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Foto: Nesingwary
Neben dem roten Irish Setter ist der Irish Red and White Setter seltener anzutreffen, aber der ältere der beiden Rassen. Dr. Gabriele Lehari schildert in der Ausgabe 10/2021 von "Österreichs Weidwerk" auf S. 50 f., wie diese Rasse schon vermutlich gegen Ende des 17. Jahrhunderts gezüchtet wurde. Angeblich soll sie aus Pointern und Spaniels hervorgegangen sein. Das Einsatzgebiet ist rein jagdlich, im Gegensatz zu seinem roten Verwandten, der auch als reiner Familien- und Haushund gehalten wird. Der Red and White Setter ist ein Jagdgebrauchshund für die Arbeit vor dem Schuss, seine Stärke liegt im Feld auf der Hühnersuche. Im Gegensatz zum Pointer liegt aber vor, daher "Setter". Er harrt in einiger Entfernung vor den Hühnern, im Mittelalter hat man dann ein Netz über Hund und Hühner geworfen, das sog. Tyrassieren. Daher kommt auch die Bezeichnung Hühnerhund, er spürt mit hoher Nase und ist nicht spurlaut, sondern ruhig. Das macht ihn hierzulande nicht zu einem Vollgebrauchshund, in seiner Heimat Irland und England hat man andere Spezialisten dafür.
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Foto: Dorotheum
Barocke Gamsköpfe mit einer Rübe im Äser geben Rätsel auf. Bekannt sind solche Darstellungen bei Hirschköpfen etwa im Jagdmuseum Schloss Stainz, da die Rübe einen Hinweis z. B. auf einen erlegten Gatterhirsch geben kann. Diese Möglichkeit scheidet beim Gamsbock aus. Es könnte aber auch die Rübe als Lebenskraut gemeint sein, die einem verletzten Stück Wild zur Heilung dienen soll. Armin Deutz ist dieser Frage in der Oktoberausgabe von "Der Anblick" 10/2021 auf S. 65 nachgegangen und bittet um Mithilfe bei der Aufklärung.
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Foto: Veronika Grünschachner-Berger
Dr. Veronika Grünschachner-Berger berichtet in der September-Ausgabe von "Der Anblick" auf S. 12 f. von dem kleinsten Waldhuhn, das in der Zeit der Hirschbrunft ebenso balzt und deshalb von vielen Jägern nicht wahrgenommen wird. Die Steiermark zählte bis ins ausgehende 18. Jahrhundert zu den haselhuhnreichsten Ländern. Heute schwanken die Bestände stark, mit den großen Windwürfen wie Kyrill war die Aufarbeitung durch die industrieelle Forstwirtschaft Ursache für den Lebensraumverlust. Moorige, verwachsene Standorte mit Erlen und anderem Laubholz sind ideal und für den Menschen unattraktiv. Freizeit und Tourismus finden dort als direkte Störwirkung nicht statt.
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Illustration: Sammlung des Königlichen Schlossmuseums Gödöllö
Der neue Chefredakteur der Zeitschrift "Jagd in Bayern" Markus Deutsch berichtet im Heft 10/2021 auf S. 38 f. von der jagenden Königin der Herzen. Gemeint ist die Wittelsbacherin Sissi, Gemahlin von Kaiser Franz Joseph, die zu ihrer Hochzeit von den Ungarn 1857 den Besitz Gödöllö bei Budapest geschenkt bekam. Das ursprünglich schlechte Verhältnis zu den Magyaren schlug in Bewunderung der reiterlichen Künste ihrer Königin um, die auf den Parforcejagden rund um Gödöllö Hirschen, Füchsen und Hasen nachstellte. Auch im vereinten Königreich nimmt Sissi an Parforcejagden teil. Diese gelten als besonders schwierig, weil das Gelände und die Hindernisse wie die hohen englischen Gatter, Zäune und Natur-Hecken den Reitern und Pferden alles abverlangte.
