Unbenannt2024 Halali Patrijshond

Foto: Drentsche Patrijshonden Club Nederland

Im Englischen wird er als Drentsche Partridge Dog, im Französischen als Chien de perdix de Drente, im Deutschen als Drentscher Hühnerhund oder auch Rebhuhnhund bezeichnet, der Drentsche Patrijshond. Angelika Glock berichtet in der Februar-April Ausgabe der Zeitschrift Halali 01/2024 auf S. 100 f. von der alten niederländischen Jagdhundrasse. Der Drent wurde früher in bäuerlichen Jagden auf Niederwild eingesetzt. Mit seinem weißen, scheckigen Fell war er in den damals noch reich an Rebhühnern und Fasanen bescherten klein parzellierten Jagden gut für den Jäger zu verfolgen, wenn er kurz unter der Flinte arbeitete. Auch heute noch ist der in 2014 gegründete Drentsche Patrijshonden Club Nederland stolz auf die Wiederentdeckung der alten Hunderasse. Der Drentsche Patrijshond ist durch seine Vielseitigkeit im jagdlichen Bereich bekannt, sei es durch die Arbeit nach dem Schuss oder seine Apportierfreudigkeit. Kreisförmige Bewegungen seiner Rute während der Jagd kennzeichnen seinen Rassestandard. Seine Ähnlichkeit mit dem Kleinen Münsterländer hilft ihm hierzulande zu einiger Popularität.

2024 Jagen mit der Flinte 1

"Jagen mit der Flinte, Mein zweites Jägerleben" nennt Andreas Frhr. von Nolcken sein im Sternath Verlag Mallnitz 2023 herausgebrachtes Buch. Er schildert seine früheren Jagderlebnisse mit der Büchse, im Flachland wie auch im Hochgebirge. Mit zunehmendem Alter wendet er sich der Flinte zu, die Vogeljagd wird mehr und mehr sein spezielles Jägerleben. Dabei sind seine Erlebnisse nicht nur auf seine heimischen Reviere im Süden Deutschlands, wo er auch lebt, beschränkt. Die Jagd auf Fasanen, Rebhühner und Grouse im Vereinigten Königreich, aber zum Beispiel auch in Burgund erzählt er in unterschiedlichen Facetten. Besonders angetan hat ihn die Jagd auf Wasserwild wie Ente und Wildgans sowie die damals noch gestattete Schnepfenjagd im Frühjahr. Legendär sind die Manufakturen seiner Waffen, Namen wie Purdey und Holland & Holland begeistern jeden Flintenjäger. Dass bei aller Bewunderung für das handwerkliche Können der Büchsenmacher die eine oder andere Flinte nicht zum jagdlichen Einsatz kommt, sondern eher seine umfangreiche Waffenkammer schmückt, versteht jeder Waffennarr.

 2024 Walter Bobolik

 Foto: Steierischer Schießsportverband (Bobolik Nr.1)

Im Interview mit Walter Bobolik in der Jagdzeitschrift "Der Anblick" Ausgabe Februar 2024 S. 88 f. befasst sich Thomas Hinterecker mit dem Thema "Schießen ohne Alterslimit". Gemeint ist nicht nur der Erfahrungsschatz als Jäger, sondern auch das Training als Sportschütze und die Teilnahme an Wettbewerben. Warum das im Alter so wichtig sein kann, sich an extrem schnellen und beweglichen Zielen, also am Wurfscheibenschießen fit zu halten, erklärt Bobolik so: Hoch konzentriert und redaktionsschnell einen Trainingstag durchzustehen macht richtig müde und im Kopf "leer". Belastende Gedanken bleiben zuhause. Bei der Formel I und der Ausbildung von Jet-Piloten gehörte dieser Sport in früheren Zeiten zum Standard-Trainingsprogramm. Der Eintritt in einen Wurfscheiben-Sportverein kann sich daher auch im Alter lohnen, Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen spielen schließlich gerade im Alltag eine große Rolle. Ein Berufskollege habe ihm, so Bobolik, vor 55 Jahren prophezeit: "Wenn du in einen Wurfscheibensport einsteigst, kannst du nie mehr aufhören" und bleibst fit.

