- Details
Foto: Rote Rehe I 1910, Franz Marc - veröffentlicht Zeit Shop - Ars mundi
Harald Vetter stellt in der Januar Ausgabe von "Der Anblick" 2025 auf S. 52 f. den großen Maler der Wildtiere vor: Franz Marc, 1880 in München geboren, im ersten Weltkrieg 1916 bei Verdun gefallen, wie viele seiner Maler- und Künstlerkollegen. Er gehörte dem "blauen Reiter" an, den er nach seiner Mitgliedschaft in der "Neuen Künstlervereinigung München" gegründet hatte. Marc war selbst kein Jäger, aber ein aufmerksamer Beobachter, was ihm für seine Tierdarstellungen sehr entgegenkam. Seine Tiermotive waren in bunte, oft blaue und rote Farbgebung eingebettet. Blau beschreibt dabei das Männliche, gelb das Weibliche Prinzip, also gegenüber herb und geistig sanft, heiter und sinnlich. Die rote Farbe musste von den beiden anderen "bekämpft" werden, wie er einmal einem Freund schrieb. In Benediktbeuern am Kochelsee steht sein Haus, aus dem später das Franz-Marc-Museum wurde.
- Details
Foto: Marc Ambler: Mäuse einer Mutter mit unterschiedlichen Nahrungsbedingungen
Pamela Burger und Claudia Bieber vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Wien berichteten in der Ausgabe Dezember 2024 des Fachjournals "Der Anblick" vom Erbgut der Wildtiere, das nicht nur durch die sog. DNA bestimmt wird, sondern auch durch andere Faktoren, nämlich die Epigenetik. Diese untersucht alle weiteren Umstände, die die Aktivität der Gene und somit die Entwicklung der Zellen über einen gewissen Zeitraum bestimmen. Ein sehr bekanntes Beispiel für die Wirkung der Epigenetik findet man beim Menschen selbst. So stellte sich heraus, dass nach Katastrophen wie Kriegen unterernährte Kinder als Erwachsene signifikant öfters unter Übergewicht und Diabetes litten. Auch dann, wenn das Erbgut, also die DNA der Geschwister, die diese Hungerphase selbst nicht erlebten, das nicht erklären konnte. Der Körper hatte sich stoffwechseltechnisch auf Mangelernährung eingestellt. Auch beim Wild sind entsprechende Entwicklungen festzustellen: Über Generationen lebte eine Gruppe von Weißwedelhirschen in Mississippi in einer Region mit geringem Nahrungsangebot und zeigte kleinere Geweihe und geringere Gewichte als eine andere Gruppe mit besseren Bedingungen. Reduziertes Geweih- und Körperwachstum sicherte also das Überleben in einer spärlicheren Umwelt. Über drei Generationen halten sich nach heutigem Wissensstand diese besonderen epigenetischen Veränderungen, dann verschwinden sie wieder.
- Details
Foto: Heraldik
Bernd E. Ergert, der ehemalige Direktor des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums in München geht in seinem Beitrag für die Zeitschrift "Jagd in Bayern" Ausgabe Januar 2025 S. 16 f. auf die Historie der Wolfsangel ein. In manchem Wappenbild adliger Familien ist die Darstellung einer Wolfsangel als S-Haken überliefert, in stilisierter Form auch beim Verein Hirschmann (Hannover'scher Schweisshund) oder auf der Hegewaldnadel für Deutsch-Drahthaar-Hunde. Auch in alten Teppichmustern ist der Doppelhaken zu finden. Ob diese alten geschmiedeten, an Ketten aufgehängten Eisengeräte aber tatsächlich, mit Fleischbrocken bestückt auf der Jagd von Wölfen Verwendung fanden, ist möglichweise auf die feindliche Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Wolf zurückzuführen, wie sie im Mittelalter vorherrschte. Im Jagdbuch von Martin Strasser von Kollnitz, dem fürstbischöflichen Jäger zu Salzburg aus 1624 ist ein entsprechender Hinweis zu entnehmen. Jedenfalls hat sich die Einstellung der Gesellschaft in der Neuzeit gegenüber dieser Jagdmethode geändert, aus ökologischer und wildbiologischer Sicht wird die seinerzeitige Ausrottung im mitteleuropäischen Raum verurteilt. Inwieweit die spätere Unterschutzstellung nach der Berner Konvention heute teilweise revidiert werden muss, ist eine andere Frage.
