Foto: Jagd in Bayern 12/2020

In der jüngsten Ausgabe von "Jagd in Bayern" Dezember 2020 S. 6 f. erläutert Landesjagdberater Gerhart Zwirglmaier, warum es unsere Hegeschauen braucht. Coronabedingt sind diese weitgehend für das laufende Jagdjahr abgesagt worden. Dennoch hat der Gesetzgeber eine Kontrollfunktion der Abschüsse als wesentlichen Bestandteil der Hegeschauen verbindlich vorgesehen. Allerdings ist die behördliche Über-wachung der Abschüsse im Sinne einer durch Abschussplan geregelten Bejagung nicht die einzige, wenn auch wesentliche Aufgabe der Hegeschauen. Der Verfasser weist auf das Bedürfnis einer zielgerichteten Information der Öffentlichkeit hin. Das bedeutet also mehr als nur eine Trophäenschau, wie dies vielfach geschieht. An mehreren Beispielen erläutert er, wie man der Allgemeinheit Zugang zur Jagd verschaffen und damit um Akzeptanz werben kann.

Goldschakal (Canis aureus)

Foto: Goldschakal (Canis aureus) Wikipedia

Markus Marschnig und Hubert Zeiler berichten über die Ausbreitung des Goldschakals, insbesondere in der Steiermark. In der neuesten Ausgabe Dezember 2020 von "Der Anblick" auf S. 12 ff. schildern sie, wie der Goldschakal von seinen Ursprungsgebieten am Schwarzen Meer und in Dalmatien aus sich in Österreich verbreitet hat, also keine invasive Art ist. Der Goldschakal unterliegt dem Schutz der FFH-Richtlinie Anhang V und hat daher denselben Schutzstatus wie etwa Gams- und Steinwild. Der Goldschakal wird in der Steiermark mittlerweile als jagdbare Wildart geführt, har aber noch keine Jagdzeit. Das Gutachten von Hubert Zeiler betreffend die Beurteilung jagdlicher Maßnahmen fließt in die Novelle der steierischen Jagdzeiten-Verordnung ein, in Oberösterreich und im Burgenland ist schon eine Jagdzeit vom 1. Oktober bis zum 15. März festgelegt. Damit wird dem Druck auf Beutetiere wie Rebhuhn und Hase, aber auch auf die Raufußhühner Rechnung getragen, deren Schwinden durch Lebensraumverlust und Prädatorendruck begründet ist.

Foto: Deutsche Wildtierstiftung

Das Tier des Jahres ist nach Mitteilung der Deutschen Wildtierstiftung der Fischotter, eine einst fast ausgerottete Marderart. Nicht alle erfreuen sich an seiner Anwesenheit, denn er frisst meist seine Lieblingsspeise Fisch! Diese Marderart lebt am Lande wie am Wasser und geht vorwiegend in der Dämmerung auf die Jagd. Natürliche Seen und Wasserläufe ist ihr Lebensraum. Lesen Sie mehr in dem aktuellen Newsletter Dezember 2020 der Deutschen Wildtierstiftung: https://archive.newsletter2go.com/?n2g=d9m6mw8z-o4a99o5v-ylt

 

Das Salzburger Modell wird von Hubert Zeiler in der Ausgabe November 2020 der Jagdzeitschrift "Der Anblick" auf S. 24 f. als eines der wichtigsten Instrumentarien zu einer zeitgemäßen Rotwild-bewirtschaftung beschrieben. Dabei spielt die Wildökologische Raumplanung des Forstbetriebes Pongau, dessen Leiter Hannes Üblagger von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) eine Betriebsfläche von ca. 50.000 ha verwaltet, eine wichtige Rolle. Geregelt wird über die Erfassung der Rotwildpopulation hinaus die Abschussplanung und Rotwildüberwinterung. Durch Zunahme und Bedeutung des Tourismus für das Land Salzburg, vor allem im Winter sind u. a. Wintergatter nötig geworden, die für eine ruhige und schadensfreie Überwinterung des Rotwildes garantieren.

16 Bild weisser GamsbockFoto: Jagd in Tirol, Ausgabe 11/2020 Titelseite

Einen weißen Gamsbock zu schießen, bedeutete früher Unglück, das innerhalb eines Jahres über den Schützen hereinbrechen würde. Zahlose Beispiele wären da anzuführen, so der einstige Thronfolger Franz Ferdinand, der sich nicht an den Rat seiner Jäger hielt und im Jahr darauf 1914 in Sarajevo Opfer eines Attentats wurde. Erfahrene alte Gebirgsjäger, die einst Könige und Kaiser auf Gamswild im Gebirge führten, prophezeiten deren Ende innerhalb eines Jahres und behielten oft genug recht, wenn sie vor dem Abschuß eines weißen Gamsbocks warnten. Lesen Sie mehr über den Mythos weiße Gams in dem Artikel von Siegfried Erker in der Ausgabe November 2020 von "Der Anblick" S. 58 f.

