2025 Drohe gegen Schweinepest

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Die Firma Pro Schutz hält ihr Verfahren für geeignet, um die aus Afrika eingeschleppte Schweinepest einzudämmen. In der FAZ vom 13. Mai berichtet David Fuhrmann, wie man aus der Jagd auf Wildschweine ein Geschäft machen kann. Mit Drohnen und Wärmebildkamera gehen die Spezialisten im Landkreis Darmstadt-Dieburg gegen die bedrohliche Tierseuche vor, die sich seit 2024 hartnäckig im südlichen Hessen hält. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts verdoppeln sich die Funde positiv infizierter Tiere innerhalb eines Jahres. Flächenbefliegungen tagsüber ergeben kein professionelles Lage-Bild über den aktuellen Seuchenzug. Deshalb wird nachts vorgegangen. In der vergangenen Jagdsaison wurden über 500.000 Wildschweine in Deutschland von Jägern erlegt. Dennoch ließ sich der Bestand nicht reduzieren. Die Kulturlandschaft mit Kartoffeln, Raps und Mais bieten Futter im Überfluß. Dass die ASP heute in Hessen heimisch ist, liegt hauptsächlich am Menschen, der 2007 das afrikanische Virus durch sorglos weggeworfenen Müll eingeschleppt hat. Für die Warzenschweine in Afrika ist die Pest ungefährlich, die Immunsysteme hier schützen dagegen nicht. Das beste Mittel versprechen feste Wildzäune zu sein, die das Seuchengebiet eingrenzen. Hier kann dann gezielt gegen die Ausbreitung vorgegangen werden.

2025 Ringeltaube

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In der Mai-Ausgabe von "Der Anblick" 2025 S. 84 f. berichtet Charles Richter von der Jagd aus Frankreich auf Ringeltauben. Sie ist nach Fasan und Kanin die wichtigste Wildart. Vor allem in den östlichen Pyrenäen und im Südwesten des Landes löst die Jagd auf die "Palombe", wenn sie in ihre Winterquartiere in Spanien oder Nordafrika aufbrechen, ein regelrechtes "blaues" Fieber aus. Die beliebteste und älteste Methode ist die mit aufgestellten oder über dem Boden aufgehängten Netzen, in denen sich die Vögel verfangen. Zahlreiche Beteiligte sind bei dieser weltweit einzigartigen Jagd erforderlich, um die Schwärme mit Attrappen, die einen Habicht vortäuschen, in die richtige Richtung und einen niedrigen Flug zu lenken. Auch die Jagd mit Flinten, wenn die Vögel die großen Pyrenäenpässe überqueren, ist beliebt, insbesondere bei tiefer Wolkendecke, die die Tauben zwingt, ihre Flughöhe zu verringern. Das Wildpret findet reißenden Absatz, in der Gastronomie sowie bei den Wildhändlern. Manch ein Jäger beschränkt seine Jagdpassion auf diese Jagdart.

2025 Hegeschau Miesbach
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Zum ersten Mal eine Podiumsdiskussion, berichtet der Münchner Merkur am 12. April 2025: Bei der diesjährigen Hegeschau stellt Kreisgruppenvorstand Wolfgang Mayr Fragen an den Tölzer Kreisgruppenvorstand Wolfgang Morlang, Alexander Mayr vom Waldbauernverband, Kreisbäuerin Brigitta Regauer, Forstbetriebsleister Lasse Wicht und Korbinian Wolf vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Landrat Olaf von Löwis of Menor erinnert in seinen Begrüßungsworten an die wichtige Arbeit der Jäger: "Ihr schafft klimastabilde Wälder, ohne Euch würde das nicht gehen". Ein Problem, das aktuell höchstes Interesse hervorruft, ist die Fage, warum in diesem Winter in einem Rottacher Revier die Rotwildfütterung aufgegeben wurde. Auch die Idee von Hubert Aiwanger, das Jagdgesetz zu verändern und den Jägern mehr Eigenverantwortung zu geben, wurde diskutiert. Diese könnte auch in freien Abschlussplänen zum Ausdruck kommen und in einer eigenverwortlichen Winterfütterung für Rotwild. 