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Foto: Verfasser 07/2021
Die gefleckte alpenländische Smaragdlibelle schillert im Sonnenlicht grün metallisch und zeigt gelbliche Flecken am Hinterleib. Sie gehört zu den "fliegenden Juwelen", die jagdlich nicht immer beachtet werden. Zuckmücken, einer der Lieblingsbeuten von Salmoniden wie der Renke, stehen auch auf dem Speiseplan von Libellen. Wie sie ihre Beute in akrobatischen Flug-Manövern erreichen, läßt sich in den frühen Morgenstunden beim Fischen gut beobachten. Großlibellen wie diese legen ihre Eier versteckt auf Wasserpflanzen im Schilf ab, bei der Paarung zeigen sie ein herzförmiges Rad, das in der Tierwelt einzigartig ist. Die Männchen beanspruchen eigene Reviere und verteidigen diese gegen Artgenossen. Von exponiert stehenden Schilfhalmen aus starten sie ihre Jagdflüge, auch Attacken gegen Eindringlinge fliegen sie von dort aus. Die Larven von Großlibellen haben einen zigarrenförmigen Körperbau, aus dem sie nach zweijähriger Entwicklung schlüpfen (unten).
Foto: Verfasser 07/2021
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Foto: Halali, Ausgabe August - Oktober 2021
Dr. Johanna Maria Arnold beschreibt in der Ausgabe August-Oktober 2021 der Jagd-Zeitschrift Halali auf Seite 14 f. das beliebte Symbol der Alpen: Marmota marmota heißt es lateinisch, im Alpenraum nennt man es Mankei, vom althochdeutschen mus montis, Maus des Berges hergeleitet. Nach dem Biber ist es die zweitgrößte Nagetierart, ein Relikt aus der Eiszeit. An kaltes Klima angepasst versucht es in der kurzen Vegetationsphase sich genügend Fettreserven für den energieraubenden Winterschlaf anzufressen. Im Bau senken die Murmel während des Winters ihre Körpertemperatur ab und wärmen sich gegenseitig. Kurze Aufwachphasen verhindern, dass sie erfrieren. Sind noch weitere Jungtiere aus vorherigen Würfen im Bau, verrringert sich dieses Risiko. Die Jagdzeit in der Schweiz beginnt erst ab 1. September, also ein Monat später als etwa in Österreich. Mit dem Murmeltierfett lassen sich rheumatische Beschwerden lindern, es enthält Cortison. Die Jagd selbst verlangt dem Jäger einiges an körperlicher Anstrengung und aber auch Geduld ab, wenn er den Lebensraum hoch in alpinem Gelände aufsucht und auf eine passende Gelegenheit der Erlegung in der Nähe des Baues wartet. Pfiffe der Wächter warnen die Erdhörnchen und machen so die Jagd oft zunichte.
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Foto: Deutsche Wildtier-Stiftung
Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat vor, mehrere junge Waldrappküken mit solarbetriebenen Sendern auf ihrem Flug ins Winterquartier auszustatten. Im Herbst sollen die Flugrouten in die Toskana nachverfolgt und die dabei auftretenden Gefahren aufgezeichnet werden. Stromleitungen und illegale Abschüsse werden den Vögeln auf ihrem Flug von Burghausen in Bayern immer wieder zum Verhängnis. Seit Jahren bemüht sich ein Forscherteam um die Erhaltung dieser seltenen und bedrohten Vögel. Für die Stiftung übergab Prof. Klaus Hackländer die GPS-Sender. An verschiedenen Standorten in Europa, auch in Deutschland ist die Wiederansiedlung der vor 400 Jahren ausgerotteten Vogelart erfolgreich verlaufen.
