2025 Ponto

Foto: Angelika Glock 

Der "Clown der Sümpfe", wie der Epagneul de Pont-Audemer auch scherzhaft genannt wird, ist ein ausgezeichneter Wasserspezialist. Angelika Glock schreibt über diesen seltenen französischen Jagdhund in der November-Januar Ausgabe 2025/2026 von "Halali, Jagd, Natur & Lebensart" auf S. 92 ff. Erst recht als junger Hund hat der auch "Ponto" Genannte ein schelmisches Aussehen mit seinem lockigen Schopf und hell umrandeten Augen. Sein braunes zotteliges Fell mit stichelhaarigen Flecken läßt ihn auch bei kalten Temperaturen im Wasser arbeiten. Er ähnelt im Körperbau den englischen Spaniels, die Rasse entwickelte sich im 19. Jahrhundert in der Normandie. Dort kreuzte man lokale Spanieltypen mit Irish und English Water Spaniels. Auffallend freundlich, später auch anhänglich bezeichnet Glock seine Wesensart. Bei der Jagd tritt er selbstbewusst und eifrig bei der Sache auf. "Zweifelsohne eine absolute Rarität", meint Glock in der Hoffnung, dass die Rasse wieder die Zuchtzahlen erreicht, die sie ursprünglich vor dem zweiten Weltkrieg einmal gehabt hat. Weltweit existieren gerade mal 250 Hunde.

2025 Jahresringe Nolcken

Foto: Sternath-Verlag

Nach "Jahreszeiten eines Jägers", erschienen vor der Jahrtausendwende beim Paul-Parey-Verlag, hat der Sternath-Verlag aus Mallnitz, Spittal an der Drau, Karnten aktuell ein weiteres Büchlein des bekannten Autors Andreas Freiherr von Nolcken, wohnhaft in München herausgegeben: "Jahresringe eines Jägers". Er erzählt die Anfänge seines Jägerlebens, die er als Bergjäger im Kärntner Drautal, später in den Hohen Tauern und schließlich im Salzburger Land erleben durfte. Er führt den Leser nach Süddeutschland ins Donautal, wo er sich intensiv der Rehwildjagd widmete. Ein besonderes Kapitel handelt von der Rufjagd, also der Blattjagd auf den Rehbock, die er in den Wäldern von Donaueschingen bei der Familie von Fürstenberg kennengelernt hat. Aus der alten Heimat seiner eigenen Familie, dem Baltikum berichtet er von der Jagd auf den Elch. Man wird gespannt sein dürfen, welche Fortsetzung die Jahresringe "ad multos annos" uns noch bescheren wird.

2025 Parforce

Foto: C. Richter

Botschafterin der französischen Jagd nennt Charles Richter die Parforcejagd mit Hunden in der November-Ausgabe 2025 von "Der Anblick" auf S. 92 ff. "Sie ist ein großartiges Schaufenster der französischen Jagd, deren Ethik im Mittelpunkt einer sehr starken Identität steht". Viele Franzosen, vor allem junge Frauen begeistern sich für diese Jagd zu Pferde. Von ihren Kritikern wie keine andere Jagdpraxis angegriffen behauptet sie sich zunehmend mit 70.000 regelmäßigen Teilnehmern, 7.000 Pferden und 30.000 Hunden. Unter Einhaltung eines Ehrenkodex, der aus Zeiten des Mittelalters stammt, jagt man auf hohem ästhetischen Niveau ohne Kunstgriffe, lediglich mit Hund, Pferd und Horn. Anders als bei uns spielt die Trophäe, wie etwa bei der Hirschjagd, keine Rolle. Wie vor hundert Jahren überreicht der Maître d'équipage dem Jagdherrn den rechten Vorderfuß "le pied" als Zeichen des Dankes und der Anerkennung. Der Hundemeute gebührt das Courée, also der Aufbruch, der in Sekundenschnelle unter Hörnerklang verschlungen ist.