2025 Benelli Selbstladeflinte

Wolfgang von Brauchitsch beschreibt in der Februar-April 2025 Ausgabe von "Halali, Jagd Natur & Lebensart" auf S. 66 f. die Entstehung von Selbstladeflinten im späten 19. Jahrhundert. Führend war damals John Moses Browning, der um 1900 die erste halbautomatische Flinte konstruierte. Sie wurde später von FN Herstal (Fabrique Nationale Herstal) in Europa hergestellt und vertrieben. 1998 bei Einstellung der Produktion waren ungefähr 4 Millionen Exemplare verkauft. Halbautomaten genießen bei traditionellen Jägern keinen besonders guten Ruf, im Gegensatz zu Amerika, wo dies eine Selbstverständlichkeit ist. Heutzutage kommen sie bei der Bejagung u. a. von Krähen und Tauben vermehrt zum Einsatz, meist allerdings mit Synthetikschaft oder sogar in Camuflage. Elegante Waffen stellt die Firma Benelli (siehe Foto) her, der Weltmarkführer. Diese zeichnen sich durch geringen Rückstoß und legendäre Führigkeit aus. Extravagante Modelle können mit Holzschaft und Sondergravuren geliefert werden und wiegen teilweise nur 2750 g.

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Foto: Archiv Verfasser

Die Schießfertigkert permanent trainieren, rät Büchsenmachermeister Michael Reichel aus Gmund am Tegernsee in der Jagdzeitschrift "Der Anblick" 2025 auf S. 78 f. Streukreise von fünf Schuss auf 100 Meter Entfernung unter 30 mm sind möglich. Durch ständiges Training kann der Schütze diese Präzision auch in der Praxis abrufen. Dazu verpflichtet ihn die Jagdethik, insbesondere das Gesetz: nur dann einen Schuss auf ein Wildtier abgeben zu dürfen, wenn es dadurch ohne viel Leiden unverzüglich erlegt werden kann. Fehlende Abzugskontrolle, oder auch landläufig "mucken" genannt, ist einer der häufigsten Ursachen für einen Fehlschuss. Am besten läßt sich präzises Schießen durch Trockenübungen erreichen, meint Reichel. "Dabei kann man ganz genau beobachten, ob sich das Absehen vom Zielpunkt entfernt, wenn man abdrückt". Es gilt, die konkrete Position und Bewegung des Schießfingers so zu "manifestieren", dass die Schußauslösung automatisiert abläuft. Auch auf dem Schießstand empfiehlt er ein Trockentraining zwischendurch, um den häufigsten Fehler, die ruckartige Bewegung des Schießfingers zu vermeiden.

2025 01 Ente mit Jungen
Foto: Bergentenweibchen mit Nachwuchs, Archiv Verfasser 

Christine Miller gibt in der Januar-Ausgabe 2025 von "Jagd in Tirol" auf S. 18ff. Einblicke in die Entenjagd: Zu Jahresbeginn lassen sich Enten besonders gut beobachten, weil die Reihzeit unmittelbar bevorsteht. Bemerkenswert ist der Hinweis insoweit, als im Alpenland Österreich, aber auch in Oberbayern und bei den schwäbischen Nachbarn im Voralpenland das Interesse an der Bejagung von Schalenwild ungleich höher anzutreffen ist. Dabei ist der Reiz einer Jagd auf Enten, überhaupt auf Flugwild sicherlich nicht geringer, mancher Jäger hat allerdings seine Fertigkeiten für die Vogeljagd erst mühsam unter Beweis stellen müssen! Auch wenn der Besatz an Enten teilweise rückläufig ist, zeigen die Wasservögel angesichts der sich verändernden Klimabedingungen immer noch eine hohe Anpassungsfähigkeit, was Habitatwahl, Brutgebiet und Zugverhalten angeht. Die Jagd scheint eine geringe Rolle auf den generell rückläufigen Besatz zu haben. Eher wirken sich zunehmende Populations-dichten von Prädatoren aus, allen voran von Füchsen, Schwarzwild, Marderhund und Waschbär. Winterverluste fallen duch das mildere Klima zunehmend weniger ins Gewicht als die Ausfälle im Frühjahr, wenn nasse und kalte Wetterphasen den Bruterfolg durch geringere Insektenlarven schmälern. Gewissenhafte Revierinhaber werden sich deshalb fragen müssen, wann Zurückhaltung bei der Jagd angebracht ist und wie lange man noch unbeschwert Strecke machen kann. Flugwildmonitoring und Habitatpflege sollten in jedem Fall angebracht sein!