- Details
Der Hausen (Huso huso), besser bekannt als der Beluga-Stör ist über 5 Meter lang und bis zu zwei Tonnen schwer. Den Fisch des Jahres 2025 (Foto: Clemens Ratschan) beschreibt der Österreichische Fischereiverband in Heft 5 von Österreichs Fischerei, Ausgabe Dezember 2024 S. 268 ff. als den größten von insgesamt 25 bekannten Stör-Arten. Er ist die größte Süßwasserfischart Europas und gehört mit einem Höchstalter von 150 Jahren zu den langlebigsten Wirbeltieren überhaupt. Die Rote Liste (IUCN) stuft ihn als "vom Aussterben bedroht" ein. Überfischung, Lebensraumverlust sowie Unfälle durch Kraftwerke setzen diesem Fisch zu, der seit rund 200 Millionen Jahren die Meere besiedelt. Wie der Lachs verbringt er den größten Teil seines Lebens im Meer, zieht hunderte von Kilometern die größten Flüsse zum Laichen hinauf. Nennenswerte Bestände gibt es noch in der Unteren Donau und im Schwarzen Meer. Auffallend ist wie beim Hai seine nach oben gebogene Wirbelsäule und seine nach oben aufgerichtete Schnauze. Sein Kaviar wird bis heute geschätzt, ein Umstand, der die Wilderei und den illegalen Handel zu einem lukrativen Geschäft macht. Alle Vertragsparteien des Pan-Europäischen Aktionsplans verpflichten sich, Maßnahmen zum Schutz des Hausen's zu ergreifen.
- Details
Foto: Archiv des Verfassers
Mag. Martin Schwärzler, Geschäftsführer des Tiroler Jagdverbandes berichtet in der Ausgabe November 2024 von "Jagd in Tirol" auf S. 38 f. von einer Revision an den Verwaltungsgerichtshof (VwGH), mit der ein angeordneter Zwangsabschuss in Oberösterreich (Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck) von der Umweltorganisation "Wildes Bayern" beim zuständigen Landesverwaltungsgericht angefochten wurde. Inhaltlich geht es um die Frage, inwieweit die FFH-Richtlinie Anhang V beachtet wurde, die generell ein Bejagungsverbot vorsieht, wenn der "günstige Erhaltungszustand" des Gamswildes nicht mehr gewährleistet ist. Damit muss sich nun das Landesverwaltungsgericht wieder befassen und prüfen, inwieweit als notwendige Entscheidungsgrundlage ein entsprechendes Monitoring den günstigen Erhaltungszustand des besagten Gamswildbestandes garantiert hat.
- Details
Foto: Jagd in Bayern online
Paul Griesberger vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien berichtet in der Ausgabe November 2024 von "Jagd in Bayern" auf S. 7 ff. von der Rotwildtelemetrie im Salzburger Pinzgau/Österreich. GPS-Halsbänder werden eingesetzt, um über mehrere Jahre Daten über die Standorttreue, das Wanderverhalten während der Brunft und über Weitwanderungen aufzuzeichnen, die beispielweise durch Einstandwechsel im Sommer oder Winter veranlaßt sind. Menschliche Einflüsse, etwa durch die Nachtjagd auf Schwarzwild und entsprechendes Verhalten des Rotwildes während dieser Störungen lassen sich ebenfalls nachweisen. Durch sog. Schlucksonden, die mit den GPS-Halsbändern kombiniert werden, können Herz-Rhythmus- und Pulsfrequenzen deutlich machen, welche Auswirkungen die nächtlichen Beunruhigungen haben. Wen wundert es, dass das Rotwild durch diese Störungen nachtaktiv wird (was erhöhte Ausschläge der Sonden zur Nachtzeit beweisen) und die Jägerschaft dann über erschwerte Abschüsse lamentiert. Wer ein Rotwildrevier besitzt, wird von der Jagd mit Nachtzielgerät auf Sauen Abstand nehmen! Erstaunlich ist allerdings, dass heutzutage diese Einsicht nicht selbstverständlich ist und auf praktischer Erfahrung beruht, sondern durch aufwändige wissenschaftliche Studien dem Jäger nahegebracht werden muss.