126 Bild WolfFoto: Archiv des Verfassers

Hannes Jenny, bis 2023 Vize-Amtsleiter des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden in der Schweiz berichtet in der November-Ausgabe von "Jagd in Bayern" 2025 auf S. 12 ff. über das Schweizer Wolfsmanagement. Die ersten Wölfe wanderten bereits vor dreißig Jahren in die Schweiz ein und reproduzierten sich in der Folgezeit ständig. Dafür war auch der strenge Schutz, insbesondere seit 1970 in Italien ursächlich, der Aufbau der Population im Apennin führte zur stetigen Ausbreitung gen Norden. 1985 erreichten die ersten Wölfe den Alpenbogen. Die Kantone unterstützten die Bemühungen bei der Entnahme von Problemtieren, insbesondere in der Almwirtschaft, was die Nutztierrisse betraf. Nach Schaffung neuer gesetzlicher Grundlagen ab 2022 ließ sich das Wachstum durch legale Abschüsse (in der urbanen Bevölkerung heftig umstritten) reduzieren. Trotz der Vielzahl an Zuständigkeiten (26 Kantone sind beteiligt, alle mit eigenem Jagdsystem, ob Patentjagd, Revierjagd oder Staatsjagd wie in Genf) arbeitet man an einer proaktiven Regulierung, insbesondere bei reproduzierenden Rudeln. Zwei Drittel der Jungtiere können von September bis Januar, in der Mehrzahl von Wildhütern erlegt werden. In der Hochjagd in Graubünden im September könnte diese Aufgabe zukünftig auch privaten Jägern vermehrt zufallen. Die Kunst wird darin liegen, dass das traditionelle, akzeptierte Bild der Jagd in der Bevölkerung darunter nicht leidet, sagt Jenny.

2025 Ringeltaube

Foto: shutterstock

Bertram Graf von Quadt schildert in der November-Ausgabe 2025 von "Halali Jagd, Natur & Lebensart" auf S. 32 ff. die Jagd auf wilde Tauben. Es ist etwas anderes, insbesondere im jagdethischen Sinn, auf natürliches, d. h. wildes Flugwild zu jagen. Getriebene Fasane oder auch Partridges sind eben meistens, so in England und sonst auf dem Kontinent gezüchtet, auch wenn sie seit einigen Wochen frei in der Natur leben. Dass man der Flugwildjagd auf Gezüchtetes überdrüssig werden kann, beschreibt der Autor eindringlich. Und er setzt noch einen drauf: Der Bauer, der die Jäger gerufen hat, seinen Acker vor Schäden durch Tauben zu verschonen, zahlt sogar dafür, hier dem Vermittler der Jagd. Wenn die Jäger dann nach einem erfolgreichen Vormittag zu zweit über 300 Wildtauben zur Strecke bringen, versetzt sie das in einen Rausch, der Spuren hinterlässt: Flugwildjagd, insbesondere auf Tauben, kann so fesselnd sein, dass niemand mehr von dem "Wild des kleinen Mannes" spricht. Jagd auf echtes, wildes Wild macht eben Sinn, wie der Autor sagt: Kleines Wild, das große Jagd verheißt.

2025 Jger von Fall
Foto: Illustrierter Film-Kurier Nr. 2568 Der Jäger Von Fall. 

Bernd E. Ergert berichtet in der Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes "Jagd in Tirol" 2025, Ausgabe Oktober S. 44 ff. von dem Schriftsteller Ludwig Ganghofer und seinem Roman "Der Jäger von Fall". Motiv und Inhalt dieses Romans, einer immer wieder neu verfilmten Wilderer-Affäre, hat Ganghofer, der ja selbst begeisterter Jäger war, aus dem Tagebuch des Försters und Bauern Riesch entnommen. Riesch lebte in dem Dorf Fall, das Ende der 50-ziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts dem Großprojekt Sylvenstein-Speicher weichen musste. Die Ortsgeschichte überliefert, dass 1483 Herzog Albrecht IV. Bärenjäger und ihre Hunde aus den Tälern Tegernsee und Ettal in dieses wilde Gebirgsgebiet geschickt hat. Zur königlichen Jagd gehörten auch die Forstämter Fall, Vorderriß und Krün. Ganghofer war Sohn eines Forstmeisters und promovierte nach dem Studium der Literatur in Leipzig. Von seinem Vater bekam er 1880 die Jagderlaubnis zur ersten Gamsjagd als Belohnung für die bestandene Promotion geschenkt. Später pachtete Ganghofer die Gaistal-Jagd, ein Hochwildrevier zwischen Leutasch und Ehrwald. Hier stand sein berühmtes Jagdhaus Hubertus, das für seine Jagdfreunde Ludwig Thoma und Hugo von Hoffnungsthal begehrter Aufenthaltsort wurde. 1920 starb Ganghofer und wurde auf dem Friedhof von Rottach-Egern begraben. 