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Foto: Ralph Martin NABU
Markus Zeiler berichtet in der neuesten Ausgabe von "Der Anblick" 08/2021 auf S. 16 von längst vergessenen Zwerghühnern, die in ländlichen Strukturen seinerzeit weit verbreitet waren: Die Wachtel. Ihr dreisilbiger Balzgesang im Mai und Juni ist die ganze Nacht zu hören: "Pick per-wick", der sogenannte Wachtelschlag. Im vorindustrialisierten Europa waren Wachteln weit verbreitet, noch heute werden sie bei ihrem Vogel-Zug nach der Überquerung des Mittelmeers massenhaft gefangen, wenn sie Nordafrikas Küsten erreichen. Völlig unbedenklich ist aber der Verzehr dieser Delikatesse nicht, da die Vögel sich auch von Pflanzen ernähren, die Giftstoffe enthalten. Was für die Vögel unschädlich ist, kann für den Menschen zu "Coturnismus" (nach dem lat. Namen coturnix coturnix) führen, einer Vergiftungserscheinung, deren Ursprung noch zu klären ist.
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Foto: Société central canine
Der charmante Franzose im Lockenlook, so titelt das Magazin Halali in seiner neuesten Ausgabe August 2021 auf S. 118 f. Angelika Glock beschreibt den Barbet, einen vielseitigen und apportierfreudigen Wasserhund mit gelocktem Fell. In der Hunderassen-Klassifikation des FCI wird er in der Gruppe 8 (Apportierhunde-Stöberhunde-Wasserhunde), Sektion 3, genannt. Er gilt als einer der ältesten europäischen Wasserhunde, maurische Eroberer sollen ihn im 7. Jahrhundert aus Nordafrika mit nach Spanien gebracht haben. Bei der Landbevölkerung Frankreichs bewachte er Haus und Hof, arbeitete als Hütehund und auf der Jagd. Auch französische Könige wie Heinrich IV. und Ludwig XV. jagten mit Barbets. Napoleon soll ihn "Mustache" genannt haben wegen seines Kinnbarts. Sein wolliges Haar schützt ihn vor Kälte, auch im eiskalten Wasser fühlt er sich wohl. Der Barbet hat es sogar in den französischen Sprachgebrauch gebracht: Wenn jemand sehr schmutzig ist, sagt man: "Vous êtes crotté comme un Barbet".
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Foto: Joanneum Schloss Stainz
Aus den Ostalpen ist das gelegentliche Auftreten von Kohlgämsen bekannt. Hubert Zeiler berichtet in der Ausgabe 07/2021 der Zeitschrift Der Anblick auf S.6 f. über die genetisch verankerte Farbvariante, eine sogenannte melanistische Mutante. Kohlgams haben weder Zügel noch helle Überaugenflecken, die Innenseite der Ohrmuscheln sind wie die Stirn hell gefärbt. Vorkommen zwischen Schladminger und Rottenmanner Tauern sind schon länger bekannt, Kohlgams kommen auch bis Großarl im Westen vor. Kohlgeißen können durchaus normal gefärbte Kitze setzen als auch melanistisch dunkle. Die dunkle Färbung dient dem Schutz vor UV-Strahlen. Die Ergebnisse einer italienischen Studie von Luca Corlatti zeigen, dass der Kontrast der Gesichtszeichnung bei schwächeren Stücken geringer ausfällt. Auch bei Rehwild sind schwarze Stücke bekannt, insbesonder in Niedersachsen. Melanismus tritt jedenfalls häufiger als Albinismus auf. Die übliche Fellfarbe, agouti, also wildfarben leitet sich von südamerikanischen Nagetieren ab. Die Fellfarbe baut auf Pigmenten auf, sie sind besonders beim Gamswild gut zu beobachten. Mittelalte Gams sind meist intensiv gefärbt, ältere verlieren an Intensität, pigmentlose Haare wirken eher grau.
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Foto: Thomas Friedrich, BOKU
Thomas Friedrich ist als Fischökologe am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur Wien tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen einerseits bei der fischökologischen Beurteilung mit besonderem Fokus auf Potamalgewässer, andererseits bei Bemühungen zum Schutz und der Wiederherstellung intakter Störbestände im Donauraum.
