Foto: Kirchmair - Jagd in Tirol - Ausgabe 05/2022
Dr. Sigrid Zobl, Naturparkverein Kaunergrat beschreibt in der Mai-Ausgabe von "Jagd in Tirol" 05/2022 auf S. 17 ff. die Gefiederreflexionen des Auerhahns und seine Bedeutung. Einige seiner Federn, insbesondere im Brustbereich, reflektieren nämlich Licht nicht nur im für das menschliche Auge sichtbaren Bereich, sondern auch die für die Artgenossen des Hahns im ultravioletten Bereich wahrnehmbaren Strahlen. Das blau-grün bis violett schillernde Brustgefieder soll in der Frühjahrsbalz die Weibchen anlocken und beeindrucken. Sein braun-weißes Gefieder dagegen hat Tarnfunktion. Die Studie zeigt im Übrigen auf, wie das Vogelauge im einzelnen aufgebaut ist, nämlich vier Arten von Rezeptoren im roten, grünen, blauen und ultravioletten Bereich. Neben den geschilderten Stäbchen haben die Vögel ein Doppelzapfensystem für den kurzwelligen, also dunklen Breich, das sie auch in der Dämmerung gut sehen läßt. Die Natur hat hier also zwei Komponenten zusammengeführt, das innergeschlechtliche Sehvermögen, das die Partnerwahl bestimmt, auf der anderen Seite die Tarnfunktion des grau-bräunlichen Gefieders gegenüber Fressfeinden. Das mit Strukturfarben versehene Brustgefieder, das uns so beeindruckt, zeigt die Fitness des Hahns: Je schillernder, umso fitter.
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