Wild und Wald Alttier Kalb im Bestand

Foto: Altier-Kalb Versteck Richard Dom Deutsche Wildtier Stiftung

Eine Studie der Deutschen Wildtier Stiftung hat die Folgen der Freigabe einzeln erscheinender Altiere auf Drückjagden untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass etwa ein Drittel der erlegten Alttiere führend waren und somit Waisen hinterlassen haben. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher, auf den zur Zeit beginnenden Drückjagden auf Rotwild auf die Erlegung einzelner Alttiere generell zu verzichten und damit dem Muttertierschutz Rechnung zu tragen. Gleichzeitig plädiert sie für eine frühzeitige Spätsommerjagd auf Kahlwild, um durch korrekte Kalb-Alttier-Dubletten den Abschußplan erfüllen zu können.

2021 Die Elche vom Dachstein Anblick 11 2021
Foto: Archiv Kammerhof-Museum, Bad Aussee

Historisch ist die Bezeichnung "Elend" für Elch noch in überlieferten Flurbezeichnungen wie "Elendgrube" oder "Elendwald" enthalten. In seinem Beitrag über die Elche vom Dachstein in "Der Anblick" Ausgabe November 2021 S. 66 f. berichtet Markus Zeiler von Knochenfunden in sog. Schachthöhlen in den nördlichen Kalkalpen. Die Funde in Österreich stammen aus der letzten Eiszeit, die ältesten Nachweise bei Großweikerdorf im Weinviertel sind etwa 30.000 Jahre alt. Aus senkrecht abfallenden Schachthöhlen der nordalpinen Karstplateaus sind zahlreiche Skelette von Elchen geborgen worden, insbesondere aus dem östlichen Dachsteingebiet. Im Kammerhofmuseum in Bad Aussee hat Dr. Günter Graf eine paläntologische Sammlung aufgebaut und über Jahrzehnte die zahlreichen Höhlen dieser Region erforscht. Ebenfalls im Salzburger Naturkundemuseum "Haus der Natur" sowie im Heimatkundemuseum in Gröbming sind Überreste von kapitalen Schauflern zu besichtigen.

01_Bild_Nachtzielgeraet.jpg - 42.87 kbFoto: Verfasser

Selbstkritische Betrachtungen veranlassen Christian Willinger in der Oktoberausgabe von "Der AnblicK" 10/2021 auf S. 46 f., über diverse Hilfsmittel nachzudenken, die wir Jäger im Laufe der letzten Zeit uns angeeignet haben. Sind sie wirklich nötig? Kann man heute die Jagd nicht mehr mit traditionellen Waffen ausüben, sich eine Selbstbeschränkung auferlegen, die ein Naturerlebnis ohne militärische Technologien möglich macht? Hat diese Aufrüstung noch etwas mit Jagd zu tun? Diese Fragen setzen allerdings ein ethisches Bewußtsein voraus, das im Widerspruch steht zu dem Ansinnen, schnelle Beute zu machen mit jedem (Hilfs-) Mittel. Wärmebildkameras, Ballistiktürme, Leuchtpunktabsehen, Schalldämpfer, Nachtsichttechnik spiegeln ein Konsumverhalten wider, das in Begriffen wie der Wildbewirtschaftung oder dem Wildtiermanagement gipfelt. Wer mit derart technischen Raffinessen ausgerüstet ins Revier zieht, kommt vor lauter "Beherrschungswahn" der Technik unter Umständen nicht zu Schuss.