2025 Mayr Melnhof

Foto: Ursula Hoffmann

Da hat doch tatsächlich ein Jäger sich erlaubt, die Bayerischen Staatsforsten zu kritisieren, weil sie "Wald vor Wild" im Sinne des bay. Forstgesetzes ausführen. Dieser jemand ist aber kein Irgendwer, sondern der Salzburger Landesjägermeister Max Mayr Melnhof. In einem Interview mit der Journalistin Ursula Hoffmann, abgedruckt in der Septemberausgabe 2025 von "Jagd in Bayern" S. 9 ff. stellt er sich Fragen zu seiner Rede bei einer Hegeschau in Berchtesgaden vor 150 Teilnehmern. Er prangert an, was jeder weiss, nämlich dass in Bayern in sogenannten Verjüngungs- bzw. Sanierungsflächen die Schonzeiten aufgehoben werden und dort zuviel Gamswild geschossen wird; das Gamswild wird aber in Anhang V FFH-Richtlinie europaweit geschützt, also ist ein notwendiger Erhaltungs-Bestand in jedem Fall zu garantieren. Auch der bayerische Jagdverband ist dafür eingetreten, dass diese Schonzeitaufhebungen für die Gams überprüft werden. Statt ständig das Wild für den Zustand des Waldes verantwortlich zu machen schlägt Mayr Melnhof vor, ein bestimmtes Gebiet für eine Zeit lang im Rahmen der eigentlichen Bestimmungen zu bejagen. Das heißt keine Jagd zur Nachzeit, keine Kirrungen, strikte Beachtung der Schonzeiten. Nach ein paar Jahren soll dann eine Evaluierung zeigen, wie das Revier aussieht.

 P9141514Foto des Verfassers: Entenjagd

Die Beiträge zum Thema Jagdethik reissen nicht ab: Von Andreas Haußer stammt ein Artikel in der Jagdzeitschrift "Der Anblick" 2025 Heft September auf S. 20 ff., der einem aus der Seele spricht. "Die Werte und Ideale, die eine zeitgemäße Jagdethik ausmachen, sind für die Akzeptanz des Weidweks bei der nichtjagenden Öffentlichkeit in der heutigen Zeit unverzichtbar, weil wir Jäger nur eine zahlenmäßig sehr kleine Minderheit sind, von der erwartet wird, dass das Wild möglichst mit einem schmerzfreien Schuss erlegt und ein lebensmittelhygienisch einwandfreies Wildbret erbeutet wird. Und noch etwas gehört nach Andreas Haußer dazu:  "... Disziplin, als ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das die Jagdgesetze beachtet und Anstrengungen auf sich nimmt, um letztlich zum jagdlichen Erfolg zu kommen." Und er beschreibt das Glücksgefühl, wenn wir Erfolg hatten. Allerdings ist es umso größer, je weniger Technik und andere Hilfsmittel wir anwenden.