Der Fund einer neuen Fischart in Bruck an der Mur (Steiermark) gilt als Sensation. Im Rahmen der Befischung durch das Institut für Hydrobiologie an der Universität für Bodenkultur Wien wurde festgestellt, dass diese Gründlingsart in Europa bislang unbekannt war. Neun Exemplare wurden am Institut für Zoologie der Karl-Franzens-Universität Graz untersucht. Die genetischen Merkmale deuten darauf hin, dass diese Generation seit mehreren Millionen Jahren von ihren Artverwandten getrennt lebt. Sie bewohnt stark überströmte Schotterbänke und lebt in Gesellschaft juveniler Stadien der Äsche. Neben der bedeutenden Population des Huchens gibt es also an der Mur noch eine weitere, für die dieses Flüßchen von immenser Bedeutung ist.
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"Herr Meier und die dicken Hirsche" lautet ein Beitrag von Bertram Graf von Quadt in der Jagd-Zeitschift Halali von Juli 2021 auf S. 54 f. Gemeint ist Reichsjägermeister Hermann Göring, der sich fortan Meier nennen wollte, wenn Bomber über Berlin zu sehen wären: Die Franzosen ließen am 8. Juni 1940 die ersten Bomben fallen. Herr Meier wird auch von Andreas Gautschi beschrieben in dem Buch "Der Reichsjägermeister, Fakten und Legenden um Hermann Göring", erschienen im Nimrod-Verlag, 1999. Göring sammelte neben Kunst auch Reviere, sie waren ihm und seinen Gästen vorbehalten. Die Schorfheide und die Rominter Heide sind die Bekanntesten, daneben düfte der Saupark Springe wohl das Revier gewesen sein, in dem die Abartigkeit seines Besitzers so richtig zum Ausdruck kam: Waren zu wenig Sauen auf der Strecke, so ließen die zuständigen Förster beim nächsten Mal vor einer Drückjagd ihres Herrn Sauen erlegen, die dem Reichsjägermeister dann gut verblendet vor seinen Stand verteilt wurden, um die Jagdstrecke standesgemäß aufzuhübschen. Mit Hirschen ging Göring allerdings noch skrupeloser um: Mitten in der Schonzeit erlegte er am 9. Februar 1936 einen seiner bekanntesten Hirsche, "Raufbold", 20 Enden, 8 kg Geweihgewicht. Bei der Internationalen Jagdausstellung in Berlin machte er sich keine Mühe, das Datum zu vertuschen, es prangte gut leserlich mit Görings Initialen auf dem Schild. Eine Bronzeskulptur von Raufbold ziert heute den Tiergarten in Berlin.
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Bild: APA/AFP/dpa/SWEN PFORTNER
OÖ-Nachrichten 8. Juni 2021: Auf einer Alm in Rauris wurden rund 20 getötete Schafe entdeckt, auf einer Alm im Stubachtal (Uttendorf) sollen es acht bis zehn Schafe sein, und in Mittersill wurde ein totes Schaf im Bereich eines Hofes und ein weiteres auf einer Alm gefunden, berichtete der Salzburger Wolfsbeauftragte Hubert Stock am Montag.Noch fehlt bei allen Rissen eine Bestätigung, dass ein Wolf zugeschlagen hat, in Rauris und Mittersill ließen die Sichtungen aber darauf schließen, sagte Stock. In Uttendorf müssen die toten Tiere erst begutachtet werden. DNA-Nachweise sollen Klarheit schaffen, die Auswertung der Proben werde aber wohl noch ein bis zwei Wochen dauern.Die große Zahl an getöteten Nutztieren etwa in Rauris lässt laut dem Experten keine Rückschlüsse auf die Anzahl der Wölfe zu. Der Jagdtrieb des Tieres bedeute, dass es zubeiße, solange sich etwas bewege. Und gerade Schafe würden in Panik herumlaufen. "Das Problem ist, dass der Wolf nicht ein Tier erlegt und frisst, sondern weiter tötet, so lange sich etwas bewegt."