- Details
Wie Ingrid Versen im Münchner Merkur vom 28. Oktober 2024 berichtet, fand am vergangenen Samstag in Rottach-Egern in der Kirche St. Laurentius die diesjährige Messe zu Ehren des hl. Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger statt. Der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger ließ es sich nach der Rückkehr von seiner Chinareise nicht nehmen, die Ansprache an die versammelte Jägerschaft zu richten. Vor dem in der Kirche präsentierten Hubertushirsch legte er ein klares Bekenntnis zur Jagd ab. Aiwanger, selbst Jäger, kritisierte: "Die einen werfen den Jägern vor, zu viel Wild abzuknallen, weil sie die Tiere hassen und Lust am Töten hätten. Die anderen sagen, die Jäger würden das Wild zu sehr verhätscheln und füttern statt zu schießen, so dass die Wälder aufgefressen würden." Aiwanger sprach sich dafür aus, die Jagd in der bewährten Form auszuüben, Wald und Wild hätten beide ihre Daseinsberechtigung. Ideologie sei hier nicht das rechte Fahrwasser. Die Politik müsse offen sein für neue Entwicklungen, gepaart mit der nötigen Eigenverantwortung vor Ort.
- Details
Foto: Schloss Eichicht
In der Ausgabe von "Halali", des Journals für Jagd, Natur & Lebensart 04/2024 November-Januar auf S. 126 ff. schildert Dr. Wolfgang Fleck in der Rubrik "Lebensart", wie das Ehepaar Dr. Catharina und Max Buchholz 2015 einem Schloss in Thüringen zu neuem Leben verholfen hat. In diesem wird eine Jagdschule, eine Wildmetzgerei sowie ein Hofladen unterhalten. Unweit vom Rennsteig, etwa 40 Kilometer von der alten Waffenschmiede Suhl zwischen Ilmenau und Plauen liegt Kaulsdorf, in dieser kleinen Gemeinde an der Saale liegt Schloss Eichicht, erhaben auf einem Fundament aus Naturstein, das Obergeschoss ist mit feinem roten Fachwerk gekrönt. Seine Ursprünge gehen zurück ins Mittelalter, in der DDR war es u.a. Kindererholungsheim, später Schule für Lehrlinge der Deutschen Reichsbahn. Rund 700 ha Wald- und Feldrevier mit Reh-, Muffel- und Rotwild verantwortet der zuständige Berufsjäger, ein Jagdwirt der Deutschen Jagdakademie. Er vertritt die Intervalljagd und sorgt so für Ruhe im Revier. Leander Wundrak nimmt den Autor Dr. Wolfgang Fleck mit in seinem Toyota auf eine hohe Warte an der Waldgrenze, von wo aus der Blick schweift über die grünen Hänge des Landes, auf die Eichichter Talsperre, gespeist wird sie von der Loquitz, einem kleinen Nebenfluss der Saale. Jedes Stück Wild, das im Revier geschossen wird, untersucht ein Veterenär, nicht nur das Schwarzwild. Gekauft werden kann auch im Internet, das Wildpret kommt tiefgefroren ins Haus.
- Details
Foto: Vintage-Aluminiumabzug Alois Abele 1826-1879
1875 erwarb Philipp Herzog von Württemberg oben gezeigtes Jagdhaus. Ankäufe und Tausch von Grundstücken im Stodertal bis 1911 führten schließlich zu einer Eigen-Jagdfläche von 4.241 ha, zuzüglich ca. 3.200 ha Pachtfläche. Neben Rot-, Gams- und Rehwild finden sich auch Raufußhühner sowie zwei Adlerpaare. Der Waldbesitz in Hinterstoder im Bundesland Oberösterreich gegenüber dem "Toten Gebirge" ist vom Tal der "Krummen Steyr" her aufgeschlossen und für das Haus Württemberg in erster Linie Jagdrevier, die Erträge aus der Forstwirtschaft sind aufgrund der Gegebenheiten eines Bergreviers nicht wesentlich. Von Markus Pernkopf, dem Verwalter in 31 Dienstjahren, übernimmt Klaus Schachenhofer 2021 die Leitung. Er ist zuvor als Generalsekretär des Dachverbandes Jagd Österreich tätig gewesen. Nach dem Tod von Carl Herzog von Württemberg im Jahr 2022 erbt dessen Enkel Wilhelm den Besitz. Die herzogliche Hofkammer, zu der u. a. weitere Jagdflächen in Deutschland, ursprünglich auch in Kanada gehören, wird vom Sohn des verstorbenen Herzogs Carl, Michael Herzog von Württemberg geführt.
