Foto: BioWild-Projekt der Arbeitsgemeinschaft naturnaher Wald

Der Verlängerung von Jagdzeiten wird derzeit viel Aufmerksamkeit zuteil. Viele sind der Meinung, hier ein Allheilmittel gefunden zu haben, um die erhöhten Schalenwildbestände dauerhaft zu reduzieren. Dabei wird übersehen, dass durch den gesteigerten Jagddruck das Wild sich unnarürlich, das heißt heimlich verhält und in den Dickungen durch Verbiß oder Schälen zu Schaden geht. Sehen Sie sich das Video über ein Interview mit Prof. Dr. Sven Herzog an: 

https://youtu.be/W7gOpCdxBTg


Foto Steve Jurvetson Rotschwanzbussard

Wenn wir die von der Bevölkerung empfundene Schadenstoleranz nicht überstrapazieren wollen, so sagt Prof. i. R. Dr. Fritz Reimoser in seinem Beitrag in St. Hubertus  Heft 5/2020 S. 20 ff., werden wir um eine vernünftige, ortsbezogene Regulierung der Bestände in vielen Fällen nicht herumkommen. Wenn die betroffene Bevölkerung einseitige, ideologisch überzogene Schutzvorgaben nicht mehr versteht und dann durch Selbsthilfe das Gegenteil der Vorschriften tut, ist auch der Erhaltung der Biodiversität am allerwenigsten gedient.. Eine glaubhafte Erklärung und Vermittlung von Natur- und Artenschutzanliegen und eine gerechte Entschädigung von negativ betroffenen Personen sind unverzichtbar. Im Interesse der Biodiversität bleibt zu hoffen, dass der Umgang mit Beutegreifern zukünftig mit mehr Vernunft und ökologischem Zugang und weniger mit realitätsfernen Ideologien und (womöglich noch) gruppenspezifischer Voreingenommenheit diskutiert wird.

 

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Foto: Tipp's von WILD UND HUND: "paniertes Wildschwein" 2016

In Zeiten von Covid-19 ist es besonders schwer, Wildbret zu vermarkten. Die Preise, die man beim Wildhändler erzielt, liegen unter denen des Vorjahres. Einzelnen Direktvermarktern gelingt es, mit hoher Qualität am heimischen Markt zu bestehen. Wie wäre es, wenn wir Jäger uns besinnen, dass Jagd ein Handwerk sein sollte, das in der Küche eine Ergänzung findet? Viele Jäger schießen gern, aber mit dem Zerwirken und der Aufbereitung für den Verzehr hapert es. Lieber greift man zurück auf das Schweineschnitzel im Supermarkt, das fertig verpackt in der Kühlvitrine wartet. Oder geben wir uns die Blöße, das Handwerk nicht zu beherrschen, weil uns auch jetzt die Zeit angeblich fehlt? 

182 Bild Auerhahn 
Foto: Verfasser 

Die Frühjahrsjagd auf Auerhahnen gilt in Österreich aufgrund der Ausnahmeregelung der EU-Vogelrichtlinie, die zwar eine Bejagung im Frühjahr während der Balz nach wie vor erlaubt, aber an strenge Voraussetzungen geknüpft ist: Systematisches Monitorung, selektiver Abschuß (also keine dominanten Hähne, die für die Fortpflanzung primär maßgeblich sind!), Limitierung der Schusszeiten (z.B. erst nach der Hauptbalz). Das bedeutet, dass in einem zusammenhängenden Gebiet mindestens 16 Hahnen bestätigt werden müssen, um dort maximal einen Hahn pro Jahr erlegen zu dürfen.