 

Bewegungsjagden, die der Reduzierung des Schalenwildes dienen, sind vom Versammlungsverbot ausgenommen.

Foto: Kauer DJV

In Nordrhein-Westfalen sind Drückjagden auf Schalenwild  von dem Versammlungsverbot nach Infektionsschutzgesetz ausgenommen, wie die Landesregierung bestätigt. Innerhalb von namentlich dokumentierten festen Gruppen von höchstens fünf Personen darf dabei auch der Mindestabstand notfalls unterschritten werden. Eine Teilnehmerbegrenzung gibt es nicht. Die Rückverfolgbarkeit muss sichergestellt werden. Bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Teilnehmern gilt auch im Freien grundsätzlich eine Maskenpflicht.

Foto: Sternath Verlag OHG

Nikolaus Alexander Fegert schildert seine Eindrücke von Natur und Jagd in den Bergen in seinen Fotografien (Bilder vom Jagen). Neben der Büchse führt er seine Kamera mit sich, wenn es zur Jagd geht. Ständiger Begleiter ist sein Deutsch-Langhaar, ein ruhiger Jagdgebrauchshund mit weißer Decke und schwarzen Tupfen. Nach seinem Verleger Sternath widmet sich der 2020 in Mallnitz erschienene Bildband "der ältesten Tätigigkeit des Menschen, der Jagd. Er erzählt von dunklen Wäldern, vernebelten Seen, ausgesetzten Pfaden und mystischen Abenteuern. Er zeigt den Jäger als Teil der Natur." Das Vorwort hat geschrieben sein Onkel, der ehemalige Direktor des Jagd- und Fischereimuseums München, Bernd E. Ergert.

 

Foto: El Cóndor Pasa Spektrum de

Der größte flugfähige Vogel mit einem Eigengewicht von bis zu 15 Kilogramm kann 5 Stunden in der Luft bleiben und dabei 170 Kilometer fliegen. Biologen vom Max-Planck-Institut in Radolfzell haben Sensoren an Jungvögeln angebracht und dabei festgestellt, dass Andenkondore sich an Berghängen von der aufsteigenden Warmluft tragen lassen. Eine Notlandung soll möglichst vermieden werden, da das abermalige Starten zu viel Energie verschlingt. Wie es ihm gelingt, aufsteigende Luftmassen von weitem zu erkennen, ist noch ungeklärt. Man vermutet, dass er Vogelschwärme beobachtet, die in der Thermik kreisen.

2019 09 Flugbild KormoranFoto: Verfasser

Der streng nach EU-Richtlinien geschützte Kormoran unterliegt nicht dem Jagdrecht. Anträge auf Abschussgenehmigungen erteilt die zuständige Landesbehörde nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes, z. B. auch bei der Gefährdung von Teichwirtschaften. Hier kann er erheblichen Schaden anrichten. In natürlichen Gewässern wird er zwar angetroffen, aber normalerweise nicht bejagt. In Anklam hat es 2005 eine Genehmigung gegeben, auf Veranlassung der Fischerei- und Teichwirtschaft wurden etwa 6000 Vögel erlegt, hierbei auch Äst- und Nestlinge, was zu einer Geldbuße von 3000 € führte und weit schlimmer zum Erlöschen einer ganzen Kolonie. Der von weitem unscheinbare, schwarze Vogel entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein metallisch-grün und messing- farbenes Subjekt, das grüne Auge weist ihn der Familie der Tölpel und Fregattvögel zu. Corvus marinus, also Meerrabe ist eine durchaus zutreffende Bezeichnung. Auffallend sind die zum Trocknen ausgebreiteten Schwingen, die sich bei seinen Tauchgängen voll Wasser saugen und so wenig Auftrieb verursachen.