2025 Mhlkoppe

Foto: Mühlkoppe Österreichs Fischereiverband

Das Barotrauma - wenn der Fisch zu platzen droht, wird von Dr. med vet. Heinz Heistinger, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz in der Februar-Ausgabe 2025 von "Österreichs Fischerei" auf S. 32 f. beschrieben. Bei manchen Angelmethoden, wie zum Beispiel catch & release, die in Österreich häufig Verwendung finden, werden Fische aus tieferen Gewässern an die Oberfläche gezogen, was bei bestimmten Arten unweigerlich zum Verenden führen kann. Grund dafür ist die sogenannte Trommelsucht, die man etwa beim Zanderangeln an den beiden Glotzaugen erkennen kann, wenn man den Fisch in der Absicht, ihm etwas Gutes zu tun, wieder in das Wasser entläßt und er dabei höchstwahrscheinlich zu Tode kommt. Infolge der plötzlich veränderten Wasserdruckverhältnisse stülpen sich die Fischorgane nach Außen, wobei die Überlebenschance auch nicht durch langsames und verzögertes Heraufziehen erhöht wird. Besonders bei Zander und Barsch sollte man die kritische Tiefe von über 8 Metern nicht überschreiten, weil deren Schwimmblase nicht in Verbindung mit den Darmausgang steht und deshalb einen Gasaustausch nicht zuläßt.

2025 01 Rehe Franz MarcFoto: Rote Rehe I 1910, Franz Marc - veröffentlicht Zeit Shop - Ars mundi
Harald Vetter stellt in der Januar Ausgabe von "Der Anblick" 2025 auf S. 52 f. den großen Maler der Wildtiere vor: Franz Marc, 1880 in München geboren, im ersten Weltkrieg 1916 bei Verdun gefallen, wie viele seiner Maler- und Künstlerkollegen. Er gehörte dem "blauen Reiter" an, den er nach seiner Mitgliedschaft in der "Neuen Künstlervereinigung München" gegründet hatte. Marc war selbst kein Jäger, aber ein aufmerksamer Beobachter, was ihm für seine Tierdarstellungen sehr entgegenkam. Seine Tiermotive waren in bunte, oft blaue und rote Farbgebung eingebettet. Blau beschreibt dabei das Männliche, gelb das Weibliche Prinzip, also gegenüber herb und geistig sanft, heiter und sinnlich. Die rote Farbe musste von den beiden anderen "bekämpft" werden, wie er einmal einem Freund schrieb. In Benediktbeuern am Kochelsee steht sein Haus, aus dem später das Franz-Marc-Museum wurde.

2024 Epigenetik

Foto: Marc Ambler: Mäuse einer Mutter mit unterschiedlichen Nahrungsbedingungen

Pamela Burger und Claudia Bieber vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Wien berichteten in der Ausgabe Dezember 2024 des Fachjournals "Der Anblick" vom Erbgut der Wildtiere, das nicht nur durch die sog. DNA bestimmt wird, sondern auch durch andere Faktoren, nämlich die Epigenetik. Diese untersucht alle weiteren Umstände, die die Aktivität der Gene und somit die Entwicklung der Zellen über einen gewissen Zeitraum bestimmen. Ein sehr bekanntes Beispiel für die Wirkung der Epigenetik findet man beim Menschen selbst. So stellte sich heraus, dass nach Katastrophen wie Kriegen unterernährte Kinder als Erwachsene signifikant öfters unter Übergewicht und Diabetes litten. Auch dann, wenn das Erbgut, also die DNA der Geschwister, die diese Hungerphase selbst nicht erlebten, das nicht erklären konnte. Der Körper hatte sich stoffwechseltechnisch auf Mangelernährung eingestellt. Auch beim Wild sind entsprechende Entwicklungen festzustellen: Über Generationen lebte eine Gruppe von Weißwedelhirschen in Mississippi in einer Region mit geringem Nahrungsangebot und zeigte kleinere Geweihe und geringere Gewichte als eine andere Gruppe mit besseren Bedingungen. Reduziertes Geweih- und Körperwachstum sicherte also das Überleben in einer spärlicheren Umwelt. Über drei Generationen halten sich nach heutigem Wissensstand diese besonderen epigenetischen Veränderungen, dann verschwinden sie wieder.