Praxis-Agrar - BLE::Paludikultur: Landwirtschaft trifft KlimaschutzFoto: Praxis Agrar - BLE: Paludikultur:
Landwirtschaft trifft Klimaschutz 

Hinter dem Begriff verbirgt sich die Wiedervernässung der Moore, so zum Beispiel bei Neukalen an der Mecklenburgischen Seenplatte. Auf ca. 10 ha wiedervernässter Fläche werden Rohrkolben angebaut. Die energetische Verwertung von Biomasse aus nasser Landwirtschaft ist Forschungsgebiet der Wissenschaftler der Universität Greifswald, die im Umland auf ausgedehnte Moorflächen zurückgreifen können. Dr. Volker Pesch beschreibt dieses Naturschutzgroßprojekt in der Ausgabe 01/2021 des Magazins "Halali" auf S. 114 f. Er schildert auch die Befürchtung von Jagdrevierinhabern, dass Reh-, Rot- und Damwild auf den vernässten Flächen keine Einstände mehr findet und in benachbarte geeignetere Habitate abwandert. Diese Prognose erscheint den Wissenschaftlern um den "Moorpabst" Michael Succow des Institutes für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald als nicht seriös, wenn man den unveränderten, von Menschenhand nicht beeinflussten Lebensraum sich vor Augen hält: Auenlandschaften und Brackwasserflächen waren seitjeher geeignete Habitate für das Schalenwild. Lesen Sie mehr unter: HALALI_Inhalt_1-2021.pdf (halali-magazin.de)

 

2021 Fischerei TegernseeFoto: Verfasser - Fischerei Tegernsee

Flora Engel heißt die Fischerin vom Tegernsee, die Gabriele Metz für das Magazin "Halali" in seiner Ausgabe November-Januar 2021/2022 auf S. 124 f. als Auszubildende im dritten Lehrjahr in der Fischerei Tegernsee vorstellt. Die gebürtige Hamburgerin hat nach dem Abitur das Handwerk als Fischerin begeistert und ist für den Job schon früh morgens auf den Beinen. Renken, Seeforellen, Seesaiblinge sind die hauptsächlichen Arten, die in Kiemennetzen aus dem kristallklaren Wasser gefangen werden. Im Fischbruthaus zieht die Fischerei Tegernsee jährlich 1,5 Millionen Renken und mehr als 100000 Seeforellen und Saiblinge heran und setzt sie als Nachzucht im See aus. Auch die Veredlung des Fangs, also zum Beispiel das Räuchern über Buchenholz, gehört zu den Aufgaben.

Foto: Deutsch-finnische Gesellschaft Schleswig-Hollstein 

Bloß nicht den Stand verlassen, heist es bei der Brackenjagd! Urho Mattila schildert in der Oktober-Ausgabe von "Der Anblick" 10/2021 auf S. 94 f., wie die finnische Brackenjagd auf den Schneehasen abläuft. Neben der Elchjagd ist die Brackade der finnische Klassiker, die Jagdzeit beginnt im September und endet im Februar. Mit GPS ausgerüstet arbeitet der Jagdhund die Fährte aus und signalisiert dem wartenden Jäger durch Spurlaut den anwechselnden Hasen, der in großem Bogen - aus der Sasse gestossen - zu seinem Ausgangspunkt wieder zurückkehrt. In Finnland gibt es eine eigene Brackenart, deren Ursprünge auf die Zeit um 1800 zurückgehen. Die Rasse hat sich aus skandinavischen, deutschen, schweizerischen und englischen Laufhunden entwickelt. Die Hunde sind zwischen 52 und 60 cm hoch, dreifarbig schwarz-weiß-rotbraun gefärbt. Ihr Jagdtrieb ist sehr ausgeprägt.

2021 Bild 180 Gams TirolFoto: Jagd in Tirol 10/2021

Wo die Spassgesellschaft einfällt, bleibt wenig Platz für das Gamswild und die anderen Geschöpfe, schreibt Martin Merker in der Oktober-Ausgabe von "Jagd in Tirol" 10/2021 auf S. 10 f. Ursache für den größten Arealverlust ist die Umwandlung des alpinen Lebensraums in einen gigantischen Rummelplatz für die Massen aus den Ballungszentren. Mit dem sommerlichen Temperaturanstieg durch den Klimawandel gewinnen die Alpen zusätzlich an Attraktivität und locken die Freizeitnomaden an, denen es "an den Gestaden Griechenlands den Popo versengt". Auch im Winter weitet sich der Extremsport weiter aus, dem das Wild dann weichen muss.

