23.09.2018, 15:58, Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich

Abgelehnt: Volks-Initiative zur Abschaffung der Jagd

Im Kanton Zürich sind heute lokale Jagdgesellschaften für die Hege und Pflege der Wildtiere zuständig. Die Jägerinnen und Jäger erbringen diesen Auftrag in ihrer Freizeit und absolvieren dafür eine umfangreiche Ausbildung. Die Initiative möchte die Milizjagd durch ein System mit staatlich entlöhnten Wildhüterinnen und Wildhütern ersetzen. Dabei soll die natürliche Regulierung des Wildtierbestandes im Vordergrund stehen. Ein solcher Systemwechsel ist mit vielen Nachteilen verbunden. Die Milizjagd hat sich bewährt. Die Folgen der Initiative wären hohe Kosten und grosse Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, im Wald und innerhalb der Städte und Dörfer.

Das Abstimmungsergebnis:

  Kanton Zürich

Vorlagen
  Ja-Anteil (%) Annehmende Gebiete Ablehnende Gebiete
Kantonale Volksinitiative «Film- und Medienförderungsgesetz» 19.23 0 180
Kantonale Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» 16.14 0 180
Kantonale Volksinitiative «Stoppt die Limmattalbahn – ab Schlieren!» 17.09 0 180

 

 Bildergebnis für der waidgerechte jäger
Foto: www.jagd.it

Wieviel Technik braucht die Jagd?

"A Jager braucht nix als a braunaugats Diendl, an Hund und a Büchs", hätte der Tiroler Schriftsteller Ludwig Hörmann von Hörbach (1837-1924) auf die Frage gesagt. Doch die technischen Möglichkeiten, die die Industrie anbietet, ob es nun Jagdwaffen, Munition oder Optik sind, fordern den modernen Jäger heraus, sie auch zu nutzen. Welcher Waidmann würde sich diesem Angebot widersetzen, um nicht als "von gestern" zu gelten, so der Ausblick auf 2030 von Prof. Werner Beutelmeyer im Juli-Heft des Anblicks. Dabei kommt es sicherlich darauf an, wie sich der Jäger heute versteht: Als Erfüllungsgehilfe, Wildtiermanager, dem immer mehr Verantwortung übertragen wird? Oder ist es die Freude an der Jagd, der Naturnutzung, die die hauptsächliche Motivation darstellt? Wenn man also nicht töten muß, sondern die Jagd als Erfüllung versteht, sind dann Nachtsichtzielgeräte noch erforderlich? Bedeutet die allseits angesagte Reduktion eine Abkehr von der Waidgerechtigkeit? Diesen Fragen geht ein Beitrag von Prof. Dr. Klaus Hackländer in der September- Ausgabe 2018 des Magazins Der Anblick auf S.56 f. nach.