2024 WolfsangelFoto: Heraldik

Bernd E. Ergert, der ehemalige Direktor des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums in München geht in seinem Beitrag für die Zeitschrift "Jagd in Bayern" Ausgabe Januar 2025 S. 16 f. auf die Historie der Wolfsangel ein. In manchem Wappenbild adliger Familien ist die Darstellung einer Wolfsangel als S-Haken überliefert, in stilisierter Form auch beim Verein Hirschmann (Hannover'scher Schweisshund) oder auf der Hegewaldnadel für Deutsch-Drahthaar-Hunde. Auch in alten Teppichmustern ist der Doppelhaken zu finden. Ob diese alten geschmiedeten, an Ketten aufgehängten Eisengeräte aber tatsächlich, mit Fleischbrocken bestückt auf der Jagd von Wölfen Verwendung fanden, ist möglichweise auf die feindliche Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Wolf zurückzuführen, wie sie im Mittelalter vorherrschte. Im Jagdbuch von Martin Strasser von Kollnitz, dem fürstbischöflichen Jäger zu Salzburg aus 1624 ist ein entsprechender Hinweis zu entnehmen. Jedenfalls hat sich die Einstellung der Gesellschaft in der Neuzeit gegenüber dieser Jagdmethode geändert, aus ökologischer und wildbiologischer Sicht wird die seinerzeitige Ausrottung im mitteleuropäischen Raum verurteilt. Inwieweit die spätere Unterschutzstellung nach der Berner Konvention heute teilweise revidiert werden muss, ist eine andere Frage.

 2024 Der Hausen

Der Hausen (Huso huso), besser bekannt als der Beluga-Stör ist über 5 Meter lang und bis zu zwei Tonnen schwer. Den Fisch des Jahres 2025 (Foto: Clemens Ratschan) beschreibt der Österreichische Fischereiverband in Heft 5 von Österreichs Fischerei, Ausgabe Dezember 2024 S. 268 ff. als den größten von insgesamt 25 bekannten Stör-Arten. Er ist die größte Süßwasserfischart Europas und gehört mit einem Höchstalter von 150 Jahren zu den langlebigsten Wirbeltieren überhaupt. Die Rote Liste (IUCN) stuft ihn als "vom Aussterben bedroht" ein. Überfischung, Lebensraumverlust sowie Unfälle durch Kraftwerke setzen diesem Fisch zu, der seit rund 200 Millionen Jahren die Meere besiedelt. Wie der Lachs verbringt er den größten Teil seines Lebens im Meer, zieht hunderte von Kilometern die größten Flüsse zum Laichen hinauf. Nennenswerte Bestände gibt es noch in der Unteren Donau und im Schwarzen Meer. Auffallend ist wie beim Hai seine nach oben gebogene Wirbelsäule und seine nach oben aufgerichtete Schnauze. Sein Kaviar wird bis heute geschätzt, ein Umstand, der die Wilderei und den illegalen Handel zu einem lukrativen Geschäft macht. Alle Vertragsparteien des Pan-Europäischen Aktionsplans verpflichten sich, Maßnahmen zum Schutz des Hausen's zu ergreifen.