Foto: Nesingwary

Neben dem roten Irish Setter ist der Irish Red and White Setter seltener anzutreffen, aber der ältere der beiden Rassen. Dr. Gabriele Lehari schildert in der Ausgabe 10/2021 von "Österreichs Weidwerk" auf S. 50 f., wie diese Rasse schon vermutlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts gezüchtet wurde. Angeblich soll sie aus Pointern und Spaniels hervorgegangen sein. Das Einsatzgebiet ist rein jagdlich, im Gegensatz zu seinem roten Verwandten, der auch als reiner Familien- und Haushund gehalten wird. Der Red and White Setter ist ein Jagdgebrauchshund für die Arbeit vor dem Schuss, seine Stärke liegt im Feld auf der Hühnersuche. Im Gegensatz zum Pointer liegt aber vor, daher "Setter". Er harrt in einiger Entfernung vor den Hühnern, im Mittelalter hat man dann ein Netz über Hund und Hühner geworfen, das sog. Tyrassieren. Daher kommt auch die Bezeichnung Hühnerhund, er spürt mit hoher Nase und ist nicht spurlaut, sondern ruhig. Das macht ihn hierzulande nicht zu einem Vollgebrauchshund, in seiner Heimat Irland und England hat man andere Spezialisten dafür.

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Dorotheum

Barocke Gamsköpfe mit einer Rübe im Äser geben Rätsel auf. Bekannt sind solche Darstellungen bei Hirschköpfen etwa im Jagdmuseum Schloss Stainz, da die Rübe einen Hinweis z. B. auf einen erlegten Gatterhirsch geben kann. Diese Möglichkeit scheidet beim Gamsbock aus. Es könnte aber auch die Rübe als Lebenskraut gemeint sein, die einem verletzten Stück Wild zur Heilung dienen soll. Armin Deutz ist dieser Frage in der Oktoberausgabe von "Der Anblick" 10/2021 auf S. 65 nachgegangen und bittet um Mithilfe bei der Aufklärung.

Foto: Veronika Grünschachner-Berger

Dr. Veronika Grünschachner-Berger berichtet in der September-Ausgabe von "Der Anblick" auf S. 12 f. von dem kleinsten Waldhuhn, das in der Zeit der Hirschbrunft ebenso balzt und deshalb von vielen Jägern nicht wahrgenommen wird. Die Steiermark zählte bis ins ausgehende 18. Jahrhundert zu den haselhuhnreichsten Ländern. Heute schwanken die Bestände stark, mit den großen Windwürfen wie Kyrill war die Aufarbeitung durch die industrieelle Forstwirtschaft Ursache für den Lebensraumverlust. Moorige, verwachsene Standorte mit Erlen und anderem Laubholz sind ideal und für den Menschen unattraktiv. Freizeit und Tourismus finden dort als direkte Störwirkung nicht statt. 

2021 10 04 ParforcejagdIllustration: Sammlung des Königlichen Schlossmuseums Gödöllö

Der neue Chefredakteur der Zeitschrift "Jagd in Bayern" Markus Deutsch berichtet im Heft 10/2021 auf S. 38 f. von der jagenden Königin der Herzen. Gemeint ist die Wittelsbacherin Sissi, Gemahlin von Kaiser Franz Joseph, die zu ihrer Hochzeit von den Ungarn 1857 den Besitz Gödöllö bei Budapest geschenkt bekam. Das ursprünglich schlechte Verhältnis zu den Magyaren schlug in Bewunderung der reiterlichen Künste ihrer Königin um, die auf den Parforcejagden rund um Gödöllö Hirschen, Füchsen und Hasen nachstellte. Auch im vereinten Königreich nimmt Sissi an Parforcejagden teil. Diese gelten als besonders schwierig, weil das Gelände und die Hindernisse wie die hohen englischen Gatter, Zäune und Natur-Hecken den Reitern und Pferden alles abverlangte.

