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Foto: K. Volkmar

Ihre Wahl zählt: Steingeißen wählen in der Brunft die Böcke aus, die sie für die fittesten Väter halten. Eigentlich sind es immer die Weibchen, die das Sagen haben. Nur bei uns Menschen herrscht – zumindest unter den Männern – die Vorstellung, sie wären das dominierende Geschlecht ...Die Böcke versuchen in der Regel, so viele Geißen wie möglich zu beschlagen; damit ist ihr Beitrag zur Arterhaltung geleistet, eine weitere Pflege des Nachwuchses übernehmen sie nicht und diese scheint auch nicht notwendig zu sein. Die Geißen investieren viel in die Aufzucht ihrer Kitze, sie möchten deren Überlebenswahrscheinlichkeit möglichst groß halten. Die Individuen beider Geschlechter versuchen so, ihren Fortpflanzungserfolg zu maximieren, und so entstehen die ersten Konflikte sowohl zwischen den Böcken untereinander als auch zwischen den Böcken und den Geißen ...

186 Bild Schneehemd 
Foto: Hespeler

Der Fuchs ist ein Wild, das – will man ihn anständig erbeuten – mehr erfordert als Flinte und Patronen. Der Jäger muss sich in den Fuchs hineindenken, ja in ihn hineinfühlen können. Lesen Sie die Hinweise des Autors Bruno Hespeler, wie man erfolgreich auf den Fuchs im Schneehemd pirscht. Der Fuchs ist ein sehr neugieriger, aber im Alter auch überaus vorsichtiger Jäger. Am besten pirscht man ihn an, wenn er mit etwas beschäftigt ist, dann ist die Chance, an ihn heranzukommen, relativ hoch. Mit dem Schneehemd erreicht man ihn in der Nacht, wenn man auch den Wind beachtet, auf Schussnähe. Wie man das am besten anstellt, erzählt Hespeler mit erlebten Beispielen, die zum Schmunzeln Anlass geben, z. B. so: "Allerdings sind Schneehemden für Gewehr und Optik weder beim Jagdausrüster noch beim Billigimporteur von Kinderarbeit erhältlich. Der Jäger kann sich jedoch leicht selbst behelfen, indem er heiratet und diese Requisiten daheim in Auftrag gibt …"

 

 

 


Foto: Halali 04/2018

Wald und Wild - ein unschlagbares Team

Oft wird nur eindimensional beleuchtet, wie sich Verbiss und Schäle auf die Waldentwicklung und -bewirtschaftung auswirken, und selten, wie es sich umgekehrt verhält. Dr. Johanna Maria Arnold beschreibt das Phänomen so: Heute geht man mehr dazu über, auch verstärkt in diesem Bereich zu forschen und den Aspekt Lebensraum vermehrt miteinzubeziehen. Viel wurde bereits gesagt und geschrieben über das Verhältnis von Wald und Wild. Dabei geht es meistens um die Auswirkungen von Schalenwild auf die Baumverjüngung und letztendlich auf die forstwirtschaftlichen Ziele. Reh, Rothirsch und gebietsweise Gämse, Sika- und Damwild sowie das Mufflon wurden als Übeltäter ausgemacht. Forstwirtschaftliche Schäden sind nicht in Abrede zu stellen, doch gilt es, weitere Aspekte zu betrachten. Grundsätzlich gilt: Eine ökonomisch tragfähige Balance von Wald und Wild ist möglich, dabei müssen auch Lebensraumaspekte und die Bedürfnisse des Schalenwilds beachtet werden.

