2023 M di RigardoGemälde: Max Slevogt/Staatl. Kunstsammlung Dresden 

"Weiberheld und Weiberfeind", so titelt Martha Schad ihr Buch über Ludwig Thoma, herausgegeben im Allitera Verlag München 2016. Der Dichter und Jäger lebte um 1900 bis zu seinem Tod 1921 hoch über dem Tegernsee in seinem Haus Auf der Tuften, das heute im Besitz der Stiftung der Stadt München ist. Unmittelbar dort hatte er auch seine Jagd, er war erster bürgerlicher Jagdpächter nach den Wittelsbachern, zuletzt Ludwig Wilhelm in Bayern. Mit seinem Freund und Dichterkollegen Ludwig Ganghofer teilte er die Jagdpassion, wie in dem Büchlein "Jagern mit Ludwig Thoma, zum 150. Geburtstag - Die Geschichte des Rotwildes vor den Toren des Tegernsees", herausgegeben vom Verfasser im Akademiker Verlag Saarbrücken 2017 näher beschrieben. So erfolgreich er als Schriftsteller und als Jäger war, so wenig verstand er vom weiblichen Geschlecht. Frauen sah er in seiner Jugend als "Objekte für erotische Abenteuer", Politikerinnen und Pazifistinnen verhöhnte er. Verheiratete Frauen übten eine Anziehungskraft aus, der er sich nicht widersetzen konnte. Er heiratete Marietta de Rigardo (Bild), eine philippinische Tänzerin, die in dem Varieté ihres ersten Ehemannes in Berlin auftrat. Mit Maidi von Liebermann, einer Tochter der Belmont-Feist Sekt-Dynastie aus Frankfurt, ebenfalls verheiratet mit einem Verwandten des berühmten Malers Max von Liebermann, sollte ihm nach Scheidung von Marietta kein neues Eheglück gelingen. Er starb unglücklich 1921 an einem Krebsleiden, hinterließ Maidi aber seine literarische Werke und sein Haus, das heute noch zu besichtigen ist.