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Foto: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Hannes Jenny, seit drei Jahrzehnten Wildbiologe beim Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, war wesentlich an der Entwicklung des Gamskonzeptes '90 beteiligt. In den 1970er und 1980er Jahren war die Situation beim Gamswild wenig zufriedenstellend. Die Bestandssituation war nicht ausgeglichen, es fehlten Böcke in der Mittel- und Altersklasse. Heute wird vermehrt in die Jugendklasse eingegriffen. Für jeden Jäger gibt es ein Viererkontingent. Bei weitem nicht alle Bündner Jäger gehen auf die Gamsjagd. An den gleichen Tagen-es sind nur 17 Tage Hochjagd-sind auch Reh- und Rotwild sowie Murmel frei. Hat ein Jäger eine weibliche Gams erlegt, darf er ein weiteres Stück männliche Gams erlegen. Sodann gegebenfalls noch ein schwaches Stück. Damit gelingt ein Geschlechterspezifischer Aufbau, Auslesemerkmal ist zudem die Kruckenlänge. Das Ergebnis wird jeweils vorgelegt, es gelten strenge Kontrollen durch die Wildhut. Geschossen wird nach wie vor mit großem Kaliber (10,3) auf höchsten 200 Meter, früher noch ohne Zielfernrohr, wenn man jünger als 50 Jahre war. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen für die Jagd benutzt werden, längst nicht überall sind Parkplätze ausgewiesen, vieles geht nur zu Fuß.
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Foto: Der Anblick Heft 5/2021
Die Balz des Auerhuhns verschiebt sich immer mehr nach vorne. Hat man früher die Hauptbalz Ende April angenommen, so kann es heute wegen der Klimaveränderung schon zu spät sein. Eine Studie von Veronika Grünschachner-Berger und Ursula Nopp- Mayr geht der Frage nach, wie sich die immer mehr verschiebenden Vegetationszeiten auf die Auerhahnbalz auswirken. Ein altes Sprichwort sagt:...."Schießt Du den Hahn vor Sankt Georgen (23.April), kannst Du das Treten selbst besorgen!" Dr. Joy Coppes, der gebürtige Niederländer, forscht seit 10 Jahren an Auerhühnern im Schwarzwald. Schwerpunkt seiner Arbeit liegt, wie bei Grünschachner-Berger und Nopp-Mayr auf Einflüssen der Windenergieanlagen, die bereits bei Birkhühnern erforscht sind. Bei Auerwild ist dies noch kaum bekannt. Das Projekt wurde von international anerkannten Auerhuhnexperten aus ganz Europa wissenschaftlich begleitet. Übrigens: Wussten Sie, dass die Hochbalz des Auerwildes zusammenfällt mit dem Austreiben der Fichten?
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Foto: Jagd in Bayern - Ausgabe Mai 2021 - Titelbild
Prof. Dr. Dr. Sven Herzog, Lehrstuhlinhaber für Wildökologie am Institut für Waldbau und Waldschutz der TU Dresden schreibt in der neuesten Ausgabe von Jagd in Bayern 5/2021 auf S. 6 f. zum Thema Verbissschäden vom Rehwild. Er meint, Bewegungs-jagd-Events auf riesigen Flächen bringen zwar viel Büchsenknall, doch dem Wald hilft das nicht. Stattdessen schlägt er vor, präzise Schwerpunkt-jagdkonzepte auszuarbeiten, die neben Lebensraum-verbesserung und Ruhezonen zum Erreichen forstlicher Ziele beitragen. Dem Wald hilft die kleinflächige und artgerechte Drück-Stöber-Jagd auf Rehwild mit einem oder zwei Teckeln oder der stetige Einzelansitz dort, wo in den nächsten zwei Jahrzehnten die Waldverjüngung im Vordergrund steht.