185 Bild Rebhuhn
Foto: David Dohnal/shutterstock

Das Rebhuhn im Winter: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es beim Rebhuhn zu katastrophalen Populationseinbrüchen durch ungünstige Witterung kommen kann. Ein eher ungefähres Abbild der Populationsdynamik beim Rebhuhn bot in der Vergangenheit immer die Streckenstatistik. Jedoch muss bei der Interpretation berücksichtigt werden, dass verschiedene Faktoren, die unter Umständen völlig von der Populationsdynamik des Rebhuhns unabhängig sind, die jährliche Jagdstrecke beeinflussen – beispielsweise jagdgesetzliche Veränderungen, zudem jagdpolitische und insbesondere auch wildökologische Empfehlungen, ferner Witterung in der Jagdzeit und der damit einhergehende Jagderfolg, Jagdbräuche und damit die Bejagungsintensität. Autor: Dr. Jörg E. Tillmann

184 Bild Schneehase
Foto: SibFilm/shutterstocks

In der erst dritten Doktorarbeit zum Schneehasen in den Alpen wurden die Auswirkungen von Wintersportaktivitäten, die Lebensraumnutzung und die möglichen Folgen des Klimawandels in der Schweiz untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse des Autors Dr. Maik Rehnus sind hier zusammengefasst. Sie füllen Lücken im Wissensgerüst dieser faszinierenden heimischen Wildtierart und liefern Grundlagen für erste Managementempfehlungen. Die Resultate der Dissertation liefern erste Empfehlungen für das Management von Schneehasen in den Alpen. Um Störungsereignisse durch Wintersportaktivitäten zu reduzieren, sollten Wildruhezonen als wichtige Rückzugsgebiete für die Tiere geschaffen werden. Zusätzlich sollten an der Waldgrenze heterogene Habitate mit einem Mosaik aus vielfältigen Habitatstrukturen und Deckungsmöglichkeiten erhalten bleiben, damit die saisonal wechselnden Bedingungen an Nahrung und Deckung ganzjährig auf kleinem Raum abgedeckt werden können.

HUNTER’S PATH ARTICLE
Foto:Simon K. Barr

West Highland Hunting is exhibiting at the French hunting show Salon de la Chasse de Rambouillet, which was being held Friday 6  – Monday 9 April 2018 at Parc des Expositions in the western suburbs of Paris. To book an appointment with sporting manager Niall Rowantree, International hunter and journalist Simon K. Barr visited Ardnamurchan Estate to stalk one of our trophy red stags for a feature in luxury hunting magazine Hunter’s Path. Guided by Headstalker Niall, Simon stalked...The Ardnamurchan Peninsula, is the most westerly point of the British mainland. In all respects Ardnamurchan is almost an island. Remote, timeless and beautiful, bounded by sea on three sides, this is one of Scotland's last truly wild places. With a selection of comfortable holiday homes in rugged and remote settings, your stay on Ardnamurchan promises to be special. Whether it's seclusion you're seeking, or an activity-packed break with nature walks, wilderness drives, wildlife spotting and whale watching, your trip will certainly be one to remember. Ardnamurchan Estates enjoys an enviable reputation for its red deer which have been managed and improved through selective breeding for many generations. The Estates make up 2 "Deer Forests" based on the old Ardnamurchan and Glenborrodale Estates with a managed population of some 1000 red deer across both areas. You may also see Roe deer across the Peninsula and a few Fallow Deer in the forest blocks around Loch Mudle.

Foto:esterhazy.at

Die 5. Östereichische Tagung "Jagd-Kultur und Wald" fand auf Einladung des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, der Esterhazy-Betriebe und des Netzwerkes Forst Kultur Österrreich am 21. September 2018 auf Burg Forchtenstein im Burgenland statt. Die Themen erstreckten sich von der Jagdgeschichte über die Jagdkultur auf anderen Kontinenten bis hin zur Jagd aus heutiger gesellschaftlicher Sicht. Die Veranstaltungsreihe wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus im Jahr 2014 initiiert und bietet als laufende Weiterbildungsreihe innovative Impulse für die Entwicklung vielfältiger Themen rund um den so wichtigen Lebensraum Wald. Auch sollen damit land- und forstwirtschaftliche Betriebe gezielt mit Kulturinteressierten in Verbindung gebracht werden.

