2021 Steinbock Kitz

Dr. Ernst Partl berichtet über das Steinwildprojekt in der terra raetica. Das Pitztal und das Kaunertal weisen die gößten Steinwildpopulationen Österreichs aus. In der Ausgabe 11/2021 der Zeitschrift "Jagd in Tirol" wird auf S. 10 f. das Projekt vorgestellt und über die erfolgte Wiederansiedlung in Tirol im Rahmen einer 2019 erfolgten Zählung Aufschluß gegeben. In der Region leben derzeit über 1660 Stück Steinwild, die allerdings alle von dem Grundstein der Kolonie in San Paradiso abstammen. Damals konnten Reste einer bis auf dreißig Steinböcke übrig gebliebenen Population durch strenge Maßnahmen erhalten bleiben. Der selbst leidenschaftliche Steinbockjäger König Emanuelle II. verhängte ein Jagdverbot unter Geld- und Gefängnisstrafe.

2021 Buch WillingerFoto: Jagd in Tirol 11/2021 

Dr. Christian Carl Willinger versucht eine allgemeinverständliche Einführung in die Jagdtheorie. Sein gleichnamiges Buch wird in der November-Ausgabe der Zeitschrift "Jagd in Tirol" 11/2021 auf S. 24 vom Autor besprochen. Er greift zurück auf die erste wissenschaftliche Jagdtheorie von Prof. Dr. Paul Müller und Dr. Günter Kühnle, die jetzt so von Willinger dargeboten werden soll, dass sie jeder versteht. Unter anderem behandelt er das Recht zu jagen: Es sei ein Persönlichkeitsrecht. Eine Variante eines universellen kulturellen Elementartriebes, in dem das Recht auf Selbstverwirklichung als Grundrecht zum Ausdruck komme. Allerdings müsse es im Hinblick auf Eigentums- und Nutzungsrechte im forst- und landwirtschaftlichen, aber auch im touristischen Bereich einer Interessenabwägung unterworfen werden. Das gelte insbesondere für Interessenkonflikte, die ideologisch motiviert seien, wie so oft im Bereich der Jagd: Toleranz sei geboten, aus Respekt vor anderen Personen und deren Lebensformen.

 

Als Nachfolger für den scheidenden Landesobmann Dr. Harald Kilias wählte die Landesgruppe Deutschland den Akademischen Jagdwirt Jörg Richter aus dem Landkreis Ostallgäu. Er ist seit 1994 Jäger und Jagdhornbläser der Kreisgruppe Schwabmünchen. Der Orden "Der Silberne Bruch" wurde vor mehr als 60 Jahren als überregionale Vereinigung gegründet und zählt mehr als 400 Ordensbrüder in Deutschland, Frankreich, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Er fördert das waidgerechte Jagen und engagiert sich für den Schutz und nachhaltige Nutzung von Wald, Flur und Wild.

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Foto: Verfasser

Das Landratsamt Miesbach hat für Birk- und Auerhuhn bestimmte Gebiete des Spitzingsees und der Rotwand unter Schutz gestellt, die im Bereich von stark begangenen Touristenpfaden liegen. Über 300 ha Lebensraum sollen damit für 6 Monate eines jeden Jahres bis auf weiteres vom Betreten und Befahren ausgenommen werden. Gebietsbetreuer des Landkreises sorgen dafür, dass die Verordung eingehalten wird, sie können bis zu 5.000 € Geldbuße verhängen. Ausnahmen bestehen für Forst- und Almpersonal sowie die Jagd.

Wild und Wald Alttier Kalb im Bestand

Foto: Altier-Kalb Versteck Richard Dom Deutsche Wildtier Stiftung

Eine Studie der Deutschen Wildtier Stiftung hat die Folgen der Freigabe einzeln erscheinender Altiere auf Drückjagden untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass etwa ein Drittel der erlegten Alttiere führend waren und somit Waisen hinterlassen haben. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher, auf den zur Zeit beginnenden Drückjagden auf Rotwild auf die Erlegung einzelner Alttiere generell zu verzichten und damit dem Muttertierschutz Rechnung zu tragen. Gleichzeitig plädiert sie für eine frühzeitige Spätsommerjagd auf Kahlwild, um durch korrekte Kalb-Alttier-Dubletten den Abschußplan erfüllen zu können.