Moling Markus

Foto: Athesia Verlag Bozen 2021

Markus Moling ist seit 2016 ordentlicher Professor für Philosophie an der Philosophisch Theologischen Hochschule in Brixen, Südtirol. Umweltethik, Naturverständnis und vor allem der Umgang mit wildlebenden Tieren, wozu auch die Jagd gehört, sind dabei einige seiner Forschungsschwerpunkte. Zum Thema "Wie Wir Jagen Wollen" hat er ethische Überlegungen im Umgang mit Wildtieren im Athesia Verlag mit einem Vorwort des Moraltheologen Martin Lintner 2021 (2. Aufl. Bozen) herausgegeben. Der Philosoph Moling hält sich nicht mit Lippenbekenntnissen zur Jagdethik auf, sondern nimmt zu praktischen Alltagsthemen der Jagd Stellung, wobei er dem Jäger schonungslos ins Gewissen redet. Vor dem Hintergrund der vermehrten Kritik der Tierschützer an der Jagd und der schwindenden Unterstützung durch die Öffentlichkeit zeigt er Wege auf, wie die Jagd das gesellschaftspolitische Ansehen zurückgewinnen kann, ohne sich ins ideologische Abseits zu verirren. Er räumt allerdings auch auf mit Vorbehalten gutmeinender Experten, die dem Jäger die Freude an der Jagd verderben wollen, indem sie ihm das Töten von Wildtieren aus ethischer Perspektive als verwerflich vorhalten: "Jäger töten nicht, sondern sie entnehmen nur Wild". Das Töten eines wildlebenden Tieres muss allerdings gut begründet sein, dabei geht es nicht um Trophäenkult oder sportlichen Wettkampf, da sie sich ethisch nicht rechtfertigen lassen, es geht um den Schutz von Ökosystemen, um die Sicherung des Lebensraums und die Erhaltung der Biodiversität. Nutzung der Natur durch den Menschen und deren Schutz müssen also keine Gegensätze sein.

2024 01 RotwildFoto: Budimir Jevtic/shutterstock 

Michael Sternath schildert in der Januar-Ausgabe von "Jagd in Tirol" 2024, S. 34 f. das "Paradies der Hirsche" auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz. Ohne Weiteres käme man nicht auf den Gedanken, dass auf diesem ca. 23.000 ha großen Truppenübungsplatz der Amerikaner, Anfang des 20. Jahrhunderts von Kaiser Wilhelm II. angelegt, Rotwild sich derart wohl fühlen könnte. Die nähere Schilderung des Konzepts des langjährigen Forstmanns Maushake, ein großflächiges unzerschnittenes Gebiet mit wenig Erschließung, kaum Störfaktor Mensch, abgesehen von der militärischen Nutzung, keine intensive Landbewirtschaftung und keine Pestizide vorzusehen, sichert den Erfolg. Die Erhaltung der Ruhe auf den Offenflächen bietet dem Rotwild die Gelegenheit, Landschaftspflege zugunsten der Aufgabe Truppenübungsplatz zu betreiben, d. h. also Offenflächen für die Übungen freizuhalten. Eine klare Jagdstrategie ab Mitte Oktober, ein Jahressoll von ca. 1.500 bis 1.800 Stück, das bei höchster (Schuß-) Qualität der eingeladenen Jäger erfüllt werden soll, danach absolute Ruhe rundet den Erfolg ab. Einzelansitze auf Kahlwild, eine begrenzte Anzahl von Wildjagden, das ist die erwünschte störungsarme Jagd, oder wie Maushake es ausdrückt, "die heilige Ruhe" auf den Offenflächen, die das Wild braucht.