2021 Bild 180 Gams Tirol

Foto: Archiv des Verfassers

Mag. Martin Schwärzler, Geschäftsführer des Tiroler Jagdverbandes berichtet in der Ausgabe November 2024 von "Jagd in Tirol" auf S. 38 f. von einer Revision an den  Verwaltungsgerichtshof (VwGH), mit der ein angeordneter Zwangsabschuss in Oberösterreich (Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck) von der Umweltorganisation "Wildes Bayern" beim zuständigen Landesverwaltungsgericht angefochten wurde. Inhaltlich geht es um die Frage, inwieweit die FFH-Richtlinie Anhang V beachtet wurde, die generell ein Bejagungsverbot vorsieht, wenn der "günstige Erhaltungszustand" des Gamswildes nicht mehr gewährleistet ist. Damit muss sich nun das Landesverwaltungsgericht wieder befassen und prüfen, inwieweit als notwendige Entscheidungsgrundlage ein entsprechendes Monitoring den günstigen Erhaltungszustand des besagten Gamswildbestandes garantiert hat.

2024 Rotwild Jagd in Bayern

Foto: Jagd in Bayern online

Paul Griesberger vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien berichtet in der Ausgabe November 2024 von "Jagd in Bayern" auf S. 7 ff. von der Rotwildtelemetrie im Salzburger Pinzgau/Österreich. GPS-Halsbänder werden eingesetzt, um über mehrere Jahre Daten über die Standorttreue, das Wanderverhalten während der Brunft und über Weitwanderungen aufzuzeichnen, die beispielweise durch Einstandwechsel im Sommer oder Winter veranlaßt sind.  Menschliche Einflüsse, etwa durch die Nachtjagd auf Schwarzwild und entsprechendes Verhalten des Rotwildes während dieser Störungen lassen sich ebenfalls nachweisen. Durch sog. Schlucksonden, die mit den GPS-Halsbändern kombiniert werden, können Herz-Rhythmus- und Pulsfrequenzen deutlich machen, welche Auswirkungen die nächtlichen Beunruhigungen haben. Wen wundert es, dass das Rotwild durch diese Störungen nachtaktiv wird (was erhöhte Ausschläge der Sonden zur Nachtzeit beweisen) und die Jägerschaft dann über erschwerte Abschüsse lamentiert. Wer ein Rotwildrevier besitzt, wird von der Jagd mit Nachtzielgerät auf Sauen Abstand nehmen! Erstaunlich ist allerdings, dass heutzutage diese Einsicht nicht selbstverständlich ist und auf praktischer Erfahrung beruht, sondern durch aufwändige wissenschaftliche Studien dem Jäger nahegebracht werden muss.

2024 Hubertushirsch Ingrid Versen

Wie Ingrid Versen im Münchner Merkur vom 28. Oktober 2024 berichtet, fand am vergangenen Samstag in Rottach-Egern in der Kirche St. Laurentius die diesjährige Messe zu Ehren des hl. Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger statt. Der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger ließ es sich nach der Rückkehr von seiner Chinareise nicht nehmen, die Ansprache an die versammelte Jägerschaft zu richten. Vor dem in der Kirche präsentierten Hubertushirsch legte er ein klares Bekenntnis zur Jagd ab. Aiwanger, selbst Jäger, kritisierte: "Die einen werfen den Jägern vor, zu viel Wild abzuknallen, weil sie die Tiere hassen und Lust am Töten hätten. Die anderen sagen, die Jäger würden das Wild zu sehr verhätscheln und füttern statt zu schießen, so dass die Wälder aufgefressen würden." Aiwanger sprach sich dafür aus, die Jagd in der bewährten Form auszuüben, Wald und Wild hätten beide ihre Daseinsberechtigung. Ideologie sei hier nicht das rechte Fahrwasser. Die Politik müsse offen sein für neue Entwicklungen, gepaart mit der nötigen Eigenverantwortung vor Ort.