P7109077 2Foto: Verfasser 07/2021

Die gefleckte alpenländische Smaragdlibelle schillert im Sonnenlicht grün metallisch und zeigt gelbliche Flecken am Hinterleib. Sie gehört zu den "fliegenden Juwelen", die jagdlich nicht immer beachtet werden. Zuckmücken, einer der Lieblingsbeuten von Salmoniden wie der Renke, stehen auch auf dem Speiseplan von Libellen. Wie sie ihre Beute in akrobatischen Flug-Manövern erreichen, läßt sich in den frühen Morgenstunden beim Fischen gut beobachten. Großlibellen wie diese legen ihre Eier versteckt auf Wasserpflanzen im Schilf ab, bei der Paarung zeigen sie ein herzförmiges Rad, das in der Tierwelt einzigartig ist. Die Männchen beanspruchen eigene Reviere und verteidigen diese gegen Artgenossen. Von exponiert stehenden Schilfhalmen aus starten sie ihre Jagdflüge, auch Attacken gegen Eindringlinge fliegen sie von dort aus. Die Larven von Großlibellen haben einen zigarrenförmigen Körperbau, aus dem sie nach zweijähriger Entwicklung schlüpfen (unten).

2021 Larve Smaragdlibelle

Foto: Verfasser 07/2021

 

 2021 Murmel Halali
Foto: Halali, Ausgabe August - Oktober 2021 

Dr. Johanna Maria Arnold beschreibt in der Ausgabe August-Oktober 2021 der Jagd-Zeitschrift Halali auf Seite 14 f. das beliebte Symbol der Alpen: Marmota marmota heißt es lateinisch, im Alpenraum nennt man es Mankei, vom althochdeutschen mus montis, Maus des Berges hergeleitet. Nach dem Biber ist es die zweitgrößte Nagetierart, ein Relikt aus der Eiszeit. An kaltes Klima angepasst versucht es in der kurzen Vegetationsphase sich genügend Fettreserven für den energieraubenden Winterschlaf anzufressen. Im Bau senken die Murmel während des Winters ihre Körpertemperatur ab und wärmen sich gegenseitig. Kurze Aufwachphasen verhindern, dass sie erfrieren. Sind noch weitere Jungtiere aus vorherigen Würfen im Bau, verrringert sich dieses Risiko. Die Jagdzeit in der Schweiz beginnt erst ab 1. September, also ein Monat später als etwa in Österreich. Mit dem Murmeltierfett lassen sich rheumatische Beschwerden lindern, es enthält Cortison. Die Jagd selbst verlangt dem Jäger einiges an körperlicher Anstrengung und aber auch Geduld ab, wenn er den Lebensraum hoch in alpinem Gelände aufsucht und auf eine passende Gelegenheit der Erlegung in der Nähe des Baues wartet. Pfiffe der Wächter warnen die Erdhörnchen und machen so die Jagd oft zunichte.

 

Waldrapp Copyright (c) 2019 Barbara Ash/Shutterstock

Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung

Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat vor, mehrere junge Waldrappküken mit solarbetriebenen Sendern auf ihrem Flug ins Winterquartier auszustatten. Im Herbst sollen die Flugrouten in die Toskana nachverfolgt und die dabei auftretenden Gefahren aufgezeichnet werden. Stromleitungen und illegale Abschüsse werden den Vögeln auf ihrem Flug von Burghausen in Bayern immer wieder zum Verhängnis. Seit Jahren bemüht sich ein Forscherteam um die Erhaltung dieser seltenen und bedrohten Vögel. Für die Stiftung übergab Prof. Klaus Hackländer die GPS-Sender. An verschiedenen Standorten in Europa, auch in Deutschland ist die Wiederansiedlung der vor 400 Jahren ausgerotteten Vogelart erfolgreich verlaufen.