Bild180 Murmata murmata
Foto: Verfasser

Murmeltier, Mankei, Murmandl, auch Munggen genannt sind einige Namen für den geschützten Nager im Alpenbogen. Das Alpenmurmeltier zählt in Österreich und in der Schweiz zum jagbaren Wild und wird aktiv bejagt. In Deutschland unterliegt es dem Jagdrecht, wird aber ganzjährig geschont. Die Population in der Hohen Tatra unter der Bezeichnung Marmota marmota latirostris ist nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie in Europa streng geschützt. Die Jagd auf das Alpenmurmeltier gehört zu den schönsten Facetten der Bergjagd. Neben einem spannenden und körperlich herausfordernden Jagderlebnis bietet das Alpenmurmeltier ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verwertung der Beute, insbesondere das Murmelfett. Das heute nur noch in Gebirgslagen jenseits der Baumgrenze lebende Alpenmurmeltier kam während der pleistozänen Eiszeitalter im europäischen Tiefland von den Pyrenäen bis zur Ukraine vor. Es fehlte dagegen in den mit einer dicken Eisschicht bedeckten Alpen. Mit dem Ende der Eiszeit boten nur noch die hochalpinen Lagen der Alpen dieser Art geeigneten Lebensraum (Eiszeitrelikt). Murmeltiere können bis zu 15 Jahre alt werden. Murmeltiere waren im ausgegehenden 19. Jahrhundert nur noch in den Westalpen weit verbreitet. In den Ostalpen gehörten sie im Winter zu den willkommenen Nahrungsmitteln der Bergbauern, die sie zu den Bodenbestandteilen zählten: Im Herbst wurden die Bauten durch Stecken gekennzeichnet, um die Tiere dann im Winterschlaf unter der Schneedecke ausgraben zu können. Neuansiedlingen verhalfen den Mankei zu einer Wiederbewohnung des alten Lebensraums, der von Weidetieren hinsichtlich des hohen Bewuchses freigehalten werden muss: Übersicht ist das oberste Gebot! Sobald ein Schatten wie der des Adlers über die Almmatten streicht, ertönen von allen Seiten Pfiffe, die die Artgenossen zur Warnung ausstossen. Im nächsten Augenblick verschwinden sie vor ihrem Hauptfeind in ihren Bauten, es dauert einige Zeit, bis sie sich mit dem Kopf wieder heraustrauen. Die Natur hat sie darauf eingestellt: Die Seher sind weit oben angebracht, um einen möglichst schnellen Überblick zu gewährleisten.

174 Bild Steinadler
Foto: Münchner Merkur Nr. 189 vom 18:./19. August 2018

Steinadler haben in Bayern nur einen geringen Bruterfolg. Schon im Jahr 2000 stellten Ornithologen fest, dass nur wenige Bruterfolge durchkommen. Bruten werden abgebrochen, Jungtiere sterben, bevor sie ausfliegen können. Wichtigster Faktor ist neben den Störungen die Nahrungsverfügbarkeit im Winter. Hauptnahrung - das Murmeltier - wie in den Westalpen steht in den bayerischen Alpen nur eingeschränkt zur Verfügung. Auch Raufußhühner sind zu selten. Auch Gamskitze sind wegen der rückläufigen Gamsstrecken nur noch bedingt vorhanden, so Dr. Christine Miller vom Bund "Wildes Bayern". 

173 Bild Gatterjagd
Foto: VGT Wien

Die Diskussionen rund ums Gatter ist nicht nur in Österreich hinsichtlich der Abschaffung in Niederösterreich und im Burgenland in wenigen Jahren entbrannt. Aktuell ist der Streit zwischem dem Verein gegen Tierfabriken und dem österreichischen Gatterbesitzer Maximilian Mayr Melnhof in den Schlagzeilen. Auch in Deutschland hat die Auflösung der beiden Gatter der Familie Bismark durch das Verwaltungsgericht in Schleswig-Holstein Aufsehen erregt. Dass die Lebensbedingungen in Gattern auch positiv und mit weniger Stress für die Wildtiere verbunden sein können, schildert Dr. Miroslav Vodnansky vom Mitteleuropäischen Institut für Wildtierökologie Wien-Brno-Nitra.

Bildergebnis für sibirischer rehbock
Foto: weltnis-jagdreisen.de

 

Der Sibirische Rehbock (capreolus pygargus) aus der Familie der Hirsche (cervidae) tut gut daran, sich nicht offen zu zeigen. Als begehrte Jagdbeute des Menschen, des Amurleopards und des Amurtigers verbringt er den größten Teil seines Lebens im Wald und auf dessen Lichtungen südlich des Urals bis Kasachstan, ebenso im nördlichen China bis in die Mongolei. Er scheint zu wissen, dass schon wenige Gräser ausreichen, einen Beutegreifer zu irritieren.  Seit wenigen Jahrzehnten wird es als eigene Art, nicht nur als Unterart des europäischen Rehs (wie Carl von Linne' noch meinte) anerkannt. Heute helfen DNA-Analysen bei vielen neuen Einteilungen. Das Sibirische Reh wird mit einem Körpergewicht von bis zu 50 Kilogramm doppelt so schwer wie seine Verwandten in Mitteleuropa. Die Jäger haben es eher auf das Fleisch des Rehbocks abgesehen. Auch wegen des stärkeren Gehörns des Bocks gilt die Jagd als reizvoll: Begnügt sich der Europäische Rehbock meist mit sechs Enden, hat das dickere und höhere Gehörn seines sibirischen Verwandten bis zu zehn Enden. Das macht die Trophäe attraktiver. Auch weil er ein eingefleischter Einzelgänger ist (außer in der sommerlichen Paarungszeit), reizt der Ansitz auf einen „Sibirier“.