Corrib Bess, Setter Dogs, Ireland
Foto: Paul O´Brien

Irish Setter, die "Schönlinge" unter den Vorstehhunden, werden in Irland auch heute noch gemäß ihrem ursprünglichen Verwendungszweck eingesetzt. Allerdings: Milch- und Forstwirtschaft haben die Fasanen, Rebhühner, Schnepfen und Moorhühner weitgehend verdrängt. In Irland gibt es auch nicht mehr so viele jagdbare Vögel wie früher. Kuhwiesen und extremer Waldanbau bieten den Bodenbrütern wenig Gelegenheit. Ein weiterer Grund für den in Shannon lebenden Iren, mit einem Setter zu jagen: Beim Rough Shooting sind generell nicht allzuviele Vögel zu erwarten, sodass große Flächen durchkämmt werden müssen, um auf Federwild zu stoßen. Ideal also, hier einen Setter einzusetzen. Da Setter in der Regel sehr sensibel und auch eigensinnig reagieren, ist bei der Ausbildung viel Feingefühl gefragt. Vorstehen und Sekundieren sind die natürlichen Instinkte der Setter, die der Hundeführer allenfalls unterstützt.

183 Bild Diana Jgerin
Foto: Diane de Poitiers

Schon im ausgehenden Mittelalter und der Renaissance wird von adeligen Damen und deren Vorliebe für die Jagd berichtet. Die schöne Diane de Poitiers (1499-1565), einflussreiche Maitresse von König Henri II. von Frankreich wurde besungen als "erste Jägerin von Frankreich", die im gleichen Köcher "Pfeile der Liebe und der Jagd" führte. Nach Recherchen von Maike Anne Schmidt,  M. A. und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Trier, die sie in ihrem Vortrag "Epochale Jägerinnen, Funktionen und Positionen in der europäischen Vormodernen" vor dem Forum Lebendige Jagdkultur am 25. April 2015 in Speyer erläuterte, ist Jagd in der damaligen Zeit ein adliges Standesprivileg gewesen, das auch Frauen beanspruchten. Henri II.  baute Diane das fantastische Jagdschloß Chenonceau an der Loire, wohin sie sich nach dem frühen Tod ihres Geliebten zurückzog. Beim Tod von Heinrich II. im Jahr 1559 zwang Katharina von Medici, nun Herrscherin über Frankreich, ihre alte Rivalin Diane de Poitiers auf einem Turnier zur Rückgabe von Schloss Chenonceau. Das Schloss, ein Geschenk des Königs an Diane de Poitiers, war in der Tat ein unveräußerliches Gut, da es der Krone gehörte. Im Austausch erhielt sie Schloss Chaumont. Das Bett von Diane de Poitiere ersteigerte übrigens Prinz Charles für seine erste Frau, Lady Di, der wohl berühmtesten Diana unserer Zeit.

182 Nationalmuseum Mnchen
Foto: Wild und Hund Juni 2018

Die Ausstellung im  neuen Jagdsaal des bayerischen Nationalmuseums in München an der Prinzregentenstraße veranschaulicht den hohen kulturhistorischen Stellenwert der Jagd in der Zeit des Barock und das damit einhergehende hochstehende künstlerische Schaffen, heißt es im Pressetext. Der Saal ist laut Museum der Vorläufer einer größeren und dann dauerhaften Schau zur Jagd, die etwa 105 Objekte umfassen soll. Der Bayerische Jagdverband und das Unternehmen Bayerische Staatsforsten unterstützen die Ausstellung. Weitere Informationen gibt es unter www.bayerisches-nationalmuseum.de

182 Bild Auerhahn
Foto: A. Lintner, Der Anblick, 12/2018

Jagd läßt sich sinnvoll begründen, wenn sie in die Notwendigkeit der Regulierung von Wildbeständen eingebunden ist, die Erhaltung gesunder Wildbestände zum Ziel hat oder dem Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Tierarten und einem vielfältigen Wildtier-Lebensraum dient. Das Erlegen von Wildtieren ist Teil dieser Notwendigkeit. Die Jagd darf aber nicht auf das Schießen reduziert werden, mein Prof. Martin M. Lintner. Gert Andrieu, vielen als Buchautor, z. B. von "Aufbrechen... Die Jagd als Spiegel der Gesellschaft" (mit Helmuth Wölfel, Leopold Stocker Verlag) bekannt, führte ein Gespräch mit ihm. 