145 Bild SteinbockFoto: Jagd in Tirol

Über die landesweite Steinwildzählung in Tirol im Jahr 2020 berichtet Martina Just und der Steinwildreferent Peter Stecher im Oktoberheft 2020 von "Jagd in Tirol" auf S. 10 ff. Dieses Monitoring findet schon zum 3. Mal in Tirol im Intervall von jeweils fünf Jahren statt. Die Zählungen werden in den sog. Kolonien, also ortsnah im Lebensraum des Wildes durchgeführt und finden je nachdem im Sommer oder im Frühjahr statt. Sie liefern aber kein genaues Bild, weil die Dunkelziffer des nicht erfassten Wildes relativ hoch ist. Insgesamt sind steigende Bestände seit der Wiederansiedlung in 1953 in Tirol zu verzeichnen. Landesweit spricht man von einem Mindestbestand von ca. 5.583 Stück. Aktuelle Forschungsergebnisse legen dar, dass eine Steinwildkolonie bei Erreichen der Lebensraumgrenze ca. 150 Stück in ausgeglichenen Alters- und Sozialstrukturen umfassen sollte, um als gesicherte Population zu gelten.

 

Medwin Publishers

Eine neuere Studie von Dr. Luca Corlatti, Universität Freiburg untersucht die Konkurrenz von Rot- und Gamswild. Im Nationalpark Stllfser Joch wurde mit Langzeitdaten wissenschaftlich nachgewiesen, dass Rotwild den Rückgang von Gamswild verursachen kann. Die Studie "long-term dynamics suggest interspecific competition" von Luca Corlatti, Anna Bonardi et. al. wurde 2019 im Journal of Zoology Vol. 309, S. 241-249 veröffentlicht.

15 Bild Rotwild GroarlFoto: Verfasser

Rotwild ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Längst besiedelt es nicht nur die für die Patentjagd bekannten Gebirgskantone. Nach einem Bericht von Hubert Zeiler in der Ausgabe Oktober 2020 von "Der Anblick" auf S. 28 ff. taucht es nun auch in den Revierkantonen auf. Doch überall scheint das Wild willkommen zu sein, wenn auch die jagdlichen Regeln von Kanton zu Kanton unterschiedlich sind. "Rotwildfreie Zonen", wie bei uns in Deutschland, sind jedenfalls für die Eidgenossen kein Thema. Der Leiter der Sektion Wildtier und Artenschutz im Bundesamt für Umwelt in Bern, Reinhard Schnidrig bringt es auf einen kurzen Nenner: "Wo Lebensraum, da Lebensrecht". Die Hirsche kommen im Winter sogar in die Tallagen, beispielsweise in das Rheintal zwischen Grabs und Vaduz, ein immerhin dicht besiedeltes Gebiet. Dieser Umstand ist allerdings geschichtlich bedingt, der Befreiungsdrang der Eidgenossen hat in den Gebieten mit romanischen Wurzeln dafür gesorgt, dass die Jagd nicht an Besitz von Grund und Boden gebunden ist, wie in den germanischen Gebieten. Sie ist lediglich beim Kanton hoheitlich geregelt.

Die Anpassungsfähigkeit des Rotwildes führt in vielen Revieren dazu, dass trotz steigender Bestände die Sichtbarkeit und damit die Bejagbarkeit aus vielerlei Gründen abgenommen haben. Eine Telemetriestudie des IWJ BOKU Wien an 20 Hirschen und Tieren in einem Gebirgsrevier des Salzburger Pinzgau's über 3 Jahre zeigt auf, wie sich für das Wild zunehmend eine "Landschaft der Furcht" ergibt, in der es sich tagsüber nicht sehen läßt. Gründe dafür sind die Lernfähigkeit von Rotwild sowie der nachgewiesene Einfluss der Jagd auf die Lebensraumnutzung. In der Ausgabe Oktober 2020 der Zeitschrift St. Hubertus wird auf S. 8 ff. von dem Team um Prof. Dr. Klaus Hackländer aufgezeigt, durch welche gezielten Jagdmethoden und -strategien wie Schwerpunktbejagung und Intervalljagden in Kombination mit Wildruhezonen das Wild wieder vermehrt bei Tageslicht in Anblick gebracht werden kann.

14 Bild Hacklaender De Wi St
Foto: Verfasser

Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer, Institutsvorstand für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien, wird zu Jahresbeginn in der renommierten Deutschen Wildtier Stiftung neue berufliche Herausforderungen annehmen und als Vorstand die Geschäfte der Stiftung führen. Um Synergien für die Universität für Bodenkultur Wien und die Deutsche Wildtier Stiftung zu entwickeln, wird Hackländer seine Professur an der BOKU aufrechterhalten und an der „Universität des Lebens“ in geringem Umfang in Forschung und Lehre weiterhin aktiv bleiben.