173 Bild St Hubertus 
Foto: Helmut Ctverak

Jagd im Spannungsfeld

Was ist mit diesem Thema gemeint? Was wird unter "Jagd" verstanden? Ist das die Jagdpolitik mit ihren Zielsetzungen und Herausfordeurngen? Ist es die Jagd, wie sie rechtlich verankert ist, nämlich als Eigentumsrecht? Oder ist mit Jagd ganz allgemein das verstanden, was über 127.000 Jägerinnen und Jäger in Österreich ausüben? Lesen Sie den Artikel von Freydis Burgstaller-Gradenegger in der neuesten Ausgabe des Jagdmagazins St. Hubertus 08/2018 auf S. 8 f. 

 

Zur Strecke gebracht: Erich Honecker im Kreise der Genossen vor dem Jagdschloss Hubertusstock im Jahr 1981.
Foto: Eastblockworld

In der Schorfheide haben viele deutsche Politiker Jagd und Diplomatie betrieben, auch Erich Honecker. Der Jagdhistoriker Helmut Suter hat das persönliche Jagdgebiet des letzten DDR-Staatsratsvorsitzenden und dessen Vorliebe für die Jagd erforscht. Auch zuvor - freilich in anderen Dimensionen - war es schon Jagdgebiet des Königs, Kaisers und eines "Reichsmarschalls" gewesen. "Eines haben diese Leute gemeinsam", sagt Suter. "Sie sehen, dass alles um sie herum untergeht, aber sie gehen zur Jagd". So war es auch bei H., der noch nach seiner Entmachtung bis zum Fall der Mauer auf die Jagd ging. Ein Granitstein mit der Inschrift "Mein letzter Hirsch, 8.11.1989" zeugt davon.

Foto: WuH 14/2018

Der große Fiep-Vergleich

WuH vergleicht elf gängige Blatter: Wie groß sind die Tonpaletten, wie laut und leise lassen sie sich spielen, wie klangecht sind sie und wie lange muss man dafür üben? Peter Schmitt nahm alle aktuellen Modelle unter die Lupe und setzt Sie vor der Blattjagdsaison noch schnell ins Bild.

 

173 Bild Hfte 
Foto: www.ingimage.com

Für die älteren unter uns Jägern/innen ist es immer dasselbe Malheur. Zum Aufgang der Bockjagd wollen wir eine Hochsitzleiter erklimmen und dann passiert es: Die Hüfte streikt. Viel zu spät im Leben - nach immer deutlicherem Leiden - entschließt man sich zu einer Operation. Die ist garnicht so schlimm, wenn man qualifizierte Ärzte und Therapeuten aufsucht. In dem Orthopädischen Centrum München heute operiert, übermorgen schon in der Rehabilitationsklinik im Alpenpark in Bad Wiessee am Tegernsee. Beides muss stimmen. Bei über 550 neuen Hüftgelenken pro Jahr ist dies kein Thema mehr. Der Erfolg ist geradezu garantiert und auch in der Reha am malerischen Tegernsee gelegen gelingt die Rehabilitation wie von selbst. Das Team der Therapeuten - aufeinander abgestimmt - merkt sofort, um mit der Jägersprache zu sprechen, wo der Hase läuft. Und so ist "weiß/blau Gott sei Dank" die nächste Jagdsaison auf den roten Bock ein wahres Vergnügen.