Foto: Michael Breuer

Die Jagd ist allgemein erlaubt, allerdings gelten die allgemeinen Regeln! Neben der Einzeljagd ist die Jagd mit anderen Jägern weiterhin möglich, wenn der nötige Abstand von mindestens 1,5 m eingehalten wird. Weitere Einschränkungen gibt es in Bayern, wo explizit nur die Jagd mit Mitgliedern desselben Hausstandes ausgeübt werden darf, wenn man zu Zweit oder mehreren unterwegs sein will. Zudem wird im Freistaat Bayern Wert auf die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften gelegt, z. B. darf demzufolge wegen der notwendigen Begleitung  im Hochgebirge nur mit einem Mitglied desselben Hausstandes gejagt werden. Lesen Sie weiter in WILD UND HUND 8/2020 S. 14 f.

https://wildundhund.de/befreiung-der-jaeger-von-der-ausgangssperre-ist-notwendig/

Zu den Regeln im Nachbarland Tirol lesen Sie hier:

https://mailchi.mp/39b5ef91e539/f0m8ywvabm-2652469?e=4b443eaefc

07 Bild Bachforelle Jagd Tirol
Foto: Ratschan (02)

Fisch des Jahres 2020: Die Bachforelle zählt zu den bedeutendsten Süsswasserfischen in Europa. Die zur Familie der Salmoniden zählende Art bevorzugt sommerkühle, sauerstoffreiche und schnell fließende Gewässer. Als Leitfischart steht sie für die sogenannte Obere und Untere Forellenregion und stellt eine typische Begleitart der Äschenregion dar. Lesen Sie mehr in dem Beitrag von Manuel Hinterhofer, Klaus Berg und Zacharias Schähle in der Ausgabe 4/2020 von "Jagd in Tirol" auf S. 10 f.:

https://www.tjv.at/service/jagd-in-tirol/

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Foto: Kynosarges Webblog

Der Bucentaur (bucintoro-goldener Bauch) war eine Prunkgalere der bayerischen Kurfürsten und lag bei Schloß Berg am Ufer des Starnberger Sees. Es war das größte hölzerne Ruderschiff auf einem deutschen Binnengewässer und stand in der Tradition der seit Mitte des 15. Jahrhunderts auf dem Starnberger See unterhaltenen Schiffe der bayerischen Herrscher. Es wurde 1663 für Bayerns Kurfürst Ferdinand Maria von venezianischen Handwerkern als schwimmendes Jagdschloss für mehrere hundert herrschaftliche Gäste hergestellt. Von dort aus erlegten die höfischen Herrschaften zahllose Hirsche, die von der Hunde-meute aus den Wäldern direkt in den See vor die wartende Flotte gehetzt wurde. https://quh-berg.de/die-geschichte-vom-bucentaur-565876589/

 

 

Kaum ein anderes Raubtier ist hinsichtlich seines Verbreitungsgebietes so erfolgreich wie der Rotfuchs (vulpes vulpes). Das liegt an seiner Anpassungs-fähigkeit, die durch eine generalistische Lebensweise und eine hohe ökologische Plastizität geprägt ist, wie die Wissenschaft sagt. Lesen Sie den Beitrag über diese Caniden-Art von Dr. Johanna Arnold und Dr. Janosch Arnold in der Zeitschrift Halali, Jagd, Natur und Lebensart, Ausgabe Februar-April 2020 S. 13 f.

https://halali-magazin.de/aktuelle-ausgabe/

2020 Jagd in Tirol Maerz Gamszhlung
Foto: Jagd in Tirol 3/2020 

Die landesweiten Zählungen von Gamswild in Tirol sind im Herbst 2019 abgeschlossen worden. Sie bieten einen Überblick zum Gamsbestand, vor allem aber geben sie Aufschluß zum erwarteten Zuwachs und zum Bestandstrend. Lesen Sie den Beitrag von Christine Lettl und Miriam Traube in der Ausgabe 3/2020 von "Jagd in Tirol" auf S. 11 f.

https://www.tjv.at/service/jagd-in-tirol

06 Bild Schnepfe 
Foto: Jürgen Schiersmann 

Ab Anfang März kann man sich in Niederösterreich bei der Schnepfenjagd auf das neue Jagdjahr einstimmen. Angeblich ist die Frühjahrsbejagung für die Population weit weniger gefährlich als der Verlust des Lebensraums, der beispielsweise durch eine Grundwasserabsenkung oder infolge von anderen Entwässerungsmaßnahmen oder Störungen in der Brutzeit eintreten kann. Ein Programm zur Förderung dieser Vogelart erscheint oft sinnvoller als ein Jagdverbot.

