Samstag, 02 März 2019 16:54

Buchvorstellung


Bild 109 BOKU Fasanenjagd
Foto: The Way to the Shooting - Shooting UK

Moderne Fasanenzucht

Normalerweise werden die freigelassenen Fasanen in Großbritannien von Beginn der Jagdsaison in der zweiten Hälfte September bis Anfang Februar gefüttert. Durch diese Maßnahme, speziell bei Verlängerung der Fütterungszeit bis in den Mai, kann nach Studien des renommierten britischen Wildbiologen Dr. Roger Draycott vom Game and Wildlife Conservation Trust   (Draycott et al, 2005) die Überlebens- und Fortpflanzungswahrscheinlichkeit der Fasanen stark angehoben werden. Die Frühlingsfütterung verbessert das Brutverhallten, denn normalerweise pflanzen sich die ausgesetzten Tiere nur in geringem Umfang fort.

Getriebene Fasanen – driven pheasant – gehören in England zu den beliebtesten Jagdarten auf Niederwild. Englische Farmer haben schon vor mehr als einem Jahrhundert umgesattelt und ihre Ländereien ganz der Zucht von Fasanen, Rebhühnern etc. gewidmet. Britische Jagdtradition findet man z. B. in North Yorkshire, wo Niederwild in einer Game-Farm gezüchtet wird.

Die große Anpassungsfähigkeit des Fasans an die Kulturlandschaften macht ihn zu einer Niederwildart, deren jagdliche Nutzung auch unter den Bedingungen einer modernen Landwirtschaft erfolgreich ist.

Um 800 unserer Zeitrechnung war der Fasan bereits in England verbreitet und ist in Böhmen seit dem 11. Jahrhundert bekannt. Hier entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert eineFasanenzucht und Bewirtschaftung von hoher Blüte mit Ausstrahlung auf andere Länder. In der Wild-Fasanerie werden am Rande des Aussetzungsgebietes gesammelte oder in Fasanerien zugekaufte Eier durch Hühner- und Putenglucken ausgebrütet, und die Küken verwildern allmählich in dem ihnen zugedachten Lebensraum. In der Kleinfasanerie werden Fasaneneier durch Kunstbrut erbrütet und die Jungtiere in die Wildbahn entlassen. Das geschieht lange vor Aufgang der Jagd, und die Vögel sind völlig wild, wenn sie bejagt werden.

Kostengünstiger ist es natürlich, Jung-Fasanen bei einer Groß-Fasanerie zu kaufen und auszuwildern. Werden die Vögel zu spät ausgesetzt, kommt es allerdings zu den Auswüchsen, mit denen Jäger vor einigen Jahren in den östlichen Jagdländern zu kämpfen hatten, und die heute noch in Bulgarien anzutreffen sind. Die halbzahmen Fasanen baumen nicht mehr auf, haben kaum Feindreflexe und fliegen schlecht.

Im Juli werden die rund sechs Wochen alten Jung-Fasanen ausgewildert, auf naturnahe Haltung wird höchster Wert gelegt. Es wäre ein Skandal, wenn bei einer Jagd halbzahme, schlecht fliegende Vögel vorkommen würden. Die meisten Schützen schießen nur auf hohe und schnelle Vögel, langsam und tieffliegende Fasanen werden geschont (Fellinger, 2016).

 

 

Driven Game Shoot

1. Auflage 2019

Verlag:

Albrecht und Sabine Linder

D-83700 Rottach-Egern

gebunden Leinen, 222 Seiten, 139 farbige Abb., 39,- €

                                                                                                                                  erhältlich unter:

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Druck: Stindl,

Rottach-Egern

 

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