 2023 Steinbock Dez

Foto: Raimund Krabacher, Bschlabs/Jagd in Tirol/Ausgabe Dezember 2023

Martina Just und Christine Lettl vom Tiroler Jägerverband berichten in der Ausgabe Dezember 2023 von "Jagd in Tirol" auf S. 16 ff. von der Steinwildtagung in Kals am Großglockner. Interessant dürfte aber besonders der Hinweis auf die unterschiedlichen Vorraussetzungen der Bejagung in den einzelnen Kantonen der Schweiz sein. So ist etwa in Graubünden die Bejagung von Steinböcken bzw. deren Altersklassen vom Alter der Jäger abhängig. Ein zehnjäriger Bock steht nur einem 55jährigen und älteren Jäger zu; zudem muss er 5 Hochjagdpatente gelöst haben, um überhaupt zur Jagd zugelassen zu werden. Ist man nun zugelassen, wird ein Ausbildungsabend und ein Begehungstag Pflicht. Der Jäger hat dann 20 Tage Zeit, muss aber zunächst eine nicht führende Geiß erlegen und anschließend den zugewiesenen Bock der Altersklasse. Danach hat man 10 Jahre zu warten, bis man sich erneut anmelden kann. Bei Fehlschüssen gibt es ein Bußgeld bis zu 500 CHF, die Trophäe wird beschlagnahmt, das Wildpret muß zu 9 CHF/kg abgenommen werden.

188 Bild Chateau Villette

Foto: Archiv des Verfassers

Im Herzen Burgunds hat sich ein "driven game shoot" nach britischem Vorbild etabliert. Der Holländer Coen Stork bewirtschaftet das romantisch gelegene Schloß mit seiner Frau Catherine schon seit einigen Jahren, er als Veranstalter von Jagden auf getriebene Vögel ganz im Sinne von "wringshooting", sie als zauberhafte Gastgeberin und begnadete Köchin. Wer ein jagdliches Wochenende ganz im Stil britischer Society genießen will und dabei gutes Essen sowie erlesene Weine erwartet, ist hier herzlich willkommen.

190 Bild Wolf

Foto: Archiv des Verfassers

In der Schweiz ist die Jagd auf den Wolf möglich. Nach einer Notiz in der FAZ vom 1. Dezember 2023 können Wölfe auch dann bejagt werden, wenn sie keine Nutztiere gerissen haben. Das Schweizer Bundesamt für Umwelt hat landesweit 12 der 32 Wolfsrudel freigeben. Bis zum 31. Januar 2024 gilt die Erlaubnis u.a. in Graubünden und Wallis. Die Wölfe haben sich auf rund 300 vermehrt, vor 3 Jahren war es nur ein Drittel. Allerdings dürfte die Bejagung im Winter angesichts der großen Streifgebiete schwierig werden. In der EU ist die Bejagung der Wölfe wegen des Schutzstatus durch die FFH-Richtlinie nicht möglich, nur in Ausnahmefällen wird die "Entnahme" bei hohen Nutztierverlusten oder möglichen Angriffen auf Menschen gestattet.

47 Bild Rotwild

Foto: Deutsche Wildtierstiftung

Wiebke Hüster berichtet in der FAZ-Ausgabe vom 24. November 2023 über die Deutsche Wildtierstiftung und die nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt: "Wildnisgebiete z. B. sind u. a. unzerschnittene, nutzungsfreie Gebiete, die dazu dienen, einen vom Menschen unbeeinflussten Ablauf natürlicher Prozesse dauerhaft zu gewährleisten". Insgesamt besitzt die Deutsche Wildtierstiftung 7750 Hektar, auf denen Naturschutz in unterschiedlichen Formen verfolgt wird. Die von Haymo Rethwisch zunächst in der Lüneburger Heide, dann in Vorpommern im Gut Klepelshagen renaturierten Habitate für Wildtiere vereinen ökologische Landwirtschaft, naturnahe Forstwirtschaft und waidgerechte Jagd. Wildlebende Rothirschrudel sieht man am hellen Tag, teilweise Tang äsend im nassen Küstenstreifen. Stiftungsvorstand Klaus Hackländer weist auch auf geschützte Arten wie die Trauerseeschwalbe und bestimmte Fledermäuse hin. Landwirtschaft und Artenschutz müssten kein Gegensatz sein. Bereits 2030, so das Ziel der europäischen Biodiversitätsstrategie sollen 10 Prozent der Fläche in der EU streng geschützt sein. Dann ist auch Schluss mit der Torfstecherei und der Wiedervernässungsprozeß kann beginnen.

Foto: Julia Jäckel, Tegernseer Stimme

Die Jagd läßt sich auch im Tegernseer Tal nicht mehr ohne weiteres öffentlich vertreten. Das haben Veranstalter der jährlichen Hubertusmesse in Rottach-Egern vor den Mauern von St. Quirinus am eigenen Leib erkennen müssen. Aktivisten der Jagdgegner-Organisation PETA demonstrierten am vergangenen Samstag während der Messe gegen die Jagd. "Die Tiere regulieren sich selbst" behaupten sie, es brauche dafür keine Jagd oder Jäger. Vertreter der Kirche würden mit einer derartigen Veranstaltung wie einer Hubertusmesse dem Tiermord nur Vorschub leisten.