Lesen Sie dazu auch das Buch: "Patientenreport: Hüft-TEP", erschienen 2018 im Akademikerverlag Saarbrücken - ISBN978-620-2-21158-1.

172 Bild Schattensee
Foto: Verfasser

Wasserscheibenschießen

Beim jährlichen Schießen am Prebersee im Salzburgerland zielen die Schützen nicht direkt auf die Scheibe. Durch die weltweit einzigartige Wasserbeschaffenheit müssen sie um die Ecke denken. Es wird auf das Spiegelbild der Zielscheibe im Wasser geschossen. Ein exklusives Vergnügen, das Kaiser und Kanzler begeisterte. Auch am Schattensee im Nachbarland Steiermark in der Nähe von Krakau/Murau fröhnt man dieser feucht fröhlichen Unterhaltung. Angeblich geht diese Leidenschaft  auf eine Hirschjagd zurück, bei der ein Jäger, der keinen Geweihten frei hatte, auf dessen Spiegelbild im Wasser schoss und dabei den Hirsch erlegte.



Foto:DeWiSt

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat mit der „Bad Driburger Erklärung“ das Abschlusspapier des 9. Rotwildsymposiums veröffentlicht. Darin sind Rahmenbedingungen und einige jagdpraktische Empfehlungen für eine wirkungsvolle Rotwildreduktion unter Berücksichtigung des Tierschutzes formuliert. Nach Ansicht von Prof. Dr. Sven Herzog von der TU Dresden sind die hohen Rotwildbestände nicht nur das Ergebnis einer jahrelangen wildbiologischen Entwicklung,  auch den Jäger trifft Schuld (näheres können Sie lesen unter  www.deutsches-jagdportal.de/portal/index.php/aktuelles/7527-keinesfalls-zu-viel-rotwild-staat-jagt-falsch).

47 Bild Rotwild
Foto: DeWiSt.de

Die Deutsche Wildtier Stiftung veranstaltete vom 28. bis 30. Juni 2018 in Bad Driburg, Gräflicher Park Grand Resort ihr 9. Rotwildsymposium. Unter dem Motto "Wieviel ist zu viel?" diskutierten ca. 200 Teilnehmer aus Wissenschaft, Forst, Jagd und Grundbesitz wildbiologische Aspekte, die zu einer zu hohen Rotwilddichte geführt haben. Was ist da noch nachhaltige Jagd oder tierschutzgerechte Reduktion, wenn im Positionspapier Vorschläge enthalten sind wie die "Dublette auf Kalb und Tier an einem Augustmorgen"? Oder der "Schlüssel zur Reduktion: Der tierschutzgerechte Alttier-Abschuss". Im Gegensatz zur damaligen Tagung in Rostock 2014, als es um Jagdethik ging, sind dies die Themen unserer heutigen Zeit, die ein anderes Verständnis der Jagd widerspiegeln.

172 Bild Charivari 
Foto: Verfasser 

Bernd E. Ergert, ehemaliger Direktor des  Deutschen Jagd- und Fischereimuseums München stellt im Rablhaus, Weerberg Tirol seine Exponate zu "Trophäe und Aberglaube", jagdliche Heil- und Wundermittel aus. Jagdtrophäen waren auch Arzneimittel der Volksmedizin. Murmeltierfett ist heute noch bei Gelenksproblemen begehrt. Im Volksglauben waren jagdliche "Reliquien" wie z. B. Amulette Mittel, den "Bösen Blick" abzuwehren. Heute noch befestigen Menschen in südlichen Ländern getrocknete Fischflossen über den Eingangstüren zum Schutze vor Dämonen und Blitzschlag. Sind wir in der Moderne nicht auch abergläubig? Aberglaube ist ein verbreitetes Phänomen in allen Kulturen zu allen Zeiten. Bis heute haben z. B. bestimmte Zahlenkombinationen, Objekte wie die schwarze Katze für viele Menschen eine mystische Bedeutung. Die Sonderausstellung jagdliche Heil- und Wundermittel schlägt insofern eine Brücke zur Natur und zur Jagd; vor allem letztere hat die Kultur der Menschheit über Jahrhunderte entscheidend geprägt. Vielleicht bringt die Ausstellung auch dem urbanen Naturfreund die Jagd etwas näher.