 

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Foto: Der Anblick Heft 12/2018

Mit Schwung in die Zukunft: Ein Jahr lang hat Raufußexperte Dr. Hubert Zeiler für den Anblick den Status quo sämtlicher Flugwildarten erhoben. Es überrascht nicht, dass er resumiert: Den meisten geht es nicht besonders gut. Damit muß man sich aber nicht abfinden, denn man kann etwas dagegen tun, wenn alle an einem Strang ziehen, Grundeigentümer sowie Jäger. Hier zeigt sich, dass der Jäger seiner Aufgabe als Naturschützer gerecht werden und aktiven Artenschutz betreiben kann. Muss er deshalb selbst zum Bauern werden?

181 Bild G Tree
Foto: G-Tree Home/Facebook

Was beeinflusst den Anstieg der Waldgrenze?
In einem Versuch am Stillberg bei Davos werden die Keimung und das Überleben von Fichten- und Lärchenkeimlingen an der Waldgrenze untersucht. Das Projekt ist Teil der weltweiten Forschungsinitiative G-TREE, die verschiedene Einflussfaktoren erforscht, welche die Keimung und das Überleben von Baumkeimlingen an alpinen und polaren Waldgrenzen bestimmen. Dies soll Aussagen darüber ermöglichen, ob und wie sich die Waldgrenzen weltweit in Folge des Klimawandels verschieben werden.

180 Bild Partrigde
Foto: Deutsche Wildtier Stiftung

Drohneneinsatz bei der Rebhuhnsuche

Das internationale Projekt PARTRIDGE soll demonstrieren, dass es möglich ist, die Biodiversität in der Agrarlandschaft um 30 % zu erhöhen. Der Gradmesser für den Erfolg des Projektes ist die Entwicklung der Rebhuhnpopulation. In den untersuchten Landschaften werden dafür jeweils etwa sieben Prozent der Flächen im Sinne der Wildtiere aufgewertet. Neben dem „Game and Wildlife Conservation Trust“ als Projektträger des Dach-Projektes und den Demonstrationsregionen in England und Schottland beteiligen sich Institutionen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland an dem Projekt. PARTRIDGE wird über das EU-Interreg Nordseeprogramm gefördert. In Deutschland wird die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen von der Deutschen Wildtier Stiftung und dem Deutschen Jagdverband unterstützt.

 

188 Bild Chateau Villette
Foto: Château de Villette

Nicht nur in England, auch in Frankreich pflegt man Game Shoot, also Jagd auf getriebene Fasanen, Enten, Rebhühner etc. Rechtzeitig vor dem Brexit entdeckt ein findiger Holländer eine Marktlücke und bietet auf seinem Château de Villette im Burgund luxuriöses Game Shooting an. "Erleben Sie die einzigartige Treibjagd in Frankreich auf Wildschwein, Rothuhn, Fasan und Ente. Auf Château de Villette bieten wir Ihnen unterschiedliche Jagdmöglichkeiten, sowohl für einen als auch für mehrere Tage. Neben der klassischen Treibjagd auf Flugwild besteht die Möglichkeit, auf Wildschwein oder Rotwild zu pirschen, sowie Suchjagden auf Rebhuhn, Fasan, Schnepfe und Enten durchzuführen. Burgund wartet mit einer großen Vielzahl anspruchsvoller und spannender Flugwildjagd-Möglichkeiten auf schnelle Fasanen, die mit Rückenwind über bewaldete Täler streichen, Rothühner, die hohe Hecken übersteigen und Enten, die über den Seen vor der Kulisse des Châteaus kreisen. Wir sind bekannt als einzigartiges Jagdgebiet für die Flugwildjagd in Frankreich. Passionierte Flugwildjäger aus der ganzen Welt besuchen uns regelmäßig. Ein englischer Berufsjäger kümmert sich um die Hege des Wildes und die Jagdorganisation. Wir bieten gemischtes Flugwildtreiben, sowie reine Entenjagden an. Saison: Ende September bis Ende Dezember". http://www.gameshootingfrance.com