2023 Hirsch Ruhe Foto: die-nATurknipser (1)

Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Universität Wien untersuchte, ob die Photoperiode bei Rothirschen einen ähnlichen Effekt wie bei den Winterschläfern bewirkt. Die Studie von Kristina Gasch in der Ausgabe September 2023 der Zeitschrift "Jagd in Tirol" auf S. 10 ff. zeigt, dass das winterliche Herabsenken des Stoffwechsels von der tageszeitlichen Länge des Lichteinfalls gesteuert wird und sich diese physiologische Reaktion durch Einschränkung der Nahrungssituation verstärkt. Das frühe Absenken der Herzfrequenz und die geringere Körpertemperatur vor allem in den Gliedmaßen scheint eine allgegenwärtige Eigenschaft von Säugetieren zu sein, die sich evolutionär an die winterlichen Lebensbedingungen angepasst haben, so folgert die Wissenschaftlerin.

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Foto: Archiv des Verfassers

Über den Alterungsprozeß beim Rotwild berichtet Konstantin Börner in der Ausgabe von "Der Anblick" August 2023 auf S. 12 f. Die Alterung oder Seneszenz setzt beim Kahlwild im Alter von neun Jahren ein und geht am Ende mit der Beeinträchtigung der Fortpflanzungsleistungen einher. Diese Stücke nehmen verspätet auf und bleiben schließlich dauerhaft gelt. Nach dem Grundsatz, wonach derjenige schneller altert, der zu Beginn des Lebens viel in die Aufzucht des Nachwuchses investiert, tritt der Prozeß der Vergreisung naturgemäß schneller ein. Bei Hirschen wird aufgrund des zurücksetzenden Geweihs das Alter deutlich erkennbar. Größere Rudel führt der alte Hirsch nicht mehr, höchstens ein bis zwei Stück Kahlwild. Er schiebt jetzt als alter, reifer Hirsch ein starkes Geweih, bevor er bei fortschreitendem Lebensalter bis zu seinem Ende mit dem Zurücksetzen des Geweihs beginnt, so dass oft nur noch Stümpfe übrig bleiben. Doch seine Alterung beginnt schon viel früher, zu einem Zeitpunkt, wo er noch ein starkes Geweih trägt, siehe Bild.

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Foto: Archiv des Verfassers

Schädlinge des Waldes überschreibt Wiebke Hüster ihren Artikel in der FAZ vom 19. August 2023. Das Land Rheinland-Pfalz plant eine Novelle des Landesjagdgesetzes, es geht insbesondere um die Frage, wie die Vorstellungen der Grünen im Hinblick auf den Klimawandel im Jagdrecht umgesetzt werden können bzw. müssen. Im Klimawandel läßt sich nach deren Verständnis Waldumbau nur mit verschärfter Bejagung verwirklichen. Unumstössliche ethische Grundsätze gelten insoweit nicht mehr, als z. B. weibliche trächtige Hirschkühe in Weinbergen erlegt werden dürfen. Zudem soll der Eigentümer einer Jagd mitjagen dürfen, auch wenn sie verpachtet ist. "Ökogebietsfremde" Arten werden künftig von der Naturschutzbehörde reguliert. Grundsätzlich soll das Jagdrecht in seinen Inhalten bestimmt und dessen Wahrnehmung an im öffentlichen Interesse liegenden Zielsetzungen gebunden werden.