2024 schloss eichicht

Foto: Schloss Eichicht

In der Ausgabe von "Halali", des Journals für Jagd, Natur & Lebensart 04/2024 November-Januar auf S. 126 ff. schildert Dr. Wolfgang Fleck in der Rubrik "Lebensart", wie das Ehepaar Dr. Catharina und Max Buchholz 2015 einem Schloss in Thüringen zu neuem Leben verholfen hat. In diesem wird eine Jagdschule, eine Wildmetzgerei sowie ein Hofladen unterhalten. Unweit vom Rennsteig, etwa 40 Kilometer von der alten Waffenschmiede Suhl zwischen Ilmenau und Plauen liegt Kaulsdorf, in dieser kleinen Gemeinde an der Saale liegt Schloss Eichicht, erhaben auf einem Fundament aus Naturstein, das Obergeschoss ist mit feinem roten Fachwerk gekrönt. Seine Ursprünge gehen zurück ins Mittelalter, in der DDR war es u.a. Kindererholungsheim, später Schule für Lehrlinge der Deutschen Reichsbahn. Rund 700 ha Wald- und Feldrevier mit Reh-, Muffel- und Rotwild verantwortet der zuständige Berufsjäger, ein Jagdwirt der Deutschen Jagdakademie. Er vertritt die Intervalljagd und sorgt so für Ruhe im Revier. Leander Wundrak nimmt den Autor Dr. Wolfgang Fleck mit in seinem Toyota auf eine hohe Warte an der Waldgrenze, von wo aus der Blick schweift über die grünen Hänge des Landes, auf die Eichichter Talsperre, gespeist wird sie von der Loquitz, einem kleinen Nebenfluss der Saale. Jedes Stück Wild, das im Revier geschossen wird, untersucht ein Veterenär, nicht nur das Schwarzwild. Gekauft werden kann auch im Internet, das Wildpret kommt tiefgefroren ins Haus.

2024 Das alte Jagdhaus in Hinterstoder Vintage Aluminiumabzug Alois Abele 1826 1879

Foto: Vintage-Aluminiumabzug Alois Abele 1826-1879

1875 erwarb Philipp Herzog von Württemberg oben gezeigtes Jagdhaus. Ankäufe und Tausch von Grundstücken im Stodertal bis 1911  führten schließlich zu einer Eigen-Jagdfläche von 4.241 ha, zuzüglich ca. 3.200 ha Pachtfläche. Neben Rot-, Gams- und Rehwild finden sich auch Raufußhühner sowie zwei Adlerpaare. Der Waldbesitz in Hinterstoder im Bundesland Oberösterreich gegenüber dem "Toten Gebirge" ist vom Tal der "Krummen Steyr" her aufgeschlossen und für das Haus Württemberg in erster Linie Jagdrevier, die Erträge aus der Forstwirtschaft sind aufgrund der Gegebenheiten eines Bergreviers nicht wesentlich. Von Markus Pernkopf, dem Verwalter in 31 Dienstjahren, übernimmt Klaus Schachenhofer 2021 die Leitung. Er ist zuvor als Generalsekretär des Dachverbandes Jagd Österreich tätig gewesen. Nach dem Tod von Carl Herzog von Württemberg im Jahr 2022 erbt dessen Enkel Wilhelm den Besitz. Die herzogliche Hofkammer, zu der u. a. weitere Jagdflächen in Deutschland, ursprünglich auch in Kanada gehören, wird vom Sohn des verstorbenen Herzogs Carl, Michael Herzog von Württemberg geführt.

2024 Schloss Rattey 03 10

Foto: Verfasser/Schloss Rattey

Ausgangspunkt für eine Rotwildjagd, die die Deutsche Wildtierstiftung auf Gut Klepelshagen in der Uckermark anbietet, könnte das Ritterschloss Rattey bei Schönbeck sein. Rattey wird 1298 erstmals urkundlich erwähnt unter Markgraf Albrecht II. von Brandenburg. 1806 ging es an Heinrich von Oertzen, der das Haus im klassizistischen Stil erneuern ließ. Im Zuge der Bodenreform wurde die Familie enteignet, das Haus erwarben Ende des 20. Jahrhunderts Bremer Kaufleute, die es als Hotel nutzen. Es wird nicht als inhabereigener Betrieb mit entsprechender Zuwendung geführt, sondern durch neutrale Dritte bewirtschaftet. Der Luxus-gewöhnte Gast muss sich zum Beispiel darauf einstellen, dass das Raumklima eher osteuropäischer kalter Heimat entspricht und darf seine wollenen Bettstrümpfe und ein wärmendes Überbett nicht vergessen mitzubringen.