Foto: Wild und Hund 
Kommen Jagdgäste aus Corona-Risikogebieten, droht ein kurzfristiges „Hahn in Ruh“.
Foto: Beate Siebern

Der Beitrag von Peter Schmitt in der neuesten Ausgabe von Wild und Hund Oktober 2020 auf S. 15 ff. läßt Zweifel aufkommen, ob in Corona-Zeiten eine Gesellschaftsjagd sicher abgehalten werden kann. Trotz vielfacher Hinweise, wie man sich am Besten verhält, vor allem, was man unterlassen soll (z.B. dicht gedrängt ohne Maske und Abstand beim Stelldichein) stellt sich die Organisation einer Gesellschaftsjagd unter heutigen Bedingungen als äußerst schwierig dar (man sollte genau überlegen, ob nicht besser verzichtet wird....). Niemand scheint allerdings zu interessieren, ob unter diesen Umständen (z.B. keine Bläser, kein Streckelegen, keine Brüche, kein Schüsseltreiben) eine Gesellschaftsjagd noch Kultur hat, von Freude an der Jagd ganz zu schweigen. Es scheint dann wirklich nur noch um ASP und andere Schädlingsbekämpfung zu gehen. Wohl dem, der den Mut aufbringt, eine solche Einladung abzulehnen!

Moderne Telemetrietechnik ermöglicht u. a. , auch die Raumnutzung und Aktivität von Wildtieren "online" zu verfolgen. Wissenschaftler am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Universität Wien (FIWI) haben eine Sonde entwickelt, mit der auch physiologische Daten kontinuierlich gemessen werden können. Dabei wird dem narkotisierten Wildtier die Sonde in den Pansen eingebracht, die ihre Messwerte an einen Datenspeicher im Halsband weitergibt. Lesen Sie den Beitrag von Univ.-Prof. Dr. Walter Arnold in der Ausgabe August 2020 der Zeitschrift "Der Anblick" auf S. 12 ff.

222 Bild Haselhahn 2019 10 05

Foto: Jagd in Tirol

Jetzt im September ist jeder auf die Hirschbrunft gespannt. Aber auch der Haselhahn wird neben dem Röhren der Hirsche vernommen, nur eben in feineren Tönen. Der Autor Dr. Hubert Zeiler berichtet in der "Jagd in Tirol" Ausgabe September 2020 auf S. 10 ff. über das Spissen des Haselhahnes, also das Angehen des scheuen Federwilds mit dem Lockpfeifchen. Das Spissen im Herbst ist ein Teil des Revierverhaltens beim Haselwild. Für die kleinsten heimischen Waldhühner geht es darum, sich gute Winterlebensräume gegen die Konkurrenz zu sichern.

Foto: Roxtons

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Der 1985 gedrehte Monumentalfilm "Jenseits von Afrika" zeigt die Dänin Tania Blixen, so ihr Pseudonym, unter dem sie hier als Autorin bekannt ist, als begeisterte Löwenjägerin. Zu Zeit als Kolonie der englischen Krone zog es Blixen nach Kenia, wo sie mit ihrem Mann Baron von Blixen eine Kaffeefarm unterhielt, eine der größten von Kenia. Die benachbarten Völker der Massei bewunderten ihren Mut und ihren Erfolg auf der Löwenjagd und nannten sie "Lioness". Ihre Liebe zu Afrika gibt Blixen mit den Worten zum Ausdruck: "Kein zahmes Tier kann sich so vollkommen still verhalten wie ein wildes. Wir zivilisierten Völker haben diese Begabung eingebüßt und müssen uns von der Wildnis im Schweigen unterrichten lassen ..." Lesen Sie mehr in dem Beitrag von Beatrix Sternath in der Ausgabe 08/2020 der Zeitschrift DER ANBLICK auf S. 66 f. Hier ist auch auf die Ausstellung "Die Jagd ist weiblich: Diana und Aktäon" im Jagdmuseum Schloss Stainz in der Steiermark, Österreich (geöffnet bis 29. 11. 2020) hingewiesen.

Die Schweiz plant eine Gesetzesrevision, wonach in einer präventiven Bejagung von Wolfsrudeln die eigentliche Neuerung im Wolfsregime liegt. Damit die Wölfe die Scheu vor Menschen, Herden und auch den Siedlungen bewahren, dürfen die Kantone Wölfe aus einem Rudel erlegen, bevor Schaden entstanden ist. So sollen Konflikte zwischen Wolf und Mensch vermieden werden. Lesen Sie mehr zu den Vorraussetzungen im einzelnen in dem Beitrag von Dr. Clemens Jansen in der Ausgabe 08/2020 der Zeitschrift "DER ANBLICK" auf S. 42 ff.