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Dr. Stefan Fellinger beschreibt in der Ausgabe 04/2022 von "Jagd in Tirol" auf S. 34 f. das Jagen in Schottland, sei es auf den Hirsch (Stalking) oder das Moorschneehuhn (shooting). Getriebene grouse sind wohl die teuersten Flugwildarten, der Jäger erscheint dazu in einem entsprechenden Outfit: Kappe, Krawatte, Sakko, aber bitte nicht zu neu, dann erkennt man ihn als Neureichen. Die gesellschaftliche Bedeutung der Jagd drückt sich eben, trotz widrigen Wetters, in der Kleidung aus, man geht elegant zur Jagd. Die Saison auf das Moorschneehuhn beginnt am "Glorious 12th", dem 12. August, dem Tag, ab dem für die nächsten 151 Tage die Jagd auf Grouse erlaubt sind. Dieser Tag ist ein Fixtermin im Landleben Schottlands, auch in der Gastronomie, wo am selben Abend schon die ersten Hühner auf der Karte stehen. Auf zwei Arten kommt das Huhn zur Strecke: entweder getrieben "driven" oder mit Vorstehhunden "walked up". Erstere Jagdart ist begehrter, dafür wird erheblicher Aufwand betrieben. Der Preis der Hege, also in erster Linie der Raubwildkontrolle und der Biotopflege, dem Abbrennen der Heide in regelmäßigen Abständen, um neuen Wuchs aufkommen zu lassen, ist enorm. Auch Entwurmungen durch Behandlung des Bodens, die Organisation der Jagd und die Kosten des Personals sowie des technischen Equipments, um einige Positionen zu nennen, gehören dazu. In den exclusiven Jagdrevieren kommt so leicht ein Tagesaufwand von 18.000 Pfund zusammen, den sich der Veranstalter auch bezahlen läßt. Üblicherweise teilen sich diese Kosten Gruppen von 8 bis 9 Jägern, so dass bei 10 erlegten Hühnern ein Stückpreis von bis zu 200 Pfund pro Huhn üblich ist. Auf diese Weise werden in Schottland mit der Moorhuhnjagd ca. 50 Millionen Pfund umgesetzt und tausend Arbeitsplätze gesichert.