2024 See Villa Millstatt

Foto: Schlosshotel See-Villa Millstatt

Die Familie Tacoli betreibt seit Generationen das o.g. Hotel am Millstätter See, Kärnten,  wie Reinhardt Grundner in der September-Ausgabe von "Der Anblick" 2024 auf S. 64 f. beschreibt. Die Historie dieses Hauses wird geprägt durch Generationen der Familie Tacoli, einer weit verzweigten Adelsfamilie aus Iatlien. Bemerkenswert an diesem Hotel ist das kulinarische Angebot an Wildgerichten. Die Tacoli's sind selbst Jäger und verwerten das eigene Wild, das teilweise auch aus den Niederwildgebieten Österreichs stammt. Etliche Hirsche und Rehe werden aus dem ebenfalls familieneigenen Betrieb in Friedau, einem Ort in der Untersteiermark, dem ehemals deutschsprachigen heutigen Slowenien geliefert. Der Großvater des heutigen Hoteliers Frederico Tacoli wurde im damals familieneigenen Schloß Schlielleiten in der Steiermark geboren, sein Sohn Alexander im Schloss Birkenstein bei Birkfeld/Steiermark. Der Verfasser erinnert sich an frühere Familienaufenthalte im Seehotel Forelle in der unmittelbaren Nachbarschaft. 

Unbenannt2024 Teich Lhotka

Foto: Teichwirtschaft Lhotka, Bezirk Budweis

Im Oktober werden die Teiche um Lhotka, Bezirk Budweis, Südböhmen abgefischt, hauptsächlich gehen Karpfen ins Netz. Ein traditionelles Vorspiel-seit mehr als hundert Jahren-erfordert den Einsatz von Flugwildschützen. Aberhunderte von Enten, meist Stockenten, ebenfalls wie die Karpfen gezüchtet, müssen zuvor geschossen werden, meist Anfang September. Seit Jahren kommen immer wieder Gruppen begeisterter Flugwildschützen zusammen, um hier ihre Fertigkeit unter Beweis zu stellen, Schützen und Loader haben sich aufeinander eingestellt, zu dicht kommt Schoof nach Schoof baumhoch über die Teiche pfeilschnell geflogen. Schwesternflinten sind keine Seltenheit. Wer dieses Schauspiel verfolgt, kann das Reaktionsvermögen und die jahrelange Routine bewundern, die die Schützen beherrschen. Strecken von mehreren Hundert Enten sind keine Seltenheit. Ein Beispiel einer solchen Jagd ist unter dem Button Publikationen (8.9.2024) wiedergegeben.

2024 Wilhelm Leibl

Wilhelm Leibl's Bildnis "Der Jäger", entnommen Der Anblick 08/2024

Das Bild zeigt Anton Freiherr von Perfall und war im zweiten Weltkrieg verschollen. Harald W. Vetter hat in der Ausgabe August 2024 der Jagdzeitschrift "Der Anblick" auf S. 58 f. sich mit dem Künstler befasst, der Motive aus dem bayerischen Landleben bevorzugte. Das Gemälde "Leibl und Sperl auf der Hühnerjagd" ist ebenso auf dieser Website beschrieben. Der 1844 in Köln geborene Künstler gilt als maßgeblicher Realist der deutschen Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eins der eindruckvollsten Portraits im bayerischen Umfeld ist das von seinem Freund Perfall, aus bayerischem Uradel stammend. Perfall ist auch als Schriftsteller in Süddeutschland bekannt, Novellen und Erzählungen über die Jagd waren seine hauptsächlichen Themen. Das Bildnis zeigt den jungen Jäger in üblicher bayerischen Tracht, eine Hahnflinte hat er sich umgehängt, er trägt einen Entenlocker in der Hand, es geht wohl, der nahe Teich läßt es vermuten, auf Entenjagd. Einen englischen Pointer hat er abgelegt.