- Details
Foto: Verfasser/Schloss Rattey
Ausgangspunkt für eine Rotwildjagd, die die Deutsche Wildtierstiftung auf Gut Klepelshagen in der Uckermark anbietet, könnte das Ritterschloss Rattey bei Schönbeck sein. Rattey wird 1298 erstmals urkundlich erwähnt unter Markgraf Albrecht II. von Brandenburg. 1806 ging es an Heinrich von Oertzen, der das Haus im klassizistischen Stil erneuern ließ. Im Zuge der Bodenreform wurde die Familie enteignet, das Haus erwarben Ende des 20. Jahrhunderts Bremer Kaufleute, die es als Hotel nutzen. Es wird nicht als inhabereigener Betrieb mit entsprechender Zuwendung geführt, sondern durch neutrale Dritte bewirtschaftet. Der Luxus-gewöhnte Gast muss sich zum Beispiel darauf einstellen, dass das Raumklima eher osteuropäischer kalter Heimat entspricht und darf seine wollenen Bettstrümpfe und ein wärmendes Überbett nicht vergessen mitzubringen.
- Details
Foto: Schlosshotel See-Villa Millstatt
Die Familie Tacoli betreibt seit Generationen das o.g. Hotel am Millstätter See, Kärnten, wie Reinhardt Grundner in der September-Ausgabe von "Der Anblick" 2024 auf S. 64 f. beschreibt. Die Historie dieses Hauses wird geprägt durch Generationen der Familie Tacoli, einer weit verzweigten Adelsfamilie aus Iatlien. Bemerkenswert an diesem Hotel ist das kulinarische Angebot an Wildgerichten. Die Tacoli's sind selbst Jäger und verwerten das eigene Wild, das teilweise auch aus den Niederwildgebieten Österreichs stammt. Etliche Hirsche und Rehe werden aus dem ebenfalls familieneigenen Betrieb in Friedau, einem Ort in der Untersteiermark, dem ehemals deutschsprachigen heutigen Slowenien geliefert. Der Großvater des heutigen Hoteliers Frederico Tacoli wurde im damals familieneigenen Schloß Schlielleiten in der Steiermark geboren, sein Sohn Alexander im Schloss Birkenstein bei Birkfeld/Steiermark. Der Verfasser erinnert sich an frühere Familienaufenthalte im Seehotel Forelle in der unmittelbaren Nachbarschaft.
- Details
Foto: Teichwirtschaft Lhotka, Bezirk Budweis
Im Oktober werden die Teiche um Lhotka, Bezirk Budweis, Südböhmen abgefischt, hauptsächlich gehen Karpfen ins Netz. Ein traditionelles Vorspiel-seit mehr als hundert Jahren-erfordert den Einsatz von Flugwildschützen. Aberhunderte von Enten, meist Stockenten, ebenfalls wie die Karpfen gezüchtet, müssen zuvor geschossen werden, meist Anfang September. Seit Jahren kommen immer wieder Gruppen begeisterter Flugwildschützen zusammen, um hier ihre Fertigkeit unter Beweis zu stellen, Schützen und Loader haben sich aufeinander eingestellt, zu dicht kommt Schoof nach Schoof baumhoch über die Teiche pfeilschnell geflogen. Schwesternflinten sind keine Seltenheit. Wer dieses Schauspiel verfolgt, kann das Reaktionsvermögen und die jahrelange Routine bewundern, die die Schützen beherrschen. Strecken von mehreren Hundert Enten sind keine Seltenheit. Ein Beispiel einer solchen Jagd ist unter dem Button Publikationen (8.9.2024) wiedergegeben.