2021 Die Elche vom Dachstein Anblick 11 2021
Foto: Archiv Kammerhof-Museum, Bad Aussee

Historisch ist die Bezeichnung "Elend" für Elch noch in überlieferten Flurbezeichnungen wie "Elendgrube" oder "Elendwald" enthalten. In seinem Beitrag über die Elche vom Dachstein in "Der Anblick" Ausgabe November 2021 S. 66 f. berichtet Markus Zeiler von Knochenfunden in sog. Schachthöhlen in den nördlichen Kalkalpen. Die Funde in Österreich stammen aus der letzten Eiszeit, die ältesten Nachweise bei Großweikerdorf im Weinviertel sind etwa 30.000 Jahre alt. Aus senkrecht abfallenden Schachthöhlen der nordalpinen Karstplateaus sind zahlreiche Skelette von Elchen geborgen worden, insbesondere aus dem östlichen Dachsteingebiet. Im Kammerhofmuseum in Bad Aussee hat Dr. Günter Graf eine paläntologische Sammlung aufgebaut und über Jahrzehnte die zahlreichen Höhlen dieser Region erforscht. Ebenfalls im Salzburger Naturkundemuseum "Haus der Natur" sowie im Heimatkundemuseum in Gröbming sind Überreste von kapitalen Schauflern zu besichtigen.

01_Bild_Nachtzielgeraet.jpg - 42.87 kbFoto: Verfasser

Selbstkritische Betrachtungen veranlassen Christian Willinger in der Oktoberausgabe von "Der AnblicK" 10/2021 auf S. 46 f., über diverse Hilfsmittel nachzudenken, die wir Jäger im Laufe der letzten Zeit uns angeeignet haben. Sind sie wirklich nötig? Kann man heute die Jagd nicht mehr mit traditionellen Waffen ausüben, sich eine Selbstbeschränkung auferlegen, die ein Naturerlebnis ohne militärische Technologien möglich macht? Hat diese Aufrüstung noch etwas mit Jagd zu tun? Diese Fragen setzen allerdings ein ethisches Bewußtsein voraus, das im Widerspruch steht zu dem Ansinnen, schnelle Beute zu machen mit jedem (Hilfs-) Mittel. Wärmebildkameras, Ballistiktürme, Leuchtpunktabsehen, Schalldämpfer, Nachtsichttechnik spiegeln ein Konsumverhalten wider, das in Begriffen wie der Wildbewirtschaftung oder dem Wildtiermanagement gipfelt. Wer mit derart technischen Raffinessen ausgerüstet ins Revier zieht, kommt vor lauter "Beherrschungswahn" der Technik unter Umständen nicht zu Schuss.

Praxis-Agrar - BLE::Paludikultur: Landwirtschaft trifft KlimaschutzFoto: Praxis Agrar - BLE: Paludikultur:
Landwirtschaft trifft Klimaschutz 

Hinter dem Begriff verbirgt sich die Wiedervernässung der Moore, so zum Beispiel bei Neukalen an der Mecklenburgischen Seenplatte. Auf ca. 10 ha wiedervernässter Fläche werden Rohrkolben angebaut. Die energetische Verwertung von Biomasse aus nasser Landwirtschaft ist Forschungsgebiet der Wissenschaftler der Universität Greifswald, die im Umland auf ausgedehnte Moorflächen zurückgreifen können. Dr. Volker Pesch beschreibt dieses Naturschutzgroßprojekt in der Ausgabe 01/2021 des Magazins "Halali" auf S. 114 f. Er schildert auch die Befürchtung von Jagdrevierinhabern, dass Reh-, Rot- und Damwild auf den vernässten Flächen keine Einstände mehr findet und in benachbarte geeignetere Habitate abwandert. Diese Prognose erscheint den Wissenschaftlern um den "Moorpabst" Michael Succow des Institutes für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald als nicht seriös, wenn man den unveränderten, von Menschenhand nicht beeinflussten Lebensraum sich vor Augen hält: Auenlandschaften und Brackwasserflächen waren seitjeher geeignete Habitate für das Schalenwild. Lesen Sie mehr unter: HALALI_Inhalt_1-2021.pdf (halali-magazin.de)

 