2023 HuchenFoto: Rostislav Stefanek/shutterstock

Mit der Ernennung "Fisch des Jahres" bringt der Österreichische Fischereiverband die Bedeutung des Huchens als größtem europäischen Salmoniden erneut zum Ausdruck. Manuel Hinterhofer berichtet in "Jagd in Tirol" Ausgabe Juli/August 2023 auf S. 16 f. von der aktuellen Bedrohung der Art, der Huchen ist als "stark gefährdet" eingestuft bzw. "ungünstig" nach der Roten Liste 2007 und der FFH-Richtlinie. Hucho Hucho, so sein lateinischer Name, kann eine Körperlänge von über einem Meter erreichen und über 35 kg schwer werden. Er steht an der Spitze der Nahrungspyramide und ist daher auf einen großen Beutefischbestand angewiesen. Sein Lebensraum umfasst u. a. die Einzugsgebiete der Donau, aber auch in der Mur sind bedeutende Bestände zu finden. Er kommt neben dem äußersten Osten Europas auch noch in Asien vor, ähnliche Vertreter finden sich auch in China und Korea. Adulte Huchen haben als charakteristisches Merkmal eine rotbraune Färbung des hinteren Rückenbereichs und der Flanken. Zur Laichzeit geht dies in einen kupferroten Farbton über. Kleine schwarze Flecken auf seinen Seiten kennzeichnen ihn als Vertreter der Forellenartigen. Nachtrag: Eine aktuelle Publikation zum Thema Huchen findet sich in "Österreichs Fischerei" 76. Jahrgang auf S. 223 ff. Das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur Wien, vertreten u.a. durch G. Unfer, S. Schmutz und M Jungwirth zeigt die Gefährdungsfaktoren und notwendigen Maßnahmen in Bayern und Österreich auf. Die Autoren bestätigen in ihrer Abhandlung die oben genannten Gründe für den Fischrückgang, insbesondere die Auswirkung neuer Wasserkraftwerke sowie die seit einiger Zeit wiedererstarkten Fischprädatoren.

2023 Steinwild Huettschlag

Eine neue Steinwildpopulation entsteht im Großarltal, wie Martin Forstner in der Ausgabe August 2023 von "Der Anblick" auf S. 72 f. berichtet. Damit wird nach der Ausrottung um 1706 durch den Fürsterzbischof von Salzburg Graf Thun dieser alpine Bereich mit diesem Steinwildvorkommen wiederbesiedelt. Die aktuell schon bestehenden Steinwildkolonien im Osten (Gasthofgebirge) und im Süden (Maltatal) und den Hohen Tauern (Kärntnen) bilden somit mit der neuen im Großarltal einen zusammenhängenden Bestand. Die ausgewilderten 10 Stücke Steinwild sind um die 2 Jahre alt, 7 davon sind weiblich, alle markiert. Sie stammen aus Tiergehegen in Nürnberg, Salzburg und Schladming. Zahlreiche Paten standen für dieses Projekt zur Verfügung, vor allem die Familie Draxler aus Hüttschlag, die auf dieser Website unter dem Thema "Das Karlhaus" in den Publikationen 2019 schon erwähnt worden ist. Dort können Sie einen umfangreichen Bericht über die Jagd im Tal Großarl lesen.

 

 

2023 07 25 kleine gelbe Jagd Nymphenburg

Nach dem Frankenthaler Modell "La Curèe" aus der Kleinen Gelben Jagd, Entwurf Karl Gottlieb Lück um 1770, Nymphenburger Porzellan auf koloriertem Landschaftssockel, zeigt eine Jagdszene der Parforcejagd zu Pferde. Die Jagdhelfer reichen dem Jagdherrn den abgetrennten Lauf eines erlegten Rothirschs, die damals übliche Trophäe. Der eine Gehilfe ist damit beschäftigt, das Tier auszuweiden, während die beiden Hunde die Szenerie neugierig verfolgen. Die Tischdekoration wurde früher in herrschaftlichen Häusern als Tafelaufsatz verwendet.

 

 

2023 KulturlandschaftFoto: Pitterle in Jagd in Tirol/Ausgabe 07/2023:

Kultiviert - die Kulturlandschaft bietet viele Vorteile für Mensch und Tier

So lautete der Titel des diesjährigen "Wildökologischen Forums Alpenraum" in Salzburg. Zwar war die Tagung hochkarätig besetzt, wie Stefan Fellinger in "Jagd in Tirol" Ausgabe Juli/August 2023 auf S. 22 f. berichtet, Wild und Jagd kamen aber nur am Rande vor. Im Wesentlichen ging es um die Erweiterung der Schutzziele der Wälder zum Erhalt der Biodiversität. Eher zum Thema der Tagung passte der Vortrag von Forstdirektor Sterneck, wonach die Jagd nach seiner Erfahrung länderspezifisch sehr unterschiedlich gesehen werde: In Österreich und Tschechien gebe es noch eine relativ hohe Akzeptanz, in Deutschland herrsche vielfach bereits eine ausgesprochen hohe Schalenwild- und Jagdfeindlichkeit mit einem medialen Schwerpunkt auf "Großraubwildrettung". In der aktuellen gesamtgesellschaftlichen Situation werde die Bewirtschaftung der Natur, insbesondere des Waldes, immer mehr in Frage gestellt. Ursache dafür sei die von NGOs kultivierte ökoromantische Idee einer vom Menschen ungestörten Natur - siehe Wildnisgebiete, Außernutzungsstellungen und Urwälder.