- Details
Wilhelm Leibl's Bildnis "Der Jäger", entnommen Der Anblick 08/2024
Das Bild zeigt Anton Freiherr von Perfall und war im zweiten Weltkrieg verschollen. Harald W. Vetter hat in der Ausgabe August 2024 der Jagdzeitschrift "Der Anblick" auf S. 58 f. sich mit dem Künstler befasst, der Motive aus dem bayerischen Landleben bevorzugte. Das Gemälde "Leibl und Sperl auf der Hühnerjagd" ist ebenso auf dieser Website beschrieben. Der 1844 in Köln geborene Künstler gilt als maßgeblicher Realist der deutschen Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eins der eindruckvollsten Portraits im bayerischen Umfeld ist das von seinem Freund Perfall, aus bayerischem Uradel stammend. Perfall ist auch als Schriftsteller in Süddeutschland bekannt, Novellen und Erzählungen über die Jagd waren seine hauptsächlichen Themen. Das Bildnis zeigt den jungen Jäger in üblicher bayerischen Tracht, eine Hahnflinte hat er sich umgehängt, er trägt einen Entenlocker in der Hand, es geht wohl, der nahe Teich läßt es vermuten, auf Entenjagd. Einen englischen Pointer hat er abgelegt.
- Details
Foto: Der Anblick Juli 2024 S. 54
Im Salzburger Blühnbachtal wurde vor 100 Jahren eine der ersten Steinwildkolonien wiederbegründet, wie "Der Anblick" Heft Juli 2024 auf S. 54 f. schreibt. Nach dem fast vollständigen Erliegen des Bestandes in weiten Teilen des Alpenraumes siedelte Gustav Krupp 1924 in seinem Revier Blühnbach Kitze aus der Schweiz an. Trotz immer wieder zu verzeichnender Rückschläge durch Räude und Gamsblindheit etc. konnten bei der letzten Zählung im April 2023 insgesamt 160 Stück der mittlerweile angewachsenen konstanten Steinwildpopulation erfasst werden. Die Steinwildhegegemeinschaft betreut ca. 23.560 ha. Am 4. Juli findet auf der Burg Hohenwerfen eine Jubiläumsveranstaltung und Eröffnung einer Sonderausstellung der Salzburger Jägerschaft statt, diese kann bis zum 3. November besichtigt werden. Interssant sind auch die historischen Bezüge auf das Krupp'sche Revier und Schloss Blühnbach, dass bis 1986 von Arndt von Bohlen und Halbach bewohnt wurde.
- Details
Foto: Simone Lechner
Die Jagdwirtegruppe Südtirol, also ein Zusammenschluss in der Alumni Jagdwirt-Gruppe des Akademischen Jagdwirts der Universität für Bodenkultur Wien beabsichtigt, ein Leitbild und eine nachhaltige Organisationsstruktur für die Absolventen des Akademischen Jagdwirts zu erarbeiten. Als übergeordnetes Ziel wird die "Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz einer nachhaltigen und tierethischen Jagd" verstanden. Hintergrund ist die Abschlussarbeit eines Jagdwirtes aus Südtirol, die sich mit dem Thema näher befasst.
- Details
In zweiter, überarbeiteter Auflage gibt Christian Carl Willinger eine allgemeinverständliche Einführung in die Jagdtheorie wieder (CCW-Verlag Linz, 2024). Warum jagt der Mensch? Ist Jagd aus moralischer Sicht zu verwerfen? Willinger geht der Frage nach, was eigentlich Jagd ist und weshalb sie beim Menschen als kulturelles Phänomen in Erscheinung tritt. Nach seiner Ansicht hat sie einen tiefenpsychologischen Ursprung wie das Religiöse. Eine Zusammenfassung der Jagdtheorie sowie wissenschaftlich fundierte Antworten auf der Höhe der Zeit auf die Kernfragen zur Jagd ergänzen diese zweite Auflage.