170 Bild Murmeltier 
Foto: www.berchtesgadener-land.de

Der über die Grenzen Bayerns bekannte Verein "Wildes Bayern" widmet sich schwerpunktmäßig der Förderung des Tierschutzes, des Natur- und Umweltschutzes,  insbesondere auch dem verantwortungsvollen Umgang mit Wildtieren und deren Lebensräumen. Er hat sich zum Ziel gesetzt die Aufklärung der Bevölkerung, die Verbreitung von Publikationen, die Zusammenarbeit mit Behörden und Verbänden. Wesentliche aktuelle Themen sind z. B. der Muttertierschutz, u. a. bei Drückjagden, die Einhaltung des Verbotes der Nachtjagd, die realistische Aufnahme von Bestandszahlen für eine ordnungsgemäße Abschussplanung. Hierbei bedient er sich unorthodoxer Aufklärungsmittel, die nicht immer die Zustimmung und Billigung der Betroffenen finden, aber es sei ja schließlich die Zielsetzung, die Öffentlichkeit auf Missstände aufmerksam zu machen, betont die Wildbiologin Dr. Christine Miller, selbst Jägerin. 

Der Verein verfügt seit seiner Gründung vor vier Jahren über 286 Mitglieder. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit versucht er, verstärkt junge Mitglieder zu rekrutieren. Dieses Ziel wird u. a. begleitet durch aktuelle PR-Maßnahmen, die sich vergleichsweise auch in dem Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner "Auf der Jagd - wem gehört die Natur" niederschlagen. Er wurde in den vergangenen Wochen in mehr als 180 Kinos in Deutschland gezeigt. Insbesondere die urbane Bevölkerung ist angesprochen, wenn es um die Vermittlung von Natur und das Geschehen um die Jagd geht, aber auch gestandene Jäger finden in diesem Film Momente, die zum Nachdenken Anlass geben (siehe den Artikel vom 10. Mai 2018 auf dieser Website).

168 Bild Jagd als Erfllungsgehilfe
Foto: St. Hubertus, Heft 06/2018

Jagd ist Verantwortung, Jagd ist Freude. Mit diesem Motto der Kärntner Jägerschaft kann sich der Großteil der Jägerschaft zwar anfreunden, also Verantwortung zu übernehmen, die Freude an der Jagd scheint dabei aber zunehmend zu kurz zu kommen. Die Frühjahrstagung in Aigen hat sich schon mit der Frage befaßt, dass sich die Jagd zahlreichen Forderungen ausgesetzt sieht: Grundeigentümer, Naturnutzer und Jagdverbände, die Forderungen an die Jagd bilden eine bunte Palette. In seinem Beitrag "Jagd als Erfüllungsgehilfe" in der Juni/2018 Ausgabe von St. Hubertus geht Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer näher darauf ein, wie sehr sich die Jägerschaft auch dann als Erfüllungsgehilfe anbietet, wenn z.B. Arten reguliert werden sollen, die im Jagdrecht garnicht geregelt sind. Die Jagd kommt dadurch in Widerspruch zu wesentlichen Grundsätzen und in Erklärungsnot. Auf der Strecke bleibt die Freude an der Jagd, die vielfach mit Spaß verwechselt wird.