2023 Franzoj FlinteFoto: Roundbody Franzoj, Ferlach 

Die in Ferlach von Franzoj hergestellte Flinte nach englischem Muster mit Round Body im Kaliber 20 wird von Wolfgang Fleck in der Jagdzeitschrift Halali Heft Juli 2023 auf S. 88 f. vorgestellt. Sie besticht durch ihre Eleganz im Erscheinungsbild der berühmten Waffenschmiede Purdey/London. Third Bite ist dabei die kleine zusätzliche Aussparung im Sinne der Purdey-Nase, die sich im Innern im Laufboden befindet und der Waffe zusätzliche Stabilität gibt. Alle Schlossteile sind auf dem Abzugsblech montiert, was der Flinte eine markante Rundung auch des Systemkastens erlaubt. Der Schwerpunkt liegt etwas hinten, so dass 76 cm Läufe empfohlen werden. Ein Wechselspiel zwischen Klassik und Extravaganz.

112 Bild Rehbock

Foto: Archiv des Verfassers

Im Gegensatz zu Österreich absolvieren in Deutschland immer mehr Bürger die Jagdausbildung, wie Laura-Isabella Kreitl von der Redaktion "Jagd in Bayern" in Ausgabe Juli 2023 S. 7 f. berichtet. Im Jagdjahr 2021/2022 gab es in Deutschland über 400.000 Jagdscheininhaber, die Einstellung zur Jagd habe sich um ein Fünftel verbessert.. Im Jahr 2020 waren es bereits mehr als 50% der Bevölkerung, die die Jagd als positiv sehen. Dennoch sei das Image nicht immer gut. Manche Jäger sähen sich immer wieder den üblichen Kritikfeldern ausgesetzt als da sind: der Freizeitdruck, die Jagdhundeausbildung, die Gesellschaftsjagd und Umweltschäden. Viele Menschen hätten keinen Bezug mehr zur Natur, dem Arten- und Naturschutz sowie zur Jagd. Beispielsweise würden Fleischprodukte im Supermarkt gekauft ohne die Frage zu stellen, wie diese hergestellt werden. Das mache es dann auch leichter, das Töten von Wildtieren als Mordgier hinzustellen.

2022 Jagdkultur

Foto: Archiv des Verfassers

Prof. Werner Beutelmeyer aus Graz hat die Analyse zur Jagd aktualisiert: In Heft Juni 2023 der Fachzeitschrift "Der Anblick" bestätigt er auf S. 54 f. die Fortsetzung des Negativimage der Jagd in Österreichs Bevölkerung. 40 % der Österreicher sind für eine strengere Kontrolle der Jagd. Bis 2030 dürfte der Trend die Mehrheit hinter sich haben. Dann werden die Kritiker die Politik bedrängen, obwohl die Jagd in Österreich lange Zeit zum guten Ton gehörte: Wer etwas in der Politik auf sich hielt war selbstverständlich Jäger, das galt auch für die Wirtschaft, nicht selten wurden bei Jagdeinladungen Geschäfte besprochen. Der Trend heute ist besonders bei den unter 40-jährigen spürbar. Vor allem die jungen urbanen Schichten lehnen die Jagd überwiegend ab. Anders sieht es bei den Gebildeten aus: hier befürworten noch über 53 % die Jagd. Gezielte Informationspolitik ändert daran nur wenig, der "Transparenzzuwachs" in Sachen Jagd macht im Jahr lediglich 0,3 % aus, der Verlust an Zustimmung dagegen etwa minus 2 %. Beutelmeyer vermutet als Ursache das allgemeine Mißtrauen der Österreicher gegenüber der Politik, den Medien und zunehmend auch gegenüber der Wissenschaft.