Wachtel

Foto: Ralph Martin NABU

Markus Zeiler berichtet in der neuesten Ausgabe von "Der Anblick" 08/2021 auf S. 16 von längst vergessenen Zwerghühnern, die in ländlichen Strukturen seinerzeit weit verbreitet waren: Die Wachtel. Ihr dreisilbiger Balzgesang im Mai und Juni ist die ganze Nacht zu hören: "Pick per-wick", der sogenannte Wachtelschlag. Im vorindustrialisierten Europa waren Wachteln weit verbreitet, noch heute werden sie bei ihrem Vogel-Zug nach der Überquerung des Mittelmeers massenhaft gefangen, wenn sie Nordafrikas Küsten erreichen. Völlig unbedenklich ist aber der Verzehr dieser Delikatesse nicht, da die Vögel sich auch von Pflanzen ernähren, die Giftstoffe enthalten. Was für die Vögel unschädlich ist, kann für den Menschen zu "Coturnismus" (nach dem lat. Namen coturnix coturnix) führen, einer Vergiftungserscheinung, deren Ursprung noch zu klären ist.

Barbet | Société Centrale Canine

Foto: Société central canine 

Der charmante Franzose im Lockenlook, so titelt das Magazin Halali in seiner neuesten Ausgabe August 2021 auf S. 118 f. Angelika Glock beschreibt den Barbet, einen vielseitigen und apportierfreudigen Wasserhund mit gelocktem Fell. In der Hunderassen-Klassifikation des FCI wird er in der Gruppe 8 (Apportierhunde-Stöberhunde-Wasserhunde), Sektion 3, genannt. Er gilt als einer der ältesten europäischen Wasserhunde, maurische Eroberer sollen ihn im 7. Jahrhundert aus Nordafrika mit nach Spanien gebracht haben. Bei der Landbevölkerung Frankreichs bewachte er Haus und Hof, arbeitete als Hütehund und auf der Jagd. Auch französische Könige wie Heinrich IV. und Ludwig XV. jagten mit Barbets. Napoleon soll ihn "Mustache" genannt haben wegen seines Kinnbarts. Sein wolliges Haar schützt ihn vor Kälte, auch im eiskalten Wasser fühlt er sich wohl. Der Barbet hat es sogar in den französischen Sprachgebrauch gebracht: Wenn jemand sehr schmutzig ist, sagt man: "Vous êtes crotté comme un Barbet".

 

Unser Gamswild Teil 2 - Publikationen zur Jagdkunde | Jagdmuseum und  Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz

Foto: Joanneum Schloss Stainz

Aus den Ostalpen ist das gelegentliche Auftreten von Kohlgämsen bekannt. Hubert Zeiler berichtet in der Ausgabe 07/2021 der Zeitschrift Der Anblick auf S.6 f. über die genetisch verankerte Farbvariante, eine sogenannte melanistische Mutante. Kohlgams haben weder Zügel noch helle Überaugenflecken, die Innenseite der Ohrmuscheln sind wie die Stirn hell gefärbt. Vorkommen zwischen Schladminger und Rottenmanner Tauern sind schon länger bekannt, Kohlgams kommen auch bis Großarl im Westen vor. Kohlgeißen können durchaus normal gefärbte Kitze setzen als auch melanistisch dunkle. Die dunkle Färbung dient dem Schutz vor UV-Strahlen. Die Ergebnisse einer italienischen Studie von Luca Corlatti zeigen, dass der Kontrast der Gesichtszeichnung bei schwächeren Stücken geringer ausfällt. Auch bei Rehwild sind schwarze Stücke bekannt, insbesonder in Niedersachsen. Melanismus tritt jedenfalls häufiger als Albinismus auf. Die übliche Fellfarbe, agouti, also wildfarben leitet sich von südamerikanischen Nagetieren ab. Die Fellfarbe baut auf Pigmenten auf, sie sind besonders beim Gamswild gut zu beobachten. Mittelalte Gams sind meist intensiv gefärbt, ältere verlieren an Intensität, pigmentlose Haare wirken eher grau.

Foto: Thomas Friedrich, BOKU

Thomas Friedrich ist als Fischökologe am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur Wien tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen einerseits bei der fischökologischen Beurteilung mit besonderem Fokus auf Potamalgewässer, andererseits bei Bemühungen zum Schutz und der Wiederherstellung intakter Störbestände im Donauraum. 