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Foto: Jagd in Tirol - Ausgabe 05/2021
Martina Just schildert in der neuesten Ausgabe von Jagd in Tirol Mai/2021 auf S. 10 f., wie man Kitzverluste durch die Mahd weitgehend vermeiden kann. Von der Rehgeiß abgelegte Kitze verharren regungslos am Platz und weichen auch nicht bei drohender Gefahr. So werden sie leicht Opfer der Mähwerke, vor allem bei der ersten Heumahd. Vergrämen mit technischen Mitteln, Verblenden mit Tüchern und Säcken, Durchgehen mit Hunden und Anbringen von Wildrettern am Mähwerk helfen nur bedingt. In letzter Zeit haben sich der Einsatz von Wärmebildkameras und Drohnen als sehr effizient erwiesen. Aufgefundene Rehkitze werden aus dem Gefahrenbereich gebracht. Das darf nicht zu lange dauern, da der angenommene menschliche Geruch dazu führen kann, dass die Geiß das Kitz nicht mehr annimmt.
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Foto: Niederösterreichischer Jagdverband
Fasan, Rebhuhn & Co: Wie man richtig hegt. In seinem Beitrag für die Zeitschrift Weidwerk 4/2021 auf S. 22 f. zeigt Dr. Miroslav Vodnansky vom Mitteleuropäischen Institut für Wildtierökologie, Wien-Brünn-Nitra auf, wie man Fasanen und Rebhühner, aber auch Singvögel nach langen Wintern unterstützen kann. Die Vögel brauchen für die Jungenaufzucht viel Energie, die der Jäger durch Aufstellung von beispielweise Futterautomaten zu Verfügung stellen kann. Diese Fütterungseinrichtungen sind hygienischer als durch Kot von Mäusen verunreinigte Schüttungen und halten das vorgelegte Futter frei von Feuchtigkeit und Schimmel. In der ausgeräumten Agrarlandschaft läßt sich der Nährstoffbedarf nicht mehr ohneweiteres sichern, verspätete Wintereinbrüche und ungewöhnliche Kälteeinbrüche treten immer häufiger auf. Vielfach wird die gravierende schleichende Verschlechterung des Lebensraums zum Dauerzustand, so dass bei zudem verstärkten Beutegreiferdruck die Population erlöschen kann.
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Foto: Nikolaus Alexander Fegert
In der neuesten Ausgabe des Magazins "Halali-Lebensart" März-Juni 2021 beschreibt Gabriele Metz auf S. 132 f. unter der Rubrik "Fotokunst" den Bildband "Waidwerk - Bilder vom Jagen" von Nikolaus Alexander Fegert: Das Waidwerk erleben, eigene Grenzen austesten und mit der Kamera einfangen, was die Leidenschaft des Jagens ausmacht. All das treibt den gebürtigen Oberbayern an, der seine jagdlichen Erlebnisse und das Erspüren der Natur mit fantastischen Aufnahmen festgehalten hat. In einem in der Zeitschrift wiedergegebenen Interview gibt er seine Einstellung zur Jagd preis, die auch von Demut und Dankbarkeit geprägt ist. Dies bezieht er auch auf seine jagdlichen Vorbilder, die weitgehend auf die heute üblichen technischen Hilfsmittel bei der Jagd verzichten und dies durch Wissen und Handwerk kompensieren.
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Foto: Hafner (1), Klaus (1)
Die Autoren Siegfried Klaus und Hans-Heiner Bergmann schildern in der neuesten Ausgabe von "Jagd in Tirol" März 2021 S. 14 f. den Lebensraum dieses nahen Verwandten des Auerhuhns in der ostsibirischen Taiga. Lärchentriebe, oftmals tiefgefroren, bilden die Hauptnahrung der schweren Vögel, deren Männchen es deshalb nicht in die Höhen der Bäume schaffen, um dort - wie die Weibchen - die Knospen zu äsen. So entstehen Auerhuhngärten, also Flächen mit bonsaiartigen Krüppelbäumen. Schneehöhlen geben den Hühnern nachts den nötigen Schutz vor der grimmigen Kälte, oft unter - 50 °C. Der klappernde Balzgesang der Hähne erinnert an spanische Kastagnetten, er ist oft kilometerweit zu hören.