2023 Codex Manesse Wildschweinjagd

Bild: Codex manesse

Christian Germuth sinnt in der August-Ausgabe 2025 von "Der Anblick" auf S. 42 f. über das Wesen der Jagd nach: Ein wirklich lesenswerter Artikel! Schon die Überschrift scheint einiges an Irrgelaufenem der letzten Zeit wieder zurechtzurücken: Die Reduktion der Jagd auf Notwendigkeit und Nützlichkeit. Wie erfrischend, wenn wieder gejagt werden darf, weil man das gerne tut, es sogar mit Passion verbunden ist. All das Gerede, dass Wildbestände reduziert werden müssten, findet hier keinen Widerhall. Die Motivation ist die Leidenschaft, nicht um des Fleisches wegen. Auch der Wildverbiss reißt mich frühmorgens nicht auf die Läufe, sondern die Bereitschaft, mit Hingabe Strapazen und Leiden auf sich zu nehmen, ist doch die Freude über den Erfolg danach noch viel größer. Deshalb darf sich der Jäger auch über eine besondere Trophäe freuen. Wie bei der Zubereitung eines guten Essens, es kocht sich mit viel Liebe und Ideen, wenn es mehr sein soll als die bloße Nahrungsaufnahme. Das unterscheidet den Jäger auch vom Tier. Auf der Jagd betritt der Mensch ein Terrain, wo er das Notwendige überschreitet und stattdessen mit beseelender Leidenschaft erfüllt. "Die Interessenvertreter, die das Image der Jagd in der Gesellschaft verbessern wollen, genieren sich zu sagen, dass sie aus Leidenschaft jagen..."

2025 Jagdethik Brixen

Foto: Verfasser

In Südtirol fand vom 22. bis 24. August 2025 an der PTHSTA Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen ein Seminar zur Jagdethik statt, zu dem die BOKU Wien gemeinsam mit der PTHSTA eingeladen hatte. Der Kurs richtete sich primär an die Alumni-Jagdwirte, etwa 20 davon wurden in einem Auswahlverfahren zugelassen. Ziel des weiterführenden Seminars für den Akademischen Jagdwirt war es, ethische Fragestellungen der Jagd reflektiert zu betrachten und fundierte Entscheidungen in Verantwortung für das Wild gegenüber der Gesellschaft zu treffen. Lehrgangsleiter waren die Professoren Moling und Hackländer, als Referenten standen Prof. Quitterer sowie seine Tochter med.vet. Natalia Q. zur Verfügung. Zusammen mit dem Südtiroler Jagdverband, der Forstwirtschaft sowie dem Jagdrevier Klausen begab man sich auf eine Exkursion bis auf 2000 Meter Höhe, um dort die Lebensraumverbesserungen bzw. Habitatpflege in Augenschein zu nehmen, in einer Landschaft, die dem schottischen Hochland sehr ähnelt. Die Jägerschaft des Jagdreviers Klausen hat vor kurzem den Naturschutzpreis "Goldene Auerhenne" vom Südtiroler Jagdverband verliehen bekommen. In 2026 ist eine Fortsetzung des Seminars geplant.

2025 Bockjagd in France

Foto: diana-jagdreisen.de 

Charles Richter berichtet in der Juli-Ausgabe 2025 von "Der Anblick" auf S. 92 f. von unorthodoxen Bockjagdmethoden in Frankreich. Die wenigsten Böcke werden auf dem Ansitz im Sommer erlegt. Drückjagden sind speziell im Süden verbreitet, auch auf Böcke, die noch im Bast sind. Die Jagd geht von September bis Februar, ohne dass auf die Geschlechter Rücksicht genommen würde. Die stärksten Trophäen der letzten Jahre (700 g) stammen aus dem Hinterland von Nizza, das Departement Gers zwischen den Pyrenäen und  dem Zentralmassiv hat ebenfalls einen guten Bestand. Rehe werden auch auf der Parforcejagd mit Pferden gejagt, die Jagd mit dem Königsadler trifft man am ehesten in Südfrankreich. In einigen Regionen in Südfrankreich geht man zur Vergabe von Einzelabschüssen im Sommer über (Foto), obwohl die Pirsch nicht zu den lokalen Gepflogenheiten gehört. Allerdings werden dadurch die Kassen der kommunalen Jagdgesellschaften gefüllt, diese neue Einnahmequelle ermöglicht den Schutz von Biotopen und natürlichen Lebensräumen.