Bild 166 weibliches Rotwild
Foto: Joost van Uffelen/shutterstock

Geschlechterverhältnis bei Kälbern - kein Zufall beim Rotwild. Ein hoher Anteil an weiblichen Kälbern kurbelt in vielen Revieren Niederösterreichs den Zuwachs beim Rotwild zusätzlich an. Ursache sind hohe Bestände mit einem hohen Anteil an Jungwild und zu wenig 1er-Hirschen. In der Zeitschrift "Jagd in Tirol" gehen die Autoren Sebastian G. Vetter, PhD und Univ. Prof. Dr. Walter Arnold der Frage nach, wie man die kontinuierlich gestiegenen Rotwildstrecken in Österreich, aber auch in Deutschland und der Schweiz mit jagdlichen Maßnahmen eindämmen kann.

161 Bild Wildschwein Zielpunkt
Foto: Nachtsichtgerät-Bildrohre-PHOTONIS-XD4

Die Verwendung von Nachtsicht-Zielgeräten ist in allen österreichischen Bundesländern immer noch verboten. Allerdings wird zur reinen Beobachtung des Wildes fast überall Nachtsichttechnik erlaubt. Der Schritt zur Verwendung auf der Waffe ist also nicht weit. Erhöhte Abschüsse von Schwarzwild zur Reduzierung der Gefahr durch die afrikanische Schweinepest scheinen die Anwendung dieser Technik zunehmend zu rechtfertigen. Aber die Öffnung der Jagd  in den Nachtstunden beunruhigt die Wildlebensräume noch mehr und trifft auch jene Wildarten, die nicht bejagt werden, so der Wildbiologe Prof. Hackländer.


Foto: Rolfes DJV

Die zunehmende Ausbreitung des Wolfes in Deutschland führt im ländlichen Raum zu wachsenden Konflikten und stellt gleichzeitig die Haltung von Weidetieren grundsätzlich in Frage. Anlässlich der Umweltministerkonferenz vom 6. bis 8. Juni 2018 in Bremen legt daher ein breites Bündnis von 18 Verbänden des ländlichen Raums - das Aktionsbündnis Forum Natur und die Verbände der Weidetierhalter - einen gemeinsamen Aktionsplan Wolf vor. Gemeinsam fordern die Verbände von den Umweltministern von Bund und Ländern, dass der Schutz des Menschen eindeutig Priorität vor der Ausbreitung des Wolfes in Deutschland haben und die Weidetierhaltung flächendeckend möglich bleiben muss. Es sei nicht länger vertretbar, der Bevölkerung und den betroffenen Tierhaltern mit bewusst kleingerechneten Wolfsbeständen die realen Verhältnisse in Deutschland vorzuenthalten.

150 Bild Jger
Foto: K. Volkmar

Gibt es am 25. September ein negatives Ergebnis, wenn die Stimmberechtigten Zürcher über das Volksbegehren abstimmen, im Kanton die Jagd zukünftig durch staatliche Wildhüter ausüben zu lassen? Die Erinnerung an den jagdkritischen Kanton Genf wird wach, wo 1974 diese Art der staatlichen Regiejagd eingeführt wurde, ebenfalls aufgrund einer Volksinitiative. Dabei geht es nicht so sehr um die Abschaffung der Jagd, sondern man will den Jägern ans Leder. Das Bild vom Hobbyjäger macht die Runde, der schießwütig auftritt und den Naturnutzer nur als den aus dem Geländewagen schimpfenden Rüpel kennen. Diesen Privilegierten gilt es zu bekämpfen, der bislang jedenfalls in den 169 Zürcher Jagdrevieren mit einer Waffe herumspazieren kann. Können wirtschaftliche Aspekte die Initiative verhindern? Immerhin geht es um eine dreiviertel Million Schweizer Franken an Pachtverlust für den Kanton! Rechnet man den von den Jägern bislang für Schwarzwild bedingte Schäden erstatteteten Betrag von ca. 340.000 Franken hinzu, dürfte es auch um die Frage gehen, warum die Gemeinschaft diese Kosten demnächst tragen soll? Das Beispiel Genf lehrt uns aber, dass es ideologische Machtkämpfe sind, kostet die Umstellung den Genfer doch lediglich den Gegenwert einer Tasse Kaffee monatlich.