Ähnliches Foto
Foto: community.de

Auf einer kleinen Insel in Norwegen hüten ein paar Frauen viele hundert Enten. Aus den Daunen, die diese verlieren, werden die teuersten Betten der Welt: Die Eiderente (Somateria mollissima). Die Eiderente ist eine Vogelart, die zur Familie der Entenvögel gehört. Es ist eine große, massig wirkende Meerente, die an der arktischen Küste des Atlantiks und des Pazifiks lebt. In Europa kommt sie vor allem in Skandinavien vor. Die Brutpopulation der Nordseeküste ist wesentlich kleiner. Seit Wikingerzeiten schützen und pflegen die Frauen auf Lanan, so heißt die kleine vorgelagerte Insel, die Enten und bewahren sie vor Zugriff durch Adler oder Eule: Würde der Adler die brütende  Ente erwischen, wären ihre Artgenossen um sie herum panisch ins Wasser geflüchtet. Auf so einen Moment lauern die großen Möven, sie hätten sich gleich über die Eiern in den Nestern hergemacht. Drei oder vier davon legt die Eiderente, je mehr davon, umsomehr lösen sich Daunen zum Wärmen der Eier von ihrer Brust. Fallen Möven über die verlassenen Nester her und stehlen die Eier, hat das sofort Auswirkungen auf die Daunenpopulation: Im nächsten Jahr kommen die Enten nicht mehr wieder. Sie fühlen sich nicht mehr sicher. Deshalb sind die Frauen  auf Lanan Tag fürTag seit Jahrhunderten darauf bedacht, die Entenbrut und Population zu schützen. Überall stehen gezimmerte Schutzstände auf der Insel, in denen mehrere Enten nebeneinander brüten können. Wenn die Entenhüterinnen im Frühjahr auf der Insel eintreffen, bereiten sie den Vögeln diese Brutunterkunft vor. Wenn es nämlich den Eiderenten an einem Ort gefällt, kommen sie immer wieder und bleiben Stammgäste. Der Flaum von den Eilanden draußen vor der Küste war schon in der Zeit der Wikinger Gold wert und wurde später sogar von königlichen Steuereintreibern als Zahlungsmittel akzeptiert.

Foto: Wild und Hund 24/2018

Ein Forstbetrieb der Bayerischen Staatsforsten im Fichtelgebirge setzt seit Jahren ein Rotwildkonzept mit modernen Bewirtschaftungs- und Bejagungsstrategien um. Dabei werden auch waldbauliche Vorgaben berücksichtigt. In Bayern wird das Rotwild allerdings nur auf 11,3 % der Landesfläche in sogenannten Rotwildgebieten geduldet. Viele davon sind Waldgebiete, ein Lebensraum, in dem das Rotwild usprünglich nicht heimisch war. Die Basis des Rotwildkonzeptes ist die Zoneneinteilung der Forstbetriebsflächen: Kerngebiet, Streifzone, Wanderzone und Ruhezone. Maßgeblich für die Einteilung ist die jahreszeitliche Nutzung durch das Rotwild, aber auch die Bewirtschaftungs- und Bejagungsstrategie. 