2024 Feldhase Krembzow

Foto: Kremzow

Klaus Hackländer et. al. berichten in der Juli-Ausgabe von "Der Anblick" 2025 auf S. 17 f. von der Veränderung des Lebensraums des Feldhasen, der durch die Getreideernte im Frühsommer hereinbricht. Dieser "Ernteschock" wirkt sich allerdings in kleinstrukturierten Gebieten weniger stark aus, als zu vermuten wäre. Sofern wie in dem Untersuchungsgebiet in Niederösterreich nahe Wien durch langgezogene Felder mit vielen Grenzlinien zwischen den Kulturen Streifgebiete für den Hasen übrig bleiben, nicht genutzte Habitate wie Hecken und Brachflächen zur Verfügung stehen, wird der Stresslevel, der durch die Untersuchungen gemessen wird, nicht als erhöht angegeben. In intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen mit modernen Ernteprozessen dürfte das Ergebnis allerdings erheblich anders aussehen. Die Untersuchung zeigt also, dass es auf den vorgefundenen Lebensraum und dessen Struktur ankommt, allgemein gültige Aussagen lassen sich zu diesem Thema nicht machen.

2025 Mufflon

Foto: jagd.at

Friedrich und Susanne Reimoser berichten in der Juni-Ausgabe 2025 von "Der Anblick" auf S. 18 f. von der Besiedung von Mufflons vor 100 Jahren in Österreich. Prinz Eugen von Savoyen ließ sie 1729 im Tiergarten Schönbrunn aussetzen. Mittlerweile werden davon rund 2.300 im Jahr erlegt, vor 70 Jahren waren es gerade mal 50. Am meisten wird Muffelwild in Österreich derzeit im Raum Eisenstadt erlegt. Das aus Korsika und Sardinien stammende Schaf kommt auch im Gebirge bis über der Waldgrenze vor. Wie Gams und Steinbock flüchtet es bei Bedrohung in steile Felsbereiche. Das ist im Flachland anders, hier wird es wegen der kurzen Fluchtdistanz leichte Beute für den Wolf.  

2025 Lwenjagd Rubens

Foto: Peter Paul Rubens Löwenjagd aus Jagd in Tirol 2025/48

Bernd E. Ergert berichtet in der Mai-Ausgabe von "Jagd in Tirol" 2025 auf S. 48 f. von Lustkampfjagden und Tierhetzen aus dem 16. Jahrhundert. Peter Paul Rubens schuf für Herzog Maximilian von Bayern vier große Jagdgemälde unter Mitwirkung von Frans Snyders und Anton von Dyck: "Nilpferdjagd", "Sauhatz", "Löwenjagd" und "Jagd auf Tiger und Leopard". Äußere Prachtentfaltung und höfische Repräsentation standen im Barock und Rokoko für Macht und Ansehen des Staates. In Nachahmung der alten römischen Tierkämpfe fanden an den Fürstenhöfen derartige Schauspiele in regelrechten Kampf-Theatern zum Vergnügen der Herrschaften statt, die stundenlang mit Lust ansahen, wie Tiere aufeinander gehetzt wurden. Bis 1796 wurden in dem damals größten Hetzamphitheater in Wien Schauspiele wie Tierhetzen mit Wölfen, Bären und Wildschweinen dargeboten, deren Einnahmen der Armenkasse zuflossen.

