagdwild mit entsprechenden Regelungen als reizvolle Herausforderung gilt, ist die Jagd auf Muntjaks für viele immer noch Schädlingsvernichtung. Graham Downing – der Autor eines Buches über die Muntjak-Biologie und -Jagd – erzählt, dass zahlreiche der von ihm erlegten Tiere Schrotkugeln im Körper haben, halbverheilte Verletzungen und schlimme jagdliche Verwundungen durch zu schwache Geschoße. „Hirschratten“ und „Vampirhirsche“ wurden sie in Jagdblogs genannt, das mag witzig klingen, widerspiegelt aber den respektlosen jagdlichen Umgang mit dieser Wildart. Die Tatsache, dass sie Schäden anrichten, ist kein Grund, sie zu misshandeln. Jedes Tier jeglicher Art, das man töten will oder muss, sollte möglichst rasch und schmerzfrei getötet werden. Es ist also höchst an der Zeit, Muntjaks gewissenhaft zu bejagen, mit Respekt zu behandeln, adäquate Kaliber zu verwenden und sich um einen guten Schuss zu bemühen – und sei’s auch nur des Wildbrets wegen. 

Mehr Hintergründe über die Bejagung und zur Wildbiologie des Muntjaks lesen Sie in der Reportage von Dr. Karoline Schmidt im Jagdmagazin "Der Anblick" Ausgabe 06/2017.