Der Fund einer neuen Fischart in Bruck an der Mur (Steiermark) gilt als Sensation. Im Rahmen der Befischung durch das Institut für Hydrobiologie  an der Universität für Bodenkultur Wien wurde festgestellt, dass diese Gründlingsart in Europa bislang unbekannt war. Neun Exemplare wurden am Institut für Zoologie der Karl-Franzens-Universität Graz untersucht. Die genetischen Merkmale deuten darauf hin, dass diese Generation seit mehreren Millionen Jahren von ihren Artverwandten getrennt lebt. Sie bewohnt stark überströmte Schotterbänke und lebt in Gesellschaft juveniler Stadien der Äsche. Neben der bedeutenden Population des Huchens gibt es also an der Mur noch eine weitere, für die dieses Flüßchen von immenser Bedeutung ist.

 

"Herr Meier und die dicken Hirsche" lautet ein Beitrag von Bertram Graf von Quadt in der Jagd-Zeitschift Halali von Juli 2021 auf S. 54 f. Gemeint ist Reichsjägermeister Hermann Göring, der sich fortan Meier nennen wollte, wenn Bomber über Berlin zu sehen wären: Die Franzosen ließen am 8. Juni 1940 die ersten Bomben fallen. Herr Meier wird auch von Andreas Gautschi beschrieben in dem Buch "Der Reichsjägermeister, Fakten und Legenden um Hermann Göring", erschienen im Nimrod-Verlag, 1999. Göring sammelte neben Kunst auch Reviere, sie waren ihm und seinen Gästen vorbehalten. Die Schorfheide und die Rominter Heide sind die Bekanntesten, daneben düfte der Saupark Springe wohl das Revier gewesen sein, in dem die Abartigkeit seines Besitzers so richtig zum Ausdruck kam: Waren zu wenig Sauen auf der Strecke, so ließen die zuständigen Förster beim nächsten Mal vor einer Drückjagd ihres Herrn Sauen erlegen, die dem Reichsjägermeister dann gut verblendet vor seinen Stand verteilt wurden, um die Jagdstrecke standesgemäß aufzuhübschen. Mit Hirschen ging Göring allerdings noch skrupeloser um: Mitten in der Schonzeit erlegte er am 9. Februar 1936 einen seiner bekanntesten Hirsche, "Raufbold", 20 Enden, 8 kg Geweihgewicht. Bei der Internationalen Jagdausstellung in Berlin machte er sich keine Mühe, das Datum zu vertuschen, es prangte gut leserlich mit Görings Initialen auf dem Schild. Eine Bronzeskulptur von  Raufbold ziert heute den Tiergarten in Berlin.

Wölfe rissen im Pinzgau Dutzende Schafe

Bild: APA/AFP/dpa/SWEN PFORTNER

OÖ-Nachrichten 8. Juni 2021: Auf einer Alm in Rauris wurden rund 20 getötete Schafe entdeckt, auf einer Alm im Stubachtal (Uttendorf) sollen es acht bis zehn Schafe sein, und in Mittersill wurde ein totes Schaf im Bereich eines Hofes und ein weiteres auf einer Alm gefunden, berichtete der Salzburger Wolfsbeauftragte Hubert Stock am Montag.Noch fehlt bei allen Rissen eine Bestätigung, dass ein Wolf zugeschlagen hat, in Rauris und Mittersill ließen die Sichtungen aber darauf schließen, sagte Stock. In Uttendorf müssen die toten Tiere erst begutachtet werden. DNA-Nachweise sollen Klarheit schaffen, die Auswertung der Proben werde aber wohl noch ein bis zwei Wochen dauern.Die große Zahl an getöteten Nutztieren etwa in Rauris lässt laut dem Experten keine Rückschlüsse auf die Anzahl der Wölfe zu. Der Jagdtrieb des Tieres bedeute, dass es zubeiße, solange sich etwas bewege. Und gerade Schafe würden in Panik herumlaufen. "Das Problem ist, dass der Wolf nicht ein Tier erlegt und frisst, sondern weiter tötet, so lange sich etwas bewegt."