2025 Drohe gegen Schweinepest

Foto: Hessenschau

Die Firma Pro Schutz hält ihr Verfahren für geeignet, um die aus Afrika eingeschleppte Schweinepest einzudämmen. In der FAZ vom 13. Mai berichtet David Fuhrmann, wie man aus der Jagd auf Wildschweine ein Geschäft machen kann. Mit Drohnen und Wärmebildkamera gehen die Spezialisten im Landkreis Darmstadt-Dieburg gegen die bedrohliche Tierseuche vor, die sich seit 2024 hartnäckig im südlichen Hessen hält. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts verdoppeln sich die Funde positiv infizierter Tiere innerhalb eines Jahres. Flächenbefliegungen tagsüber ergeben kein professionelles Lage-Bild über den aktuellen Seuchenzug. Deshalb wird nachts vorgegangen. In der vergangenen Jagdsaison wurden über 500.000 Wildschweine in Deutschland von Jägern erlegt. Dennoch ließ sich der Bestand nicht reduzieren. Die Kulturlandschaft mit Kartoffeln, Raps und Mais bieten Futter im Überfluß. Dass die ASP heute in Hessen heimisch ist, liegt hauptsächlich am Menschen, der 2007 das afrikanische Virus durch sorglos weggeworfenen Müll eingeschleppt hat. Für die Warzenschweine in Afrika ist die Pest ungefährlich, die Immunsysteme hier schützen dagegen nicht. Das beste Mittel versprechen feste Wildzäune zu sein, die das Seuchengebiet eingrenzen. Hier kann dann gezielt gegen die Ausbreitung vorgegangen werden.

2025 Ringeltaube

Foto: shutterstock

In der Mai-Ausgabe von "Der Anblick" 2025 S. 84 f. berichtet Charles Richter von der Jagd aus Frankreich auf Ringeltauben. Sie ist nach Fasan und Kanin die wichtigste Wildart. Vor allem in den östlichen Pyrenäen und im Südwesten des Landes löst die Jagd auf die "Palombe", wenn sie in ihre Winterquartiere in Spanien oder Nordafrika aufbrechen, ein regelrechtes "blaues" Fieber aus. Die beliebteste und älteste Methode ist die mit aufgestellten oder über dem Boden aufgehängten Netzen, in denen sich die Vögel verfangen. Zahlreiche Beteiligte sind bei dieser weltweit einzigartigen Jagd erforderlich, um die Schwärme mit Attrappen, die einen Habicht vortäuschen, in die richtige Richtung und einen niedrigen Flug zu lenken. Auch die Jagd mit Flinten, wenn die Vögel die großen Pyrenäenpässe überqueren, ist beliebt, insbesondere bei tiefer Wolkendecke, die die Tauben zwingt, ihre Flughöhe zu verringern. Das Wildpret findet reißenden Absatz, in der Gastronomie sowie bei den Wildhändlern. Manch ein Jäger beschränkt seine Jagdpassion auf diese Jagdart.

2025 Hegeschau Miesbach
Foto: BJV

Zum ersten Mal eine Podiumsdiskussion, berichtet der Münchner Merkur am 12. April 2025: Bei der diesjährigen Hegeschau stellt Kreisgruppenvorstand Wolfgang Mayr Fragen an den Tölzer Kreisgruppenvorstand Wolfgang Morlang, Alexander Mayr vom Waldbauernverband, Kreisbäuerin Brigitta Regauer, Forstbetriebsleister Lasse Wicht und Korbinian Wolf vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Landrat Olaf von Löwis of Menor erinnert in seinen Begrüßungsworten an die wichtige Arbeit der Jäger: "Ihr schafft klimastabilde Wälder, ohne Euch würde das nicht gehen". Ein Problem, das aktuell höchstes Interesse hervorruft, ist die Fage, warum in diesem Winter in einem Rottacher Revier die Rotwildfütterung aufgegeben wurde. Auch die Idee von Hubert Aiwanger, das Jagdgesetz zu verändern und den Jägern mehr Eigenverantwortung zu geben, wurde diskutiert. Diese könnte auch in freien Abschlussplänen zum Ausdruck kommen und in einer eigenverwortlichen Winterfütterung für Rotwild. 

