Foto: Deutsche Wildtier Stiftung
Auf Bewegungsjagden besteht ein großes Risiko, durch Erlegung von führenden Alttieren deren Kälber zu Waisen zu machen. Olaf Simon, Wildbiologe und geschäftsführender Mitarbeiter am Institut für Tierökologie in Hessen, beschreibt sinnvolle Verhaltensmaßnahmen in der Ausgabe Oktober 2022 von "Jagd in Bayern" auf S. 28 ff., um diese jagdlichen Fehler zu minimieren und dem Muttertierschutz damit weitgehend Rechnung zu tragen. In erster Linie ist es fatal, bei Erscheinen eines allein, also ohne Kalb ziehenden Alttieres, darauf zu schließen, ein nicht führendes Tier vor sich zu haben. Gerade bei Bewegungsjagden, wo durch Einsatz hochläufiger Hunde Tier und Kalb oftmals versprengt werden, heißt es, den Finger gerade zu lassen. Simon stellt drei wichtige Regeln auf: Kalb-Alttier-Dublettenabschuss bereits im August, auf Kälberabschuss (einschließlich der Alttiere) fokussierte Bewegungsjagden bis Ende November, hundelose Bewegungsjagden im Dezember, auf denen dann auch einzeln anwechselnde Alttiere geschossen werden können. Diese Maßnahmen können Kälberwaisen auf den Bewegungsjagden weitgehend verringern.
Lesen Sie dazu auch über das Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung: Deutsche Wildtier Stiftung | Online-Vortrag zum Risiko von Kälberwaisen auf Bewegungsjagden