Bildergebnis für Rotwild: schlecht bejagbare Bereiche als Rückzugsorte!
Foto: Michael Migos

Rotwild:

Schlecht bejagbare Bereiche als Rückzugsorte!

Rotwild bei gutem Licht in Anblick zu bekommen, ist in vielen unserer österreichischen Reviere trotz hoher Wildbestände zur Seltenheit geworden. Es scheint so, als würde sich diese Wildart unserem menschlichen Auge immer häufiger und auch erfolgreicher entziehen. Die Anpassungsfähigkeit des Rotwildes führt in  vielen Revieren  dazu, dass trotz  steigender Bestände die Sichtbarkeit und damit ebenfalls  die Bejagbarkeit  dieser Wildart  kontinuierlich abgenommen haben. Eine Telemetriestudie aus dem Salzburger Pinzgau zeigt, wie Rotwild auf Jagddruck reagiert. In enger Zusammenarbeit mit Praktikern konnte am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) ein objektives und nachvollziehbares Modell für die Bewertung der Bejagbarkeit von Rotwild in Gebirgsrevieren entwickelt werden.

Beutelmeyer St Hubertus 12 2018

Verändert Hightech das Jagderlebnis?

Dieser Frage ist Prof. Dr. Werner Beutelmeyer nachgegangen: 83 % der Jäger halten  Jagd 4.0 für nicht  mehr aufzuhalten. Allerdings komme es darauf an, was man daraus macht. Die Mittel, die der Zukunftsjäger bei der Jagd einsetzen kann, haben oft mit dem edlen Waidwerk der guten alten Zeit wenig zu tun - wie es Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer anläßlich des Wildtierforums Baden Württemberg seinerzeit sehr treffend formuliert hat. "Wir Jäger müssen aufpassen, dass wir uns nicht durch die neuen technischen Möglichkeiten zu Wildtiermanagern und Schädlingsbekämpfern degradieren lassen". Der "Kampf" gegen Schwarzwild mit Nachttechnologie sei hocheffizient, wie es allerdings um den jagdlichen "Erlebniswert" bestellt sei, bleibe offen. Deshalb, so folgert Beutelmeyer, darf der technologie- und innovationsverliebte Jäger 4.0 sein Kernmotiv nicht aus den Augen verlieren: Jagd sei das wahrscheinlich intensivste Naturerlebnis und dieses sollte modernsten Jagdtechniken nicht geopfert werden.

Bildergebnis für Gams in Garmisch
Foto: Deutsche Wildtier Stiftung
In den Alpen werden 130.000 ha Sanierungsflächen scharf bejagt, für 30.000 ha gibt es keine Schonzeit. Das soll jetzt durch eine Neuauflage der Verordnung zur Aufhebung der Schonzeiten, speziell in den Überwinterungsgebieten des Gamswildes in Bayern, verlängert werden. Dem Krickelwild, das als FFH-Art in Europa eine besondere Aufmerksamkeit genießt, geht es, entgegen mancher Beteuerungen der Bayerischen Staatsforsten nicht gut, so schreibt es Chefredakteur Heiko Hornung von WILD und Hund in seinem Leitartikel in der neuesten Ausgabe 23/2016 auf S. 3. Ein gleichbleibend hohes Streckenniveau von 4000 Stück wird auf staatlichen Flächen erlegt. Mehr als die Hälfte der erlegten Gams hat nicht das Fortpflanzungsalter von 4 bis 5 Jahren erreicht. Reife Böcke mit 8 und Geißen mit 12 Jahren kommen so nicht zustande! Obwohl von der EU gefordert, gibt es keine Bestandszählungen in den seit 30 Jahren laufenden  Bergwaldsanierungsflächen. Ebenso findet eine Anrechnung der hohen Winterverluste auf den Abschußplan nicht statt, da dieser schon im März festgelegt wird, wenn die Winterverluste unter der Schneedecke, speziell bei den Kitzen, noch nicht sichtbar sind. "Wald vor Wild" soll das alles rechtfertigen!