Der Waldrapp, den es früher häufig in Europa gab, ist rar geworden. Einer der bedrohtesten Vögel, im 16. Jahrhundert noch Brutvogel in Deutschland und Österreich, wird derzeit in den Alpen wieder angesiedelt. Standort des Waldrappprojektes ist Burghausen in Bayern, wo ab 2007 handaufgezogene Jungvögel in das Wintergebiet in die Toskana geführt werden. Auf dem Flug dorthin sind Durchzügler im Almtal/Grünau - Oberösterreich -  (siehe Fotos unter Publikationen/Galerie) anzutreffen. 2011 kehrte erstmals ein Waldrapp selbständig aus der Toskana nach Burghausen zurück. Zielsetzung im Rahmen des LIFE+ Projektes ist die Gründung einer eigenständigen Brutkolonie mit über 40 migrierenden Individuen. Der zur Familie der Ibisse zählende Ruderfüßer, Geronticus eremita, lebt heute ansonsten nur noch in kleinen Kolonien an steilen Felsküsten der Atlantikküste Marokkos (Nationalpark Souss Massa, siehe im Einzelnen: Dieberger, Haben wir Jäger Wildarten ausgerottet (II)? St. Hubertus Ausgabe 06/2016, S. 41, 42).

Das schönste an diesem Vogel zeigt eine Abbildung der Kunsthalle Kiel:

111 Waldrapp
Bild: Anita Albus, Kunsthalle Kiel

Zwei Jahre hat die Künstlerin Anita Albus Schicht für Schicht, Pigment für Pigment aufgetragen um das metallische Leuchten zu verewigen. In dem schwarzen Gefieder schillert Grün und Violett in der Sonne. Viele Bilder dieser Art sind in Anita Albus Buch "Von seltenen Vögeln" aus dem Jahr 2005 beschrieben.