Vierzig Kilogramm wog das mächtige Geweih des Riesenhirsches, der in Europa vorm Ende der letzten Kaltzeit ausstarb..

Das Geweih der Riesenhirsche war nicht nur Zierde. Der Riesenhirsch Megaloceros giganteus trug ein ein Mega-Geweih, bis zu dreieinhalb Meter breit und vierzig Kilogramm schwer. Diese imposante Erscheinung war aber nicht robust genug, um sich zu duellieren. Wissenschaftler der University of New England in Armidale scannten Schädel und Geweih, um mit einer bestimmten Methode die belastbaren Kräfte zu berechnen.

Das dazugehörige Foto ist hier nicht wiedergegeben. Wenn Sie es sehen wollen, öffnen Sie den nachstehenden Artikel der Münchner Abendzeitung vom 12. Februar 2020 unter weiterlesen.

Kaisers ist ein kleines Bergdorf im Lechtal von Tirol. Doch am Wochenende wurde es Schauplatz eines unsäglichen Wildfrevels. Es ist mit 1.530 Metern die höchstgelegene Gemeinde im Bezirk Reutte und hat 76 Einwohner. Doch diese wurden am Sonntagabend um ihren Schlaf gebracht, als kurz nach 21 Uhr Schüsse zu hören waren. Einen Tag später heißt es dazu in einer Stellungnahme des Landes Tirol: "33 Stück Rotwild wurden im Rahmen der TBC-Bekämpfung im Wildgatter in Kaisers von erfahrenen Schützen in kürzester Zeit schonend und tierschutzgerecht entnommen." Der Bürgermeister von Kaisers, Norbert Lorenz, früher selbst Berufsjäger, hat eine andere Wahrnehmung von dem "Gemetzel", wie er sagt. "Nach den ersten Schüssen sind wir sofort zum Wildgatter geeilt". Wenig später habe die "halbe Gemeinde mitansehen müssen, wie sich unter den eingekesselten Tieren im Tötungsgatter Panik breit machte".

Der Wolf, das magische WesenFoto: FAZ

Das Feuilleton der FAZ berichtet in der Ausgabe vom Donnerstag 30. Januar 2020 vom Wolf. Im Wald habe er keine natürlichen Feinde, und nun ist er in der Zivilisation angekommen: Am Dienstag dieser Woche hat eine Autofahrerin im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen einen Wolf überfahren.

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Foto: Lena Rausch

Lena Rausch ist 22 Jahre alt, auf Instagram aktiv – und Jägerin. Im Interview spricht sie über Jagdethik, Fotos von toten Tieren und die Chancen sozialer Medien für Jagdverbände.

Jagdfakten.at photo

January 1, 2020

 

Hunting and Science in Austria  is a Symbiotic Relationship. Since the 1970s, in an exemplary cooperation between practical field work and research-based studies, hunters in Austria have worked closely with their country’s scientific institutions. Austria is a country with 8.3 million inhabitants, covering an area of 83,858 square kilometers (32,378 square miles).  Fully 98% of this area is used for hunting by some 130,000 people who hold a mandatory hunting license. They are organized into nine federal state hunting federations, which represent nearly 100% of Austrian hunters.

04 Luchs BJV
Foto: BJV 1/2020

Einst ausgerottet, ist der Luchs seit den 1970er Jahren in Bayern wieder heimisch. Zu dieser Zeit kamen Ideen auf, ehemals heimische Wildtiere wieder zurück nach Mitteleuropa zu bringen. Die Luchse der ersten Ansiedlungen waren fast ausschließlich Wildfänge aus den großen Waldgebieten der Slowakei. Zunächst gingen alle davon aus, dass der Luchs den Rehwildbestand nicht nachhaltig dezimieren kann, heute aber weiß man, er kann es sehr ausgeprägt. Für Bayern wichtig sind die Freilassungen aus Tschechien. Die Bestände reichen bis in das Waldviertel in Oberösterreich. Intensive Studien aus dem Nationalpark Bayerischer Wald zeigen, dass in Ostbayern und seinen Nachbargebieten etwa zwischen 80 und über 100 Luchse leben. Daraus ergibt sich ein beachtlicher Nahrungsbedarf, der seine Hauptbeute Rehwild an den Rand einer nachhaltigen Population bringen kann.