2021 Fischerei TegernseeFoto: Verfasser - Fischerei Tegernsee

Flora Engel heißt die Fischerin vom Tegernsee, die Gabriele Metz für das Magazin "Halali" in seiner Ausgabe November-Januar 2021/2022 auf S. 124 f. als Auszubildende im dritten Lehrjahr in der Fischerei Tegernsee vorstellt. Die gebürtige Hamburgerin hat nach dem Abitur das Handwerk als Fischerin begeistert und ist für den Job schon früh morgens auf den Beinen. Renken, Seeforellen, Seesaiblinge sind die hauptsächlichen Arten, die in Kiemennetzen aus dem kristallklaren Wasser gefangen werden. Im Fischbruthaus zieht die Fischerei Tegernsee jährlich 1,5 Millionen Renken und mehr als 100000 Seeforellen und Saiblinge heran und setzt sie als Nachzucht im See aus. Auch die Veredlung des Fangs, also zum Beispiel das Räuchern über Buchenholz, gehört zu den Aufgaben.

Foto: Deutsch-finnische Gesellschaft Schleswig-Hollstein 

Bloß nicht den Stand verlassen, heist es bei der Brackenjagd! Urho Mattila schildert in der Oktober-Ausgabe von "Der Anblick" 10/2021 auf S. 94 f., wie die finnische Brackenjagd auf den Schneehasen abläuft. Neben der Elchjagd ist die Brackade der finnische Klassiker, die Jagdzeit beginnt im September und endet im Februar. Mit GPS ausgerüstet arbeitet der Jagdhund die Fährte aus und signalisiert dem wartenden Jäger durch Spurlaut den anwechselnden Hasen, der in großem Bogen - aus der Sasse gestossen - zu seinem Ausgangspunkt wieder zurückkehrt. In Finnland gibt es eine eigene Brackenart, deren Ursprünge auf die Zeit um 1800 zurückgehen. Die Rasse hat sich aus skandinavischen, deutschen, schweizerischen und englischen Laufhunden entwickelt. Die Hunde sind zwischen 52 und 60 cm hoch, dreifarbig schwarz-weiß-rotbraun gefärbt. Ihr Jagdtrieb ist sehr ausgeprägt.

2021 Bild 180 Gams TirolFoto: Jagd in Tirol 10/2021

Wo die Spassgesellschaft einfällt, bleibt wenig Platz für das Gamswild und die anderen Geschöpfe, schreibt Martin Merker in der Oktober-Ausgabe von "Jagd in Tirol" 10/2021 auf S. 10 f. Ursache für den größten Arealverlust ist die Umwandlung des alpinen Lebensraums in einen gigantischen Rummelplatz für die Massen aus den Ballungszentren. Mit dem sommerlichen Temperaturanstieg durch den Klimawandel gewinnen die Alpen zusätzlich an Attraktivität und locken die Freizeitnomaden an, denen es "an den Gestaden Griechenlands den Popo versengt". Auch im Winter weitet sich der Extremsport weiter aus, dem das Wild dann weichen muss.

Foto: Nesingwary

Neben dem roten Irish Setter ist der Irish Red and White Setter seltener anzutreffen, aber der ältere der beiden Rassen. Dr. Gabriele Lehari schildert in der Ausgabe 10/2021 von "Österreichs Weidwerk" auf S. 50 f., wie diese Rasse schon vermutlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts gezüchtet wurde. Angeblich soll sie aus Pointern und Spaniels hervorgegangen sein. Das Einsatzgebiet ist rein jagdlich, im Gegensatz zu seinem roten Verwandten, der auch als reiner Familien- und Haushund gehalten wird. Der Red and White Setter ist ein Jagdgebrauchshund für die Arbeit vor dem Schuss, seine Stärke liegt im Feld auf der Hühnersuche. Im Gegensatz zum Pointer liegt aber vor, daher "Setter". Er harrt in einiger Entfernung vor den Hühnern, im Mittelalter hat man dann ein Netz über Hund und Hühner geworfen, das sog. Tyrassieren. Daher kommt auch die Bezeichnung Hühnerhund, er spürt mit hoher Nase und ist nicht spurlaut, sondern ruhig. Das macht ihn hierzulande nicht zu einem Vollgebrauchshund, in seiner Heimat Irland und England hat man andere Spezialisten dafür.