- Details
Ein Nachdruck der Originalausgabe von Eugen Wyler's "Grüne Kinderstube, ein Beitrag zur moralischen Jägerbildung", erschienen im Sternath-Verlag Mallnitz 2024 ruft Jäger wie Förster zur gemeinsamen Erhaltung von Wild und Wald auf. Im Februar 1955 führte dieser Aufruf zur Gründung des "Silbernen Bruchs, des Ordens zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung des weidgerechten Jagens." Siebzig Jahre danach ist das Buch immer noch aktuell und lesenswert.
- Details
Foto: Archiv des Verfassers
Es kann Argumente für die Jagd auf Wölfe geben, sagt John Linnell im Interview der FAZ mit Petra Ahne vom 15. April 2024 auf S. 9. Linnell ist Senior Research Scientist am norwegischen Institut für Naturforschung und Wildtiermanagement der Inland Norway University of Applied Science, er war Leiter der NINA-Studie zu Angriffen von Wölfen auf Menschen. Dass der Wolf so strikt geschützt ist, ist ein Teil des Konflikts mit ihm, meint Linnell. "Wenn es gelegentlich erlaubt ist, Wölfe zu töten, wird es wahrscheinlich keinen messbaren Effekt auf die Zahl der getöteten Schafe haben. Aber einige Menschen hätten das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben, und das kann ziemlich wichtig sein. Wenn jemand sagt, dass er Wölfe schießen will, um seine Schafe am Leben zu halten, klingt das für eine breite Öffentlichkeit in Ordnung. Zu sagen, dass man Wölfe töten will, weil es einem das Gefühl gibt, die Kontrolle zu haben, wird nicht so gut ankommen, obwohl es wahrscheinlich mehr der tatsächlichen Motivation entspricht. Eine Zunahme der Jagd wird allerdings für einen riesigen Konflikt mit den Menschen sorgen, die für den Wolf sind."
- Details
Foto: Archiv des Verfassers
Der Bestand an Auerwild sinkt weiter, wie Susanne und Friedrich Reimoser in der April Ausgabe 2024 von "Der Anblick" auf S. 26 ff. berichten. Wälder, die auf großer Fläche sehr dicht werden, meidet das Auerwild. Ein Hauptproblem ist der zunehmende Kronenschluß der Wälder. Mangelnde Durchforstung und Auflichtung des Waldes gehen einher mit verminderter Beweidung. Günstig wäre lückiger und weideähnlicher Aufbau, kahle Bodenflächen und Zwergsträucher wie Brombeere. Nadelbaumarten erhalten die Äsung im Winter, trockene Frühlingswitterung ist für das Überleben des Nachwuchses wichtig. In Österreich kann im Frühjahr auf den Auerhahn gejagt werden, die FFH-Richtlinie läßt unter bestimmten Voraussetzungen eine geringe Zahl von Abschüssen zu: Erfassung der Bestände durch ein systematisches Monitoring, selektiver Abschuss nach der Hauptbalz von nicht dominanten Hahnen, Bestätigung von mindestens 16 Hahnen in einem zusammenhängenden Gebiet, um nur einige Beispiele zu nennen. Immerwieder: Die gezielte Lebensraumgestaltung durch den Jäger, d.h. aber auch Regulierung von Fressfeinden, die Eier und Jungvögel dezimieren.
- Details
Foto: Michael Migos
Julia Gerzer, Ärztin und akademische Jagdwirtin aus Hüttschlag im Großarltal berichtet in "Jagd in Bayern" Ausgabe April 2024 auf S. 54 f. von einem kürzlichen erneuten Ausbruch der sog. Hasenpest. Die auch für Jäger bedrohliche Zoonose kann durch Haut- oder Schleimkontakt mit infektiösen Tieren oder durch Parasiten ausbrechen, mit denen die Erde, Heu oder Kadaver befallener Tiere verseucht sind. Dabei wird der Hase als einer der Hauptüberträger der Tularämie in Mitteleuropa angesehen. Betroffene Tiere wirken häufig geschwächt, eine deutlich vergrößerte Milz und geschwollene Lymphknoten sind die Folge. Auch Zecken fungieren als Überträger. Aufgrund der Klimaerwärmung treten die Erreger mittlerweile ganzjährig auf. Beim Abbalgen von Hasen empfiehlt sich, Handschuhe und Maske zu tragen. Dem Gesundheitsamt ist der Ausbruch der Krankheit innerhalb eines Tages zu melden.