03 Bild Gams Newsletter DJV

DJV verabschiedet Positionspapier zur Gämse

Die Nutzung alpiner Lebensräume durch Forstwirtschaft und Tourismus hat in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen. Die heimischen Gamsbestände nehmen hingegen kontinuierlich ab - der Erhalt eines gesunden, ausreichend großen Bestandes ist mehr als fraglich. Das DJV-Positionspapier erläutert Ansätze zum nachhaltigen Umgang mit der Gams.

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Foto: www.ooeljv.at

Österreichs Jagdgesetze im mitteleuropäischen Kontext  

So vielfältig die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Jagdgesetze. In der kürzlich erschienenen Abschlussarbeit untersucht Markus Deißler, MSc, die Jagdgesetze im deutschsprachigen Raum und zeigt damit Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten auf. – 1. Teil. Markus Deißler, MSc, DDr. Kathrin Bayer und Univ.-Prof. Dr. Klaus Hackländer. Bei der Jagdausbildung ist der Themenbereich Jagdrecht sicher nicht der beliebteste, mutet er im Vergleich zur Wildkunde, dem Hundewesen oder der Waffenhandhabung doch eher praxisfern und theoretisch an. Diese Abneigung trifft jedoch völlig zu Unrecht einen der wichtigsten Bereiche unseres Jagdwesens! Alle praktischen Aspekte im jagdlichen Umgang mit der Natur bauen letztlich auf einer gesetzlichen Grundlage auf. Wer Einfluss darauf nehmen will, wie die Jagd in der Zukunft aussehen soll, hat im Jagdrecht die richtige Stelle gefunden, um den Hebel anzusetzen. Regelmäßig werden Novellen am Jagdrecht vorgenommen, und es wird optimiert.

01 Bild Nachtzielgeraet
Foto: Grube

Niederösterreich erlaubt Nachtzielgeräte für eine Dauer von 3 Jahren, allerdings nur bei der Wildschweinbejagung. Grund hierfür ist Charakterisierung der Maßnahme als Vorsorge vor der Verbreitung der ASP. Niederösterreich grenz an Tschechien, der letzte Ausbruch der Schweinepest dort lag etwa 80 km von Österreich entfernt. In Niederösterreich wurden mit 26.000 Sauen der größte Anteil an der Schwarzwildstrecke von insgesamt ca. 40.000 erreicht. Voraussetzung für den Einsatz von Nachtzielgeräten ist neben einer gültigen Jagdkarte seit ununterbrochen 3 Jahren oder eines entsprechenden Schulungskurses die Zustimmung des Jagdleiters. Strafen von bis zu 20.000 € sollen Mißbrauch verhindern. Die Regelung gilt zunächst bis Ende 2023.

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Foto: Jagd in Tirol 12/2019 S.12

Der Bartgeier besiedelte im Mittelalter fast alle gebirgigen, größtenteils unbewaldeten Areale Europas. In Österreich reichen mögliche historische Brutnachweise bis nach Niederösterreich. Da die Biologie dieses Vogels früher weitgehend unbekannt war und die Bergwelt ohnehin furchteinflößend er-schien und nur von wenigen Waghalsigen erobert werden konnte, wurde er anderen Greifvögeln wie dem Steinadler gleichgesetzt und nicht als Aasfresser, sondern als gefährliches Raubtier abgestempelt. Nicht zuletzt waren die Geier als größte Vertreter der Greifvögel in vielen Regionen fälschlicherweise namensgebend für eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten. Mancherorts wird auch heute noch alles, was etwa die Größe eines Falken übersteigt, als Geier bezeichnet. Früher besaß man nicht das optische Gerät, verschiedene Arten auf größere Entfernungen unterscheiden zu können, letztlich zählte nur der Verlust eines gealpten Schafes oder Lammes – es war „halt der Geier“. Ängste und Aggressionen saßen tief, nicht zuletzt, da jeder Verlust eines Weidetieres auch das eigene Überleben in Frage stellen konnte.