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Dorotheum

Barocke Gamsköpfe mit einer Rübe im Äser geben Rätsel auf. Bekannt sind solche Darstellungen bei Hirschköpfen etwa im Jagdmuseum Schloss Stainz, da die Rübe einen Hinweis z. B. auf einen erlegten Gatterhirsch geben kann. Diese Möglichkeit scheidet beim Gamsbock aus. Es könnte aber auch die Rübe als Lebenskraut gemeint sein, die einem verletzten Stück Wild zur Heilung dienen soll. Armin Deutz ist dieser Frage in der Oktoberausgabe von "Der Anblick" 10/2021 auf S. 65 nachgegangen und bittet um Mithilfe bei der Aufklärung.

Foto: Veronika Grünschachner-Berger

Dr. Veronika Grünschachner-Berger berichtet in der September-Ausgabe von "Der Anblick" auf S. 12 f. von dem kleinsten Waldhuhn, das in der Zeit der Hirschbrunft ebenso balzt und deshalb von vielen Jägern nicht wahrgenommen wird. Die Steiermark zählte bis ins ausgehende 18. Jahrhundert zu den haselhuhnreichsten Ländern. Heute schwanken die Bestände stark, mit den großen Windwürfen wie Kyrill war die Aufarbeitung durch die industrieelle Forstwirtschaft Ursache für den Lebensraumverlust. Moorige, verwachsene Standorte mit Erlen und anderem Laubholz sind ideal und für den Menschen unattraktiv. Freizeit und Tourismus finden dort als direkte Störwirkung nicht statt. 

2021 10 04 ParforcejagdIllustration: Sammlung des Königlichen Schlossmuseums Gödöllö

Der neue Chefredakteur der Zeitschrift "Jagd in Bayern" Markus Deutsch berichtet im Heft 10/2021 auf S. 38 f. von der jagenden Königin der Herzen. Gemeint ist die Wittelsbacherin Sissi, Gemahlin von Kaiser Franz Joseph, die zu ihrer Hochzeit von den Ungarn 1857 den Besitz Gödöllö bei Budapest geschenkt bekam. Das ursprünglich schlechte Verhältnis zu den Magyaren schlug in Bewunderung der reiterlichen Künste ihrer Königin um, die auf den Parforcejagden rund um Gödöllö Hirschen, Füchsen und Hasen nachstellte. Auch im vereinten Königreich nimmt Sissi an Parforcejagden teil. Diese gelten als besonders schwierig, weil das Gelände und die Hindernisse wie die hohen englischen Gatter, Zäune und Natur-Hecken den Reitern und Pferden alles abverlangte.

P7109077 2Foto: Verfasser 07/2021

Die gefleckte alpenländische Smaragdlibelle schillert im Sonnenlicht grün metallisch und zeigt gelbliche Flecken am Hinterleib. Sie gehört zu den "fliegenden Juwelen", die jagdlich nicht immer beachtet werden. Zuckmücken, einer der Lieblingsbeuten von Salmoniden wie der Renke, stehen auch auf dem Speiseplan von Libellen. Wie sie ihre Beute in akrobatischen Flug-Manövern erreichen, läßt sich in den frühen Morgenstunden beim Fischen gut beobachten. Großlibellen wie diese legen ihre Eier versteckt auf Wasserpflanzen im Schilf ab, bei der Paarung zeigen sie ein herzförmiges Rad, das in der Tierwelt einzigartig ist. Die Männchen beanspruchen eigene Reviere und verteidigen diese gegen Artgenossen. Von exponiert stehenden Schilfhalmen aus starten sie ihre Jagdflüge, auch Attacken gegen Eindringlinge fliegen sie von dort aus. Die Larven von Großlibellen haben einen zigarrenförmigen Körperbau, aus dem sie nach zweijähriger Entwicklung schlüpfen (unten).

2021 Larve Smaragdlibelle

Foto: Verfasser 07/2021

 