2025 Benelli Selbstladeflinte

Wolfgang von Brauchitsch beschreibt in der Februar-April 2025 Ausgabe von "Halali, Jagd Natur & Lebensart" auf S. 66 f. die Entstehung von Selbstladeflinten im späten 19. Jahrhundert. Führend war damals John Moses Browning, der um 1900 die erste halbautomatische Flinte konstruierte. Sie wurde später von FN Herstal (Fabrique Nationale Herstal) in Europa hergestellt und vertrieben. 1998 bei Einstellung der Produktion waren ungefähr 4 Millionen Exemplare verkauft. Halbautomaten genießen bei traditionellen Jägern keinen besonders guten Ruf, im Gegensatz zu Amerika, wo dies eine Selbstverständlichkeit ist. Heutzutage kommen sie bei der Bejagung u. a. von Krähen und Tauben vermehrt zum Einsatz, meist allerdings mit Synthetikschaft oder sogar in Camuflage. Elegante Waffen stellt die Firma Benelli (siehe Foto) her, der Weltmarkführer. Diese zeichnen sich durch geringen Rückstoß und legendäre Führigkeit aus. Extravagante Modelle können mit Holzschaft und Sondergravuren geliefert werden und wiegen teilweise nur 2750 g.

P9241280

Foto: Archiv Verfasser

Die Schießfertigkert permanent trainieren, rät Büchsenmachermeister Michael Reichel aus Gmund am Tegernsee in der Jagdzeitschrift "Der Anblick" 2025 auf S. 78 f. Streukreise von fünf Schuss auf 100 Meter Entfernung unter 30 mm sind möglich. Durch ständiges Training kann der Schütze diese Präzision auch in der Praxis abrufen. Dazu verpflichtet ihn die Jagdethik, insbesondere das Gesetz: nur dann einen Schuss auf ein Wildtier abgeben zu dürfen, wenn es dadurch ohne viel Leiden unverzüglich erlegt werden kann. Fehlende Abzugskontrolle, oder auch landläufig "mucken" genannt, ist einer der häufigsten Ursachen für einen Fehlschuss. Am besten läßt sich präzises Schießen durch Trockenübungen erreichen, meint Reichel. "Dabei kann man ganz genau beobachten, ob sich das Absehen vom Zielpunkt entfernt, wenn man abdrückt". Es gilt, die konkrete Position und Bewegung des Schießfingers so zu "manifestieren", dass die Schußauslösung automatisiert abläuft. Auch auf dem Schießstand empfiehlt er ein Trockentraining zwischendurch, um den häufigsten Fehler, die ruckartige Bewegung des Schießfingers zu vermeiden.

2025 01 Ente mit Jungen
Foto: Bergentenweibchen mit Nachwuchs, Archiv Verfasser 

Christine Miller gibt in der Januar-Ausgabe 2025 von "Jagd in Tirol" auf S. 18ff. Einblicke in die Entenjagd: Zu Jahresbeginn lassen sich Enten besonders gut beobachten, weil die Reihzeit unmittelbar bevorsteht. Bemerkenswert ist der Hinweis insoweit, als im Alpenland Österreich, aber auch in Oberbayern und bei den schwäbischen Nachbarn im Voralpenland das Interesse an der Bejagung von Schalenwild ungleich höher anzutreffen ist. Dabei ist der Reiz einer Jagd auf Enten, überhaupt auf Flugwild sicherlich nicht geringer, mancher Jäger hat allerdings seine Fertigkeiten für die Vogeljagd erst mühsam unter Beweis stellen müssen! Auch wenn der Besatz an Enten teilweise rückläufig ist, zeigen die Wasservögel angesichts der sich verändernden Klimabedingungen immer noch eine hohe Anpassungsfähigkeit, was Habitatwahl, Brutgebiet und Zugverhalten angeht. Die Jagd scheint eine geringe Rolle auf den generell rückläufigen Besatz zu haben. Eher wirken sich zunehmende Populations-dichten von Prädatoren aus, allen voran von Füchsen, Schwarzwild, Marderhund und Waschbär. Winterverluste fallen duch das mildere Klima zunehmend weniger ins Gewicht als die Ausfälle im Frühjahr, wenn nasse und kalte Wetterphasen den Bruterfolg durch geringere Insektenlarven schmälern. Gewissenhafte Revierinhaber werden sich deshalb fragen müssen, wann Zurückhaltung bei der Jagd angebracht ist und wie lange man noch unbeschwert Strecke machen kann. Flugwildmonitoring und Habitatpflege sollten in jedem Fall angebracht sein!