Foto: Jagdfakten.at  Das Klischee vom alten, männlichen Jäger hat schon lange ausgedient. Die Jagd wird jünger und weiblicher!

Die Jägerinnen und Jäger in Österreich haben bereits in den 70er Jahren den Schulterschluss mit der Wissenschaft gemacht und setzen seitdem stark auf die Zusammenarbeit. Jagdfakten.at hat dem anerkannten Wildbiologen und Professor für Jagdwirtschaft auf der Universität für Bodenkultur in Wien, Univ. Prof. Dipl.-Biol. Dr. rer. nat. Klaus Hackländer folgende Fragen gestellt:

Welche Bildungsveranstaltungen gibt es für Jägerinnen und Jäger in Österreich und wer gibt die Themen bzw. Inhalte vor? Sind Jäger Problemverursacher für das Wildtiermanagement oder Alarmmelder? Wie eng ist die Zusammenarbeit zwischen der Jägerschaft und der Wissenschaft? Müssen sich Jäger eigentlich weiterbilden? Gibt es auch eine akademische Ausbildung für Jäger?  Was sind die heißen Themen der Zeit für Wild und Natur? Was sind die Herausforderungen der Zukunft?

222 Bild Haselhahn 2019 10 05
Foto: wikipedia.org/Haselhuhn

Einst galt das Haselwild als schmackhaftestes heimisches Wildtier, doch heute bejagt es kaum jemand. Nur wenige Spezialisten befassen sich hierzulande noch mit ihm. Ein wenig anders ist es in Nordeuropa, wie ein Lokalaugenschein zeigt. Zum Beispiel in Finnland, wo das Haselwild noch reichlich vorkommt. Auch wenn die Besätze der Raufußhühner ein wenig rückläufig sind, was auf die moderne Forstwirtschaft zurückzuführen ist.

 Foto: Südostschweiz

Drei Wochen Hochjagd: In Graubünden ist jetzt Hauptjagdzeit. Drei Wochen lang wird die Jagdbeute offen gezeigt, die Dorfbevölkerung teilt mit den erfolgreichen Jägern die Freude. Wirtshäuser bieten Wildgerichte an, die Medien berichten über das Jagdgeschehen. Die Jagd findet in der Öffentlichkeit statt und diese nimmt daran teil.

220 Bild Entenjagd Krutenice
Foto: Verfasser

Der tschechische Jagdanbieter PROLOV veranstaltet u. a. Jagden auf getriebene Enten. Nur ca. 50 km von der deutschen Grenze, in Südböhmen unterhät er mehrere Teiche, auf denen Enten ausgesetzt werden. Strecken von über 500 Stück pro Jagdtag sind keine Seltenheit. Schauen Sie sich zu Ihrer näheren Information die nachstehende vielsagende Fotogalerie an facebook.com/cz.prolov/videos/220348328568259 Übrigens: Die Enten, meist sind es Stockenten, kann man nach der Jagd für 2,60 € das Stück kaufen.

Partridge from Gary Tatterton 
Foto: Gary Tatterton

Rothühner (Alectoris rufa), Red legged Partridges, sind in England ab September jagdbar. Sie sind etwas flotter als unsere heimischen grauen Rebhühner, zumindest erscheint es so, weil sie etwas kleiner sind. Die hohe Kunst des sog. game shooting hat jetzt Saison, Ausdruck des englischen Landlebens, des country life. Mit elegantem Schwung holen die guns die Hühner über Kopf herunter, immer darauf achtend, dass Himmel hinter den Vögeln zu sehen ist. Soweit die Vorschriften für die Sicherheit, die längst den Stil und die Etikette beeinflusst haben. Kein Gentleman käme auf die Idee, niedrig fliegende Vögel zu schießen, so verlangt es die sportliche Fairness. Das abgebildete Paar wurde vom Verfasser und seiner Frau im vorigen Jahr in der ehem. Grafschaft North Yorkshire, in Ripley Castle erlegt und durch den Taxidermist Gary Tatterton präpariert.

Die heißen Temperaturen lassen die Brunft des Rehwildes frühzeitig beginnen. Nicht nur Jäger bemerken die steigende Aktivität des Wildes, auch Autofahrer sehen die treibenden Wildtiere immer öfter gefährliche Straßen überqueren. Der DJV warnt vor der erhöhten Wildunfallgefahr. Wenn Sie sich informieren wollen, wo es in Ihrem Kreis am meisten kracht, probieren Sie doch das neue Werkzeug in unserem Tierfund-Kataster aus: Ab sofort können Sie nicht nur Daten eintragen, sondern auch alle eingetragenen Daten nach Kriterien filtern und durchsuchen. Sogar eine Kartendarstellung steht bereit.

Wie viele Rehe sind in meiner Gemeinde dieses Jahr schon durch Verkehrsunfälle gestorben? Wie häufig werden Todfunde von Greifvögeln unter Windkraftanlagen gemeldet? Und wurden in meinem Bundesland an Wildkrankheiten verendete Tiere gemeldet? Die Ergebnisse können mit wenigen Klicks kostenlos heruntergeladen werden und z.B. für Präsentationen und Meldungen genutzt werden. Hier haben Sie die Möglichkeit auf ausgewählte Darstellungen des Tierfund-Katasters zuzugreifen.

Neben der App können auch neue Funde eingegeben und eigene Funde bearbeitet werden. Sie können sich mit Ihrem Benutzernamen und Passwort anmelden und los geht es! Sind Sie noch nicht beim Tierfund-Kataster registriert? Auch das ist ganz einfach über die Website möglich.
Für häufig gestellte Fragen zur Nutzung der Onlineplattform haben wir eine umfangreiche Hilfefunktion eingefügt, die Sie bei Anwendungsfragen unterstützt. Auch das DJV-Team steht Ihnen gern bei Rückfragen zur Verfügung.

Bereits seit 2016 gibt es das Tierfund-Kataster bundesweit. Erstmals ist es möglich, deutschlandweit einheitlich Wildunfälle zu erfassen. Die von aktuell über 12.000 Nutzern eingegebenen Funde werden von Wissenschaftlern der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ausgewertet. Helfen auch Sie mit Wildunfälle und andere Todfunde zu melden! Sobald genügend Daten gesammelt wurden, werden diese zur Ermittlung von Wildunfallschwerpunkten genutzt und können so Leben retten.

190 Bild Wolf
Foto:  Von Johannes Jansson/norden.org, CC BY 2.5 dk,

Der Evolutionsbiologe und Ökologe Josef H. Reichholf gibt der FAZ ein Interview über den richtigen Umgang mit dem Wolf. Die Entscheidung, ein paar Problemwölfe abzuschießen, bringe gar nichts. Fast jede zulässige Form der Kontrolle durch Bejagung bleibe angesichts des hohen Beutebestandes an beispielsweise Rotwild wirkungslos. Der entscheidende Punkt sei das strenge Revierjagdsystem. Der Jäger eines Pachtreviers sei über die Rückkehr des Wolfes deshalb so verärgert, weil "kein einziges Stück Wild", das "ihm gehört", zum Nachbar wechseln dürfe, wenn das Wild dem Wolf ausweicht. Man müsse bedenken: Bei der Jagd auf Schalenwild gehe es nicht um die Trophäe oder um die Wildbestandsnutzung. Im Vordergrund stehe das Jagdvergnügen. "Und da kann man schon verstehen, dass ein Revierinhaber, der für enorme Summen ein Revier pachtet, nicht will, dass der Wolf kommt und das Wild daraus vertreibt". Was bleibe, sei die fehlende Bereitschaft der Jägerschaft, den demokratischen Meinungsbildungsprozeß der Gesellschaft, die die Rückkehr des Wolfes willkommen heiße, zu akzeptieren. 

189 Bild Gobelin
Foto: Ergert (2) - Jagd auf das Einhorn - Jagd in Tirol 06/2019 

Jagdliche Wandteppiche und Gobelins, von Autor Bernd E. Ergert:

Bei der „Jagd des Einhorns“ aus dem 15./16. Jahrhundert handelt es sich wohl um eines der frühesten jagdlich geprägten Motive von Wandteppichen in Mitteleuropa. In New York, in der Abgeschiedenheit eines Parks, steht ein romanisches Kloster. Es ist ein synthetisches Kloster, von Magnat Rockefeller aus europäischen Ruinen aufgekauft und Stein für Stein neu aufgebaut. „The Cloisters“ (die Kreuzgänge) sind bestimmt für das Metropolitan Museum, um vom Mäzen aufgekaufte Kunstschätze Europas in einem würdevollen Rahmen zu zeigen. Hier findet sich als Hauptstück eine Teppichserie, mit der Amerika dem Pariser Museum in Cluny den Besitz der schönsten mittelalterlichen Einhornteppiche des 15. und 16. Jahrhunderts streitig macht. Sie sind kaum weniger repräsentativ, aber sie sind unvergleichlich dramatischer! Sie erzählen die Geschichte der gefährlichen Jagd auf das wilde Einhorn mit seiner großen Kraft, die es allen Tieren überlegen macht. Weltliche und Symbolgeschichte fließen hier zusammen. Auf einem nur fragmentarisch erhaltenen Teppich flüchtet sich das Einhorn in einen umzäunten Bereich. Eingekreist und von und von mehreren Hunden gepackt, von Spießen in Hals und Brust getroffen, bricht es zusammen, wird über ein Pferd gehängt und einem fürstlichen Paar überbracht. Die Jagd ist zu Ende, doch der siebte Teppich zeigt das Einhorn in einem hölzernen Gatter, aus den Wunden blutend, aber lebend mit goldener Kette an einen Baum gebunden und mit einer prächtigen Brokathalsung.

221 Bild Rotwildfuetterung
Foto: Verfasser

Neue Studie:

Die Winterfütterung von Rotwild ist eine gängige Managementpraxis in Nordamerika und in Europa mit dem Ziel, Wildschäden zu vermeiden, aber auch um das Rotwild ans eigene Revier zu binden und den Jagderfolg zu erhöhen. Futterressourcen, natürliche wie künstliche, können das Raum-Zeit-Verhalten von Wildtieren stark beeinflussen. Obwohl flächendeckend eingesetzt, gibt es kaum Studien, die die Wirkungsweise der künstlichen Futtervorlage eindeutig belegen. Um offene Fragen ein Stück weit besser beantworten zu können, wurde in einem dreijährigen Forschungsprojekt der Institute für Wildbiologie und Jagdwirtschaft sowie für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien der Einfluss der Winterfütterung auf die Habitatwahl einer Rotwildpopulation in der Steiermark untersucht. Es handelt sich um das Jagdrevier der Fürstlich Schwarzenberg'schen Familienstiftung Vaduz. Hier stand insbesondere die Frage nach der Effizienz der Rotwildfütterung in Bezug auf die Wildschadens-vermeidung in verbiss- und schälgefährdeten Forst-beständen im Fokus.

Foto: W. Kuhn

Die Veolia Stiftung, der Deutsche Jagdverband und die Deutsche Wildtier Stiftung haben ein gemeinsames Projekt zum Schutz der Biodiversität in den Agrarlandschaften gestartet: Durch das Kooperationsprojekt „Bunte Biomasse“ sollen deutschlandweit Maisflächen durch ertragreiche, mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Biomasse-produktion ersetzt werden. 

Prsentation2
Foto: Verfasser-Königsalm Tegernsee, Schild amazon.de

Jetzt schaffen wir schon "Wildruhezonen"!

In unserer Kulturlandschaft hat das Wild nur noch den ihm zugewiesenen Platz. Rotwild "freie" Gebiete, auf denen das Edelwild nicht's zu suchen hat, engen den Lebensraum ein. Im Winter vor allem kommt das Wild nicht in die angestammten Täler und Auen, weil wir mit unseren Siedlungen und Infrastrukturmaßnahmen buchstäblich den "Weg abschneiden". Also müssen wir es füttern, damit es oben im Gebirge bleibt. Dort stört es aber den Tourismus, der sich mit ganzer Wucht entfaltet. "Mein Berg, meine Freiheit", dieser Trend drängt den Hirsch zurück in den Wald, wo er die Bäume schält, die die Lawinen halten sollen. Also schaffen wir "Ruhezonen" des Wildes vor dem Menschen. Wer da hingeht, ohne dass er es darf, wird mit Sanktionen belegt, wie es das Beispiel Graubünden CH zeigt. Allerdings setzt das eine gewisse Toleranz voraus, dass der Hisch dann in seinem "Schlafzimmer" doch schälen darf. Etwa 20% der Wald-Fläche stellen die Schweizer zur Verfügung, ob das hier auch so zu erwarten ist? Diese spannende Frage stellte sich das "Wildökologische Forum Alpenraum" auf seiner mittlerweile 9. Jahrestagung in Salzburg. Die Landwirtschaftskammer Salzburg hatte namhafte Experten eingeladen, um dieses Thema näher zu beleuchten. Fazit: Wenn der Mensch sich in seinem Drang, die Natur zu erleben, lenken lässt, kann man auch das Wildtier in seinem Ruheraum lenken.

Bildergebnis für matthias robl
Foto: Matthias Robl/Roots

Jagdberater erstellt Populationsgutachten

Der Jagdberater des Landratsamts Miesbach Tobias Hupfauer hat seine Informationen ermittelt aus der Entwicklung der statistischen Abschusszahlen, aus dem Wissen der Bewertungskommission auf der Hegeschau und dem körperlichen Nachweis.
Außerdem tauschte er sich mit den Inhabern der Jagdreviere aus. Tobias Hupfauer bittet auch darum, dass die Jäger weiter im Dialog mit ihm bleiben.
Das Populationsgutachten sei „keine starre, abschließende Feststellung“.
Das Populationsgutachten ist veröffentlicht im „Jagd-report des Landkreises Miesbach“ seit Mitte April 19 (siehe unter weiterlesen).
Das ausführliche Gutachten beobachtet die Wildarten Rotwild, Gamswild, Rehwild und Schwarzwild.
Die Inhalte können hier nur kurz angerissen werden.
Über die Rehe heißt es: „Der Rehwildverbiss spielt beim Zustand der Waldvegetation wohl die entscheidende Rolle“. Der Anteil alter und reifer Böcke sei gering. Der Jagdberater rät, in den Bergen den Bestand der Rehe gering zu halten, zu Gunsten des Rotwildes und der Gämsen. Möglichst viele Zuwachsträger und Dubletten sollten geschossen werden.
Beim Rotwild solle die Mittelklasse mehr geschont werden, um den Anteil älterer Hirsche zu erhöhen. Der Anteil weiblichen Wildes an der Gesamtstrecke sei zu erhöhen. Die Kirrjagd – also die Jagd mit Anfütterung – soll nur weniger oft, an wechselnden Ort und zeitlich beschränkt durchgeführt werden. Die Schonzeiten sollen eingehalten werden, da Verkürzungen keinen Erfolg gebracht hätten. Über die Gämsen liegen wenige Erkenntnisse vor. Die „einzige belastbare Datenbasis ist die gemeldete Strecke, die an der Hegeschau mit den angelieferten Trophäen verglichen wird“, berichtet Hupfauer. Der weibliche Anteil in der Population solle durch Abschuss verringert werden, um den Zuwachs und den Jagddruck zu verringern. Die Rückzugs- und Überwinterungsgebiete sollen besser bestimmt werden, damit nicht gerade dort Sanierungen durchgeführt werden. Das Schwarzwild spielt im Landkreis Miesbach keine große Rolle. Kleinere Rotten leben im Norden des Landkreises und an der Grenze zum Landkreis Bad Tölz. Jagdbehörde und Veterinärmediziner achten aber auf die Afrikanische Schweinepest. Die Revierinhaber sollen über die Tierseuche weiter sensibilisiert werden. Der Jagdberater empfiehlt revierübergreifende Bewegungsjagden und weniger Kirrung.
 

Bildergebnis für die wiese
Foto: Deutsche Wildtier Stiftung

Die Wiese - Ein Paradies nebenan

Sie ist das Paradies nebenan - die Wiese. Nirgendwo ist es so bunt, so vielfältig und so schön, wie in einer blühenden Sommerwiese. Hunderte Arten von Vögeln, Heuschrecken, Zikaden und anderen Tieren leben zwischen den Gräsern und farbenprächtig blühenden Kräutern der Wiese. Das Zusammenspiel der Arten, die Abhängigkeit der Tiere und Pflanzen voneinander, macht die Blumenwiese zu einem Kosmos, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt. Eine faszinierende Welt, in der ein Drittel unserer Pflanzen- und Tierarten zu Hause ist. In nie gesehenen Bildern und mit großem, technischen Aufwand gedreht, stellt die Dokumentation einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner unserer Wiese vor. Die Hauptdarsteller des Filmes sind junge Reh-Zwillinge, die ein Leben zwischen Waldrand und Wiese führen und den Zuschauer mitnehmen auf ihre Abenteuer. DIE WIESE - EIN PARADIES NEBENAN führt die Zuschauer in eine Welt, die jeder zu kennen glaubt, und die doch voller Wunder und Überraschungen steckt.

 


Foto: PickClick.de

Das Forum Lebendige Jagdkultur e. V. tagte vom 26. bis 28. April 2019 im Kloster Frauenberg in Fulda. Das alte Photo zeigt die Orangerie und das Franziskaner Kloster auf dem Berg. Seit 1623 leben die Ordensbrüder in dem ehemaligen Benediktiner-Priorat, in dem sie eigentlich nur so lange bleiben wollten, bis sich etwas Besseres findet. Neben einem Empfang im Residenzschloss durch den stellvertretenden Bürgermeister erwartete die Teilnehmer ein geführter Stadtrundgang durch das Fuldaer Barockviertel. Höhepunkt der Veranstaltung dürfte ein Besuch des Schlosses Fasanerie vor den Toren Fuldas gewesen sein, das als schönstes Barockschloss Hessens gepriesen wird (https://www.youtube.com/watch?v=k0BtxYSRnWQ). Ein historisches Jagdkonzert der Salzburger Hof- und Jagdmusik umgab den kulturellen Rahmen der Tagung. Die Jagd der Fürstäbte und Fürstbischöfe von Fulda im 18. Jahrhundert war Thema des Einführungsvortrages dieser mittlerweile 27. Veranstaltung des Vereins.

West-Sibirischer Laika
Foto: Mirtu

Einst kamen sie mit jagenden russischen Besatzungsoffizieren in die DDR und fanden auch Liebhaber unter den DDR-Jägern. Heute werden die Laiki in Deutschland vom Laika-Club züchterisch betreut und in vier verschiedenen Rassevarietäten gezüchtet: Russisch-Europäische Laika, West-Sibirische Laika, Ost-Sibirische Laika und Karelo-Finnische Laika. In der Wendezeit gab es im Jagdhundeverband der DDR einen Zuchtverein für diese Rasse(n). Dieser Zuchtverein wurde bei der „Wiedervereinigung“ des Jagdhundeverbandes der DDR mit dem JGHV der Bundesrepublik  „übernommen“ und auch Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Der Laika-Klub ist also heute Mitglied im JGHV, zu dessen Zielen die Förderung des Tierschutzes und die Zucht brauchbarer Jagdhunde im Sinne waidgerechter Jagd gehören. Dazu gehört auch, dass die im Verband zusammengeschlossenen Zuchtvereine so arbeiten, wie es dem typischen Anlagenspektrum der verschiedenen Rassen entspricht. Die Laiki beispielsweise sind für die Jagd auf nordisches Wild wie Elch, aber auch Tiger und Bär gezüchtet worden, nicht für die Jagd auf Hirsch und Sau. Sie sind fast ausschließlich Stummjäger, ausgesprochen wildscharf und infolge ihrer Hochläufigkeit schnell.

OHM - Bischof Leopold von Firmian 1.jpgwikipedia: Bischof Leopold von Firmian 1708-1783

Die Passauer Fürstbischöfe „Freind und Liebhaber des Waidwerchs“

Das Hochstift Passau im 18. Jahrhundert war dicht bewaldet und wildreich – ein Segen für die Fürstbischöfe, die zu ihrer Glanzzeit zum Großteil höchst passionierte Jäger waren. Die katholische Kirche hatte sogar vergeblich versucht, die Jagdlust der Geistlichkeit zu bremsen. So war es dem Klerus verboten, Jagdhunde und Beizvögel zu halten sowie Hirschgärten anzulegen. Dies und mehr rund um den wohl bekanntesten Nimrod in der Soutane, Fürstbischof Leopold Ernst Graf von Firmian, hat Dr. Sigrid Krieger-Huber zusammengetragen in der Zeitschrift "Jagd in Bayern" Nr. 4/April 2019 auf S. 34 f.

2019 04 07 Schloss Seefeld Kadolz
Foto: Verfasser

Das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien bietet im Jahr 2019 einen Universitätslehrgang "Jagdrevier" an. Lernziel ist die Vertiefung von Kenntnissen der Revierbewirtschaftung. Dazu werden in vier Lehreinheiten repräsentative und herausragende Betriebe besucht und deren jagdliche Bewirtschaftung analysiert. Die erste Lehreinheit fand in der Zeit vom 05. bis 07. April 2019 im Schlosshotel Mailberg, Niederösterreich, statt. Ihre Initiative "Bunte Landwirschaft" für mehr Biodiversität stellten die Gutsverwaltung Hardegg, das Marktforschungsinstitut Karmasin Behavioural Insights und das Pflanzenschutz- und Saatgut-Unternehmen Syngenta unter dem Titel Mit „bunter Landwirtschaft“ Artenvielfalt garantieren am 30.5.2018 in der Zeitschrift Top Agrar vor. Ebenso berichtet Miroslav Vodnansky in der Zeitschrift Weidwerk Ausgabe 4/2019 auf S. 22 f. über die Kriterien für den Bruterfolg bei Fasanen u. a. am Beispiel des Versuchsjagdgebiets Gut Hardegg Niederösterreich. Sehen Sie sich auch das Video in Niederösterreich heute ORF II (6. Beitrag) an:

https://tvthek.orf.at/profile/Niederoesterreich-heute/70017/Niederoesterreich-heute/14010459

 


Foto: alpenländische-jagdrechtstagung.org

Wieviel Jagd darf sein? Rechtliche Grenzen der Bejagung

Unter der Leitung von RA DDr. Kathrin Bayer und MLaw Klemens Jansen, B. A. HSG, fand vom 3. bis 5. April 2019 im Literaturhaus in der Landeshauptstadt München schon die zweite Alpenländische Jagdrechtstagung nach der erfolgreichen Eröffnung dieser Reihe in 2017 in Vorarlberg statt. Die einzelnen Themen dieser Jagdrechts-Tagung waren u. a.: Zunächst die tierschutzgerechte Rotwildreduktion, dann das Wolfsmanagement, schließlich die Bejagung von Wolfshybriden. Weitere Themen waren die aktuelle Problematik des Schwarzwildes sowie die Frage, welche Schussdistanz noch weidgerecht ist? Es wurde ein Preis für eine Masterarbeit "Der Jagdgesetzgeber - Ein Biologe?" verliehen. Empfehlungen an den Jagdgesetzgeber des Alpenraumes, die der Beirat der Alpenländischen Jagdrechtstagung gefasst hat, werden demnnächst in einer Ausgabe der Jagdzeitschrift DER ANBLICK publiziert (ebenso ein kurzer Artikel des Verfassers über die Tagung in der Mai-Ausgabe).

Bildergebnis für waldschnepfe
Foto: Vogel&Natur

Die Frühjahrsschnepfen-Jagd gibt es noch in Niederösterreich. Wenn im zeitigen Frühjahr der Tauber hinter dem Haus ruft, hängt sich der Niederwildjäger das zarte Laufpaar der Doppelläufigen im Kal. 28 mit den zierlichen Hülsen über die Schulter, ohne "ausgeprägten Drang zum Beutemachen". Da wird der Schnepfenstrich nicht nur Jagd, sondern gesellschaftliches Ereignis, das mit einem Glas Welschriesling seinen Ausklang findet. Wenn sich die Äcker mit Kiebitzen sammeln, sind auch die Schnepfen schon unterwegs. Hier am Rand des Leithagebirges werden die flinken Flieger mit den 2,5-millimetrigen gejagt, fallen wie ein Stein zu Boden, um sich sofort im Gebüsch einzuschliefen. Wer dann keinen fermen Hund führt, wird lange brauchen, bis er den Langschnabeligen in Händen hält. Ein kurzes Hineinducken in den Bestand, und schon steht das Langhaar freudig wedelnd vor dem Schützen, der den Gefiederten in die Hand gleiten lässt.

Bildergebnis für château de marolles

Das Château de Marolles war als Chasse Présentielle  Rückzugsort für die französischen Staatsoberhäupter. Hier gingen Pompidou und Giscard d´Estaing auf die Jagd von getriebenen Fasanen. Das traditionsreiche Jagdschloss liegt in der südlichen Touraine, in der Nähe von Amboise. Das im 7. Jahrhundert auf romanischen Grund errichtete Château erwarb nach wechselvoller Geschichte der Pariser Fernand Raoul-Duval 1863, legte große Flächen trocken und schuf so die Grundlage für ein stattliches landwirtschaftliches Anwesen. Innovative Techniken wie Windräder, die die Wasserversorgung garantierten, ließen eine Fasanenzucht entstehen, die die Jagd auf getriebene Vögel revolutionierte. Tausende Vögel lebten auf ebenen Flächen mit südlicher Ausrichtung, um auch im Winter einen Schutz zu haben. Faisanderies kamen bei der europäischen Aristokratie in Mode, nicht nur in England, sondern auch in Frankreich, später auch in Deutschland. Fasanengärten dienten als Zeichen der Macht und des Wohlstandes. Auf Marolles wurde ein Dach der Cour Eiffel errichtet, um die Strecke im Schlosshof im Trockenen legen zu können. Niemand anderes war der Erbauer als der berühmte Erfinder des Pariser Stahlskelettbaus. Legendäre Jagdgesellschaften mit Gästen aus dem Élysée-Palast pflegten die Jagd auf die Vögel, "die wie eine Woge hoch oben über den Bäumen hervorbrachen und den Himmel über den Jägern unten im Tal verdunkelten".