 2021 Murmel Halali
Foto: Halali, Ausgabe August - Oktober 2021 

Dr. Johanna Maria Arnold beschreibt in der Ausgabe August-Oktober 2021 der Jagd-Zeitschrift Halali auf Seite 14 f. das beliebte Symbol der Alpen: Marmota marmota heißt es lateinisch, im Alpenraum nennt man es Mankei, vom althochdeutschen mus montis, Maus des Berges hergeleitet. Nach dem Biber ist es die zweitgrößte Nagetierart, ein Relikt aus der Eiszeit. An kaltes Klima angepasst versucht es in der kurzen Vegetationsphase sich genügend Fettreserven für den energieraubenden Winterschlaf anzufressen. Im Bau senken die Murmel während des Winters ihre Körpertemperatur ab und wärmen sich gegenseitig. Kurze Aufwachphasen verhindern, dass sie erfrieren. Sind noch weitere Jungtiere aus vorherigen Würfen im Bau, verrringert sich dieses Risiko. Die Jagdzeit in der Schweiz beginnt erst ab 1. September, also ein Monat später als etwa in Österreich. Mit dem Murmeltierfett lassen sich rheumatische Beschwerden lindern, es enthält Cortison. Die Jagd selbst verlangt dem Jäger einiges an körperlicher Anstrengung und aber auch Geduld ab, wenn er den Lebensraum hoch in alpinem Gelände aufsucht und auf eine passende Gelegenheit der Erlegung in der Nähe des Baues wartet. Pfiffe der Wächter warnen die Erdhörnchen und machen so die Jagd oft zunichte.

 

Waldrapp Copyright (c) 2019 Barbara Ash/Shutterstock

Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung

Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat vor, mehrere junge Waldrappküken mit solarbetriebenen Sendern auf ihrem Flug ins Winterquartier auszustatten. Im Herbst sollen die Flugrouten in die Toskana nachverfolgt und die dabei auftretenden Gefahren aufgezeichnet werden. Stromleitungen und illegale Abschüsse werden den Vögeln auf ihrem Flug von Burghausen in Bayern immer wieder zum Verhängnis. Seit Jahren bemüht sich ein Forscherteam um die Erhaltung dieser seltenen und bedrohten Vögel. Für die Stiftung übergab Prof. Klaus Hackländer die GPS-Sender. An verschiedenen Standorten in Europa, auch in Deutschland ist die Wiederansiedlung der vor 400 Jahren ausgerotteten Vogelart erfolgreich verlaufen.

Wachtel

Foto: Ralph Martin NABU

Markus Zeiler berichtet in der neuesten Ausgabe von "Der Anblick" 08/2021 auf S. 16 von längst vergessenen Zwerghühnern, die in ländlichen Strukturen seinerzeit weit verbreitet waren: Die Wachtel. Ihr dreisilbiger Balzgesang im Mai und Juni ist die ganze Nacht zu hören: "Pick per-wick", der sogenannte Wachtelschlag. Im vorindustrialisierten Europa waren Wachteln weit verbreitet, noch heute werden sie bei ihrem Vogel-Zug nach der Überquerung des Mittelmeers massenhaft gefangen, wenn sie Nordafrikas Küsten erreichen. Völlig unbedenklich ist aber der Verzehr dieser Delikatesse nicht, da die Vögel sich auch von Pflanzen ernähren, die Giftstoffe enthalten. Was für die Vögel unschädlich ist, kann für den Menschen zu "Coturnismus" (nach dem lat. Namen coturnix coturnix) führen, einer Vergiftungserscheinung, deren Ursprung noch zu klären ist.

Barbet | Société Centrale Canine

Foto: Société central canine 

Der charmante Franzose im Lockenlook, so titelt das Magazin Halali in seiner neuesten Ausgabe August 2021 auf S. 118 f. Angelika Glock beschreibt den Barbet, einen vielseitigen und apportierfreudigen Wasserhund mit gelocktem Fell. In der Hunderassen-Klassifikation des FCI wird er in der Gruppe 8 (Apportierhunde-Stöberhunde-Wasserhunde), Sektion 3, genannt. Er gilt als einer der ältesten europäischen Wasserhunde, maurische Eroberer sollen ihn im 7. Jahrhundert aus Nordafrika mit nach Spanien gebracht haben. Bei der Landbevölkerung Frankreichs bewachte er Haus und Hof, arbeitete als Hütehund und auf der Jagd. Auch französische Könige wie Heinrich IV. und Ludwig XV. jagten mit Barbets. Napoleon soll ihn "Mustache" genannt haben wegen seines Kinnbarts. Sein wolliges Haar schützt ihn vor Kälte, auch im eiskalten Wasser fühlt er sich wohl. Der Barbet hat es sogar in den französischen Sprachgebrauch gebracht: Wenn jemand sehr schmutzig ist, sagt man: "Vous